Andriy Shevchenko baute auf ein 4-3-3. Im Mittelfeld sollte Zinchenko (Manchester City) für Impulse sorgen, während Konoplyanka und Tsygankov das Tempo mitbrachten.
Bei den Serben überraschte Nationaltrainer Mladen Krstajic mit der Aufstellung. Erstmals ließ er im 3-5-2 auflaufen und wandte sich von seinem stets präferierten 4-4-2 ab. Außerdem saß Topstürmer Mitrovic nur auf der Bank, während die Bundesliga-Profis Kostic, Gacinovic und Jovic, dessen Wechsel zu Real Madrid bereits durch ist, in der Startelf standen.
Ukraine außer Rand und Band - Serbien ohne linke Seite
Krstajics Kniff war ein Schuss in den Ofen: Vom Anpfiff weg wurden die Serben von angestachelten Ukrainern förmlich vorgeführt. Simple Seitenwechsel führten dazu, dass sich in der serbischen Defensive große Lücken auftaten - und die Weißen Adler ziemlich flügellahm daherkamen. Zwar hatte Prjiovic zwei halbwegs vielversprechende Chancen (9.; 15.), doch das war nicht viel. Offensichtlich war, dass immer wieder Flanken in den Sechzehner kamen, dort aber kein Abnehmer war - der bullige und äußerst kopfballstarke Mitrovic wurde schmerzlich vermisst.
Insgesamt wurde recht schnell klar, dass die Gastgeber besser waren. Die Serben hatten sich dies auch selbst zuzuschreiben: Kostic und Kolarov ließen die Abwehrarbeit schleifen - und die Ukraine stach immer wieder genau in diese Räume. Der Lohn blieb nicht aus. Tsygankov traf zuerst aus elf (26.) und nur kurz darauf aus 25 Metern (28.). Spätestens da hätte Krstajic reagieren müssen, da es im Grunde für jedermann offensichtlich war, wie einfach die serbische Dreierreihe ausgehebelt werden konnte.
Keine Frage, die Führung war hochverdient. Die Ukraine war dominant - und blieb das auch nach dem Seitenwechsel. Konoplyanka (46.) und Yaremchuk (59.) legten nach und sorgten dafür, dass Serbien im Grunde vorgeführt wurde.
Beim Stand von 0:4: Serbien lässt sich auskontern
Für die Gäste ging es von da an nur noch darum, eine noch größere Blamage zu verhindern, wenn sie nicht schon längst da gewesen wäre. Krstajic reagierte und brachte mit Mitrovic und Fejsa physisch stärkere Spieler - und die brachten ein wenig Stabilität ins Spiel der Weißen Adler. Trotzdem ließen sich die Gäste noch einmal eiskalt auskontern. Konoplyanka spurtete auf links davon, tanzte Milenkovic aus und traf in bekannter Manier mit rechts aus 16 Metern ins lange Eck (75.). Es war der Schlusspunkt einer einseitigen Partie, die vor allem in Serbien, das sich zuletzt wieder im Aufwind befunden hatte, noch sicherlich Nachwirkungen haben dürfte.