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Kommentar zur Super League: UEFA und ECA jubeln verfrüht

Kommentar

UEFA und ECA jubeln verfrüht

Urteilt im Frühjahr zur Super League: Der Europäische Gerichtshof EuGH.

Urteilt im Frühjahr zur Super League: Der Europäische Gerichtshof EuGH. picture alliance/dpa

Auf den ersten Blick stärkt das Plädoyer des Griechen zwar das bestehende System im Fußball, weil es die Besonderheiten des Sports anerkennt. Das war erwartbar. Das sagt aber noch lange nichts darüber aus, ob das im Ergebnis zugunsten der UEFA oder einer möglichen Super League ausfällt. Das wird erst ein Urteil der Großen Kammer des EuGH im Frühjahr zeigen, die den Empfehlungen der Generalanwälte häufig folgt.

Die UEFA sieht "einen ermutigenden Schritt zur Erhaltung der bestehenden dynamischen und demokratischen Führungsstruktur der europäischen Fußballpyramide". Ihr Partner im Kampf gegen die Super League, die Klubvereinigung ECA unter dem Vorsitz des Katarers Nasser Al-Khelaifi, spricht von einer "klaren Absage an die Bemühungen einiger weniger, die Grundlagen und das historische Erbe des europäischen Fußballs für viele zu untergraben". Doch geht das wirklich aus dem Plädoyer hervor?

Tür und Tor für Klagen ist geöffnet

Mitnichten. Vielmehr sieht Rantos im bestehenden System sehr wohl eine Wettbewerbsbeschränkung. Ob diese angesichts der Ziele und der Besonderheiten des Sports gerechtfertigt ist, dazu geht inhaltlich bis dato nichts aus den Ausführungen des EuGH hervor. Vielmehr hat Rantos den Verbänden ins Hausaufgabenheft geschrieben, dass sie ein Genehmigungsverfahren für konkurrierende Wettbewerbe aufstellen müssen, das nicht willkürlich ist. Damit wären Tür und Tor für Klagen geöffnet. Der Jubel der UEFA ist also verfrüht.