Südwest

"So gut? Das war nicht zu erwarten"

Die TSG überwintert auf Platz zwei

Überraschungsteam Balingen: "So gut? Das war nicht zu erwarten"

Plötzlich Top-Verfolger: Die TSG Balingen jubelt gegen Aalen und klettert auf Rang zwei

Plötzlich Top-Verfolger: Die TSG Balingen jubelt gegen Aalen und klettert auf Rang zwei IMAGO/Eibner

Die aktuelle Tabelle sollte sich die TSG Balingen einrahmen. "Den 2. Platz nehmen wir gerne mit. Der ist weder selbstverständlich noch alltäglich für uns", strahlte Lukas Foelsch nach dem elften Saisonsieg gegen den VfR Aalen (4:2) und den - auch durch die Spielabsage des TSV Steinbach Haiger gegen den Bahlinger SC bedingten - Sprung auf Platz 2. "In der Vorbereitung dachte ich schon, wir sind gut dieses Jahr. Aber so gut? Das war nicht zu erwarten. Am Ende ist es egal, ob wir Zweiter, Fünfter oder Achter sind - bei uns geht es um den Klassenerhalt, das steht im Fokus", bleibt Foelsch realistisch.

20. Spieltag

Ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein hatte der spielende Co-Trainer mal wieder gezeigt, dass er auch mit 35 Jahren in der Regionalliga noch ganz gut aufgehoben ist. Erst zum zweiten Mal in dieser Saison durfte Foelsch, der mit Ausnahme seiner zwei Aalener Profi-Jahre, seit der Jugend das Balinger Trikot trägt, dabei von Anfang an ran - und dankte es prompt mit einer Torvorlage und einem Abseitstreffer, der wohl hätte zählen müssen.

Schon zur Pause hatte die Elf von Trainer Martin Braun auf der eisigen Schwäbischen Alb vorentscheidend mit 4:0 vorne gelegen und hätte sogar noch deutlicher führen können. "Unterm Strich war es ein geiles Spiel, auch wenn wir gegen Ende etwas nachgelassen haben", sagt Foelsch, der sich in dieser Spielzeit an eine neue Rolle gewöhnen musste: an die des Reservespielers. Jahrelang war der Kreativspieler das Gehirn der Mannschaft, ein begabter Passgeber. Doch die erfolgreiche Entwicklung der TSG bescherten dem Amateurklub plötzlich Ex-Profis wie Lukas Ramser, Leander Vochatzer und allen voran Moritz Kuhn, die Foelsch nun den Rang abliefen.

Biegt der Routinier also in seine letzte Rückrunde ein? "Als berufstätiger Familienvater muss man sich diese Frage stellen", antwortet Foelsch, im Hauptberuf Realschullehrer. "Insgesamt fühle ich mich aber noch fit und denke, dass ich noch mithalten kann. Auf dem Platz zu stehen, bleibt das schönste Gefühl."

Und die Tabelle? "Wir haben unsere Aufgaben solide erledigt. Ich muss zugeben, dass mir der Blick darauf ein Lächeln ins Gesicht zaubert."

Marcel Schlegel

Die Stadien der Regionalliga Südwest