Südwest

Qenajs wichtige Tore und die Hoffnung auf Glücksgriffe

Der Aufsteiger glaubt noch an den Klassenverbleib

TuS Koblenz: Qenajs wichtige Tore und die Hoffnung auf Glücksgriffe

Armend Qenaj (blau) ist der Mann für wichtige Tore in Koblenz.

Armend Qenaj (blau) ist der Mann für wichtige Tore in Koblenz. IMAGO/Beautiful Sports

Regionalliga Südwest

Ob er wirklich, wie an anderer Stelle schon vermutet wurde, mit den Fingern in der Steckdose schläft, sei dahingestellt. Bemerkenswert ist definitiv, welche Energie TuS-Koblenz-Mitelfeldspieler Armend Qenaj (20) immer wieder auf dem Platz zeigt. Er kommt in zweieinhalb Jahren auf 94 (!) Pflichtspiele bei nur sieben Einwechslungen.

Höhepunkt war ohne Frage die Nachspielzeit des Aufstiegsspiels zur Regionalliga in Großaspach, als er mit einem beherzten Alleingang auf der rechten Seite den entscheidenden Treffer von Dylan Esmel vorbereitete. Zu Oberliga-Zeiten bearbeitete er im 3-5-2 die rechte Außenbahn meistens alleine. Diese Taktik aber erwies sich eine Liga höher als nicht kompakt genug. Qenaj, der auch auf der linken offensiven Außenbahn zum Einsatz kam, war einige Male der Mann für wichtige Tore, so beim 1:1 in Offenbach oder beim 1:0-Heimsieg über Kassel.

Grgic wird zum Abräumer

Eine weitere Erkenntnis aus der laufenden Saison: Damir Grgic (31) ist als Abräumer im Abwehrzentrum wertvoller als in der Rolle des Aufbauspielers im Mittelfeld. Dies ergab sich infolge zahlreicher Gelbsperren gegen Ende der Hinrunde und resultierte auch daraus, dass Spielertrainer Michael Stahl sechs Mal in Folge auf einen eigenen Einsatz verzichtete.

Ein weiteres Fazit der vergangenen Wochen: Der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze ist in den vergangenen Wochen nicht größer geworden. "Wer mit dem Rücken zur Wand steht, kann sich kräftig abstoßen", weiß Stahl.

Abgänge zur Winterpause

Drei Abgänge zur Winterpause wurden bereits vermeldet. Torwart Christopher Hauswald, der zwei Ligapartien und ein Pokalspiel bestritt, verließ die TuS. Auf dieser Position aber ist man mit Michael Zadach, Jonas Bast und Franjo Serdarusic gut aufgestellt, so dass hier kein Handlungsbedarf besteht. Mittelfeldspieler Kieran Ike, der im Sommer 2023 vom Lokalrivalen Rot-Weiß Koblenz zur TuS kam, brach ebenfalls seine Zelte ab. 14 Mal lief er für die TuS auf, aber nur drei Mal von Anfang an. Er hofft auf mehr Einsatzzeiten bei Oberligist FC Karbach. Auf 16 Einsätze kam Jan Bach, im offensiven Mittelfeld vielseitig einsetzbar, aber eine Idealposition kristallisierte sich nicht heraus.

Doch vielleicht kommen zwei Hoffnungsträger aus den eigenen Reihen? Im letzten Ligaspiel vor der Winterpause debütierte Yassine Maingad, der nach langem Hin und Her um seine Aufenthaltsgenehmigung verpflichtet wurde. 14 Oberliga-Treffer für den FC Gießen in der Vorsaison zeigen, dass der Marokkaner weiß, wo das Tor steht. Dann wäre da noch Sandro Porta, der im Sommer von Drittligist Unterhaching ausgeliehen wurde, aber wegen eines im Training erlittenen Schädelbruchs aussetzen musste. Wunderdinge sind daher nicht erwarten. Nicht auszuschließen ist daher, dass sich die Verantwortlichen auf dem Markt umschauen. Sollten dabei Glücksgriffe gelingen, wäre denkbar, dass der Traum vom Klassenverbleib am Leben bleibt. 

Matthias Schlenger

Die Trainer in der Regionalliga Südwest