Die Partie fand im größeren Leimbachstadion in Siegen statt, 13106 Zuschauer bildeten bei leichtem Regen eine stimmungsvolle Kulisse.
Erndtebrücks Trainer Florian Schnorrenberg brachte im Vergleich zum jüngsten 2:2 bei Westfalia Rhynern Rente und Saka für Ludmann und Tabaku, die auf der Bank Platz nahmen.
Frankfurts Coach Niko Kovac setzte zum Saisonauftakt der Eintracht auf die Neuzugänge Kamada, Fernandes und Haller in der Startelf. Verzichten musste Kovac auf Omar Mascarell (Achillessehnen-OP), Marco Fabian (Probleme an der Lendenwirbelsäule), Carlos Salcedo (Schultereckgelenksprengung), Alex Meier (Sprunggelenk-OP, Borreliose), Slobodan Medojevic (Prellung) und Leon Bätge (Syndesmoseteilriss).
Frankfurt gab von Beginn an den Ton an, agierte häufig über links mit Gacinovic und dem offensiven Linksverteidiger Tawatha. Zudem versuchte Abraham immer wieder mit langen Bällen hinter die Abwehrkette zu kommen. Erndtebrück verteidigte aber bissig, klare Chancen für Frankfurt gab es zunächst keine. Kamada und Haller hatten bei Schussgelegenheiten ihr Visier noch nicht richtig eingestellt.
Nach 20 Minuten hatten die Eintracht-Fans den Torschrei auf den Lippen, doch Abraham brachte nach einer Freistoßhereingabe von Gacinovic den Ball aus zwei Metern nicht im Tor unter, schoss rechts vorbei.
Abraham fliegt vom Platz
Ab der 23. Minute war Frankfurt nur noch zu zehnt. Abraham als letzter Mann riss Nishiya um und flog vom Platz. Und beinahe wäre der Regionalligist in Führung gegangen. Mirroche hob den anschließenden Freistoß in den Strafraum zu Nishiya, der aus acht Metern frei zum Schuss kam, aber über das Tor zielte.
Jetzt war richtig Feuer drin in der Partie. Haller vergab zweimal in kürzester Zeit in aussichtsreicher Position, einmal links, einmal rechts vorbei. Aber auch Erndtebrück agierte nun in der Offensive deutlich mutiger und brachte die Eintracht-Defensive manchmal in Nöte.
DFB-Pokal, 1. Runde
In der 36. Minute fiel dann aber die Führung für die Eintracht: Tawatha flankte von der linken Grundlinie, Haller verlängerte per Kopf, von rechts kam Chandler und hämmerte den Ball aufs Tor. Tanidis versuchte auf der Linie zu klären, hatte aber keine Chance gegen das Geschoss.
Frankfurt hatte keine Spielkontrolle. Natürlich war die Eintracht individuell besser, aber Erndtebrück machte es mit Moral und Kampfgeist.
Zu Beginn der zweiten Hälfte machte Erndtebrück das Spiel. Die Eintracht stand in Unterzahl tief, achtete auf eine sichere Defensive und setzte auf schnelle Gegenstöße.
Passive Kovac-Elf
Die Hessen standen kompakt, investierten aber nicht viel ins Offensivspiel. Der Regionalligist hatte mehr Spielanteile, fand aber kein Mittel gegen die sattelfeste Abwehr der Kovac-Elf.
Die Eintracht spielte mit dem Feuer. Chandler rutschte im Strafraum aus, Nishiya tauchte alleine vor Hradecky auf, scheiterte aber am Keeper (58.). Frankfurt machte nahezu nichts mehr für das Spiel, wollte nur die Führung über die Zeit bringen.
Doppelschlag entscheidet die Partie
Wie aus heiterem Himmel aber erhöhte die Eintracht auf 2:0: Haller bediente an der Strafraumgrenze Gacinovic, der Tabaku vernaschte und den Ball am Keeper Aubele vorbeihob (72.). Und es kam noch dicker für Erndtebrück: Willems bediente Haller in der Mitte mustergültig, der Neuzugang vollstreckte eiskalt (76.).
Danach spielte Frankfurt den komfortablen Vorsprung ohne großen Aufwand über die Zeit. Erndtebrück steckte zwar keineswegs auf, entwickelte aber auch kaum Gefahr. Hradecky war beinahe beschäftigungslos.
Erndtebrück ist am Samstag beim SC Verl zu Gast (14 Uhr), Frankfurt spielt am Tag darauf beim SC Freiburg (15.30 Uhr). Die Auslosung für die 2. Runde des DFB-Pokals findet am 20. August statt. Die Partien werden dann am 24. und 25. Oktober ausgetragen.