Sportlich war das 4:4 eine Achterbahnfahrt für alle Beteiligten, gleich dreimal machte Waldhof einen Rückstand wett, zuerst ein 0:1, dann ein 1:2 und schließlich ein 2:4. Gut 3500 Zuschauer im Stadion dürften ihre Freude gehabt haben, einige verhielten sich aber nicht angemessen, wie Park, der in der Halbzeit ausgewechselt wurde, am Samstagabend bekanntmachte.
"Ich habe heute beim Spiel von einigen Zuschauern Rassismus erfahren", schrieb der 26-Jährige auf Instagram, ohne dabei ins Detail zu gehen. Allerdings nutzte er die Gelegenheit, um seinen Unmut Luft zu verschaffen: "Ich finde es sehr bedauernswert, dass einige Menschen es immer noch als nötig ansehen, jemanden so zu verletzen und die Fußballkultur zu beschädigen."
Spielersteckbrief Park
Türkgücü München - Vereinsdaten
SV Waldhof Mannheim - Vereinsdaten
Gründungsdatum
11.04.1907
Vereinsfarben
Blau-Schwarz
Der Rechtsverteidiger wandte sich auch direkt an diejenigen, die ihn beleidigt hatten. "Leider könnt ihr Rassisten meine Situation nicht zu 100 Prozent verstehen. Nein, ihr könnt es einfach nicht verstehen. Ihr kennt nicht das Gefühl, rassistisch beleidigt zu werden. Die allermeisten von euch werden wahrscheinlich in ihrem Leben noch nicht Rassismus erfahren haben und deswegen auch nicht einschätzen können, welche Auswirkungen und Folgen es für Betroffene hat. Ich erwarte nicht euer Mitgefühl und lasse mich auch nicht unterkriegen. Ich hoffe nur, dass durch meine Stimme das Problem des Rassismus etwas besser werden kann und dass ihr euch vielleicht auch einmal darüber Gedanken machen könnt."
Waldhof distanziert sich
Am Sonntag bezog der SV Waldhof Stellung. Die Mannheimer kündigten am Sonntag an, den Vorfall aufklären zu wollen. "Hierzu sind wir bereits in Kontakt mit Polizei, Sicherheits- und Ordnungsdienst", hieß es. Man stelle sich klar gegen jede Form von Rassismus. Geschäftsführer Markus Kompp sagte der dpa, dass die Partie kurzzeitig vom Schiedsrichter unterbrochen worden war. "Ich selbst habe von Rufen oder Beleidigungen nichts mitbekommen", sagte Kompp. "Aber wir müssen jetzt natürlich schauen, wie wir da vorgehen. Selbstverständlich distanzieren wir uns davon."
