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Türkgücü schlägt Bayern II im Derby - Würzburg zieht davon

Regionalliga Bayern, 19. Spieltag - Zusammenfassung

Türkgücü schlägt Bayern II im Derby - Würzburg zieht an der Spitze davon - Wildes Reutelhuber-Debüt

Derbysieger: Türkgücü München (Archiv-Foto) schlägt die kleinen Bayern mit 2:0.

Derbysieger: Türkgücü München (Archiv-Foto) schlägt die kleinen Bayern mit 2:0. IMAGO/Zink

19. SPieltag

Türkgücüs Serie hält auch im Derby

Auch im Münchner Derby konnte das formstarke Türkgücü München nicht gestoppt werden. Im Gründwalder Stadion setzte sich der Ex-Drittligist gegen die Bundesliga-Reserve des FC Bayern München durch und blieb damit zum siebten Mal in Folge ohne Niederlage. Die erste Chance der Partie gehörte aber der Reserve des Rekordmeisters. Nach hohem Ballgewinn steuerte Dell‘Erba auf Türkgücüs Tor zu. Sein Abschluss von der Strafraumkante rauschte knapp am Kasten vorbei (10.) Doch auch Türkgücü war von Beginn an auf Betriebstemperatur und hätte in der 13. Minute gerne einen Elfmeter erhalten, als Yilmaz im Zweikampf mit Breitkreuz zu Boden ging. Die Pfeife von Schiedsrichter Simon Schreiner blieb allerdings stumm. Aufgeschoben war in diesem Fall aber nicht aufgehoben. Denn nur wenige Minute später bekam Türkgücü doch noch seinen Elfmeter. Diesmal war es Tunc, der von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Strafstoß setzte Kevin Hingerl platziert ins rechte Eck (22.). Bis weit in die zweite Hälfte blieb die Partie temporeich und wurde mit fortschreitender Dauer auch dem Titel eines Derbys gerecht, als grenzwertige Zweikämpfe die Gemüter hochkochen ließen. In der 83. Minute war der Deckel dann aber endgültig drauf. Nach einem weiten Ball war Tunc plötzlich auf und davon und schob die Kugel alleine vor Keeper Kainz in die Maschen zum 2:0-Endstand.

Nürnberg beweist Geduld

Die Zweitliga-Reserve des 1. FC Nürnberg mühte sich derweil zu einem glanzlosen 2:1-Erfolg gegen Kellerkind Memmingen, das somit zum fünften Mal in Folge leer ausging und weiter im Tabellenkeller feststeckt. Ohne lange Abtastphase begegneten sich beide Teams direkt mit offenem Visier. Das erste Ausrufezeichen setzte der Club, der bereits in der 4. Minute in Führung ging. Zietsch bediente den am Elferpunkt bereitstehenden Huhnholz, der per Direktschuss vollendete (4.). Die Antwort der Gäste ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Bareis nutzte eine Unaufmerksamkeit im Nürnberger Defensivverbund und stellte alles auf Null (6.). Nach dem turbulenten Start zeichnete sich dann das erwartete Bild ab. Der Club bemühte sich um Spielkontrolle, Memmingen hielt die Abstände eng und versuchte, den Mittelfranken das Leben so schwer wie möglich zu machen. Dieses Vorhaben bekam in der 28. Minute einen herben Dämpfer, als Gerlspeck mit der Ampelkarte vom Platz flog. Der FCM zog sich in der Folge logischerweise noch weiter zurück und fand offensiv kaum noch statt. Nürnbergs Feldüberlegenheit wurde nun noch deutlicher, wirklich zwingend tauchte die Mannschaft von Club-Legende Andi Wolf aber nur selten auf. Somit war es also eine Geduldsfrage aus Nürnberger Sicht. Erst in der 73. Minute war es dann schließlich soweit. Loune setzte sich an der Grundlinie gegen Maier durch und flankte punktgenau auf Kania, der gekonnt seinen zwölften Saisontreffer und sogleich den 2:1-Endstand markierte. 

Bayreuther Chancenwucher 

Die Spielvereinigung Bayreuth kommt trotz zahlreicher Chancen gegen Vilzing nicht über ein Remis hinaus - ein bekanntes Ergebnis in der Altstadt. Denn es ist bereits das neunte Unentschieden im Laufe dieser Spielzeit. Einen starken Start in die Partie erlebten die Anwesenden aber, beide Teams suchten immer wieder den Weg nach vorne. Die beste Gelegenheit der Anfangsphase gehörte dabei den Gästen, doch Jünger scheiterte aus aussichtsreicher Position an Petzold im Kasten der Altstädter. Trotz der offensiven Spielweise und teilweise guter Gelegenheiten beider Teams vergaßen sie die Defensive ebenfalls nicht. Mintals Abschluss für die Bayreuther ging kurz vor der Pause auch nur knapp vorbei. Dennoch stand in einem kurzweiligen und ausgeglichenen Spiel ein torloses Remis zur Halbzeit. Nach der Pause übernahmen die Bayreuther das Spielgeschehen vollends und drückten auf die Führung. Doch gleich zweimal stand ihnen das Aluminium im Weg. Erst beim Pfostenknaller von Zietsch, dann bei einen Nachschuss von George. Zudem hatte Trainer-Sprössling Jakub Mintal zwei gute Möglichkeiten auf die Führung, doch auch diese blieben ungenutzt. Die beste Offensive der Liga aus Vilzing dagegen konnte sich lange nicht befreien und im gesamten zweiten Durchgang kaum Akzente setzen. In den Schlussminuten war es dann zweimal Ketzer, der für die Altstädter gute Gelegenheiten nicht verwerten konnte. Auch Wieselsbergers Nachschuss im Anschluss an eine Ketzer-Chance fand nicht den Weg ins Tor. Am Ende eine enttäuschende Nullnummer für die Mintal-Elf. Für die Gäste dagegen vergrößerte sich der Abstand zum Tabellenführer Würzburg auf fünf Punkte.

Wildes Reutlhuber-Debüt endet mit einem Ansbach-Sieg

Ansbach feierte in Fürth in einem wilden und dramatischen Spiel den dritten Sieg in Serie. Beim Cheftrainer-Debüt von Niklas Reutelhuber für die Gäste starteten die Fürther sehr druckvoll in die Partie und drückten aufs Gaspedal. Zunächst scheiterte Adlung noch an der Querlatte, doch den Abpraller nickte Bornschein zur frühen Führung ein (2.). Auch im weiteren Spielverlauf waren die Fürther die aktivere Mannschaft. Reutelhubers-Elf wirkte ob des frühen Nackenschlags doch gehemmt. Littigs Kopfball flog nur knapp über die Latte. Nach einer guten halben Stunde bot sich Torjäger Sperr auf Ansbacher Seite die Ausgleichsmöglichkeit, doch sein Abschluss aus vielversprechender Position ging nur über das Gehäuse. Die Fürther hatten alles im Griff, doch nach der Pause kamen die Gäste besser aus der Kabine. Auch personell tauschte Reutelhuber, Kroiß wirkte nun anstelle von Herzner mit. Jener Kroiß war es dann auch, der den Ausgleich markierte. Nach einem Abstimmungsfehler in der Defensive der Spielvereinigung rannte Keeper Kaymakci seinen eigenen Mitspieler um. Kroiß schaltete am schnellsten und schob ins verwaiste Gehäuse ein (57.). Die Fürther reagierten wütend, doch Calhanoglus Abschluss ging nur an den Pfosten. Doch die Gäste waren es dann, die vom Elfmeterpunkt das Spiel drehten. Nach einem Foulspiel im Sechzehner verwandelte Weeger den fälligen Strafstoß halb rechts (69.). Nur kurz darauf machte Speer den schnellen Doppelschlag perfekt. Einen Flachball von der linken Seite verwertete der Torjäger zu seinem elften Saisontor (70.). Die vermeintliche Entscheidung besorgte dann Sauerstein, der ein Zuspiel von Sperr ins lange Eck grätschte (84.). Doch die Kleeblätter gaben sich nicht auf. Kolenda vollstreckte im Strafraum aus kurzer Distanz und gab seiner Mannschaft Hoffnung (87.). Und diese wurde in der Nachspielzeit weiter genährt. Nach einem Handspiel im Strafraum der Ansbacher verwandelte Calhanoglu den fälligen Elfmeter zum Anschlusstreffer (90.). Die Fürther drängten noch auf den Ausgleich, doch die Gäste verteidigten in den Schlussminuten alles weg und konnten am Ende jubeln. Das Kleeblatt wartet nun seit bereits sechs Ligapartien auf einen Sieg.

Souveräner Aubstadt-Auftritt

Aubstadt bleibt auch im sechsten Ligaspiel in Serie ungeschlagen und holte nun aus den vergangenen sechs Partien 16 von 18 möglichen Zählern: Ein souveräner Auftritt bei Aufsteiger Eintracht Bamberg reichte diesmal für einen 3:0-Erfolg. Die Eintracht fokussierte sich von Beginn an auf die Defensivarbeit und machte es den Aubstädtern schwer. Gute Tormöglichkeiten blieben lange aus. Die Gäste hatten zwar viel Ballbesitz und das Spiel unter Kontrolle, doch es dauerte bis kurz vor der Pause, bis der Favorit ins Tor traf. Vorrausgegangen war eine schöne Vorarbeit von der linken Seite, die Dellinger in der Mitte freistehend nutzte (43.). In der zweiten Spielhälfte zeigten sich die Gäste dann eiskalt. Zunächst traf Mrozek gut fünf Minuten nach der Pause. Für die Entscheidung war nach über einer Stunde Spielzeit ebenfalls Mrozek verantwortlich (68.). Bamberg bleibt mit der am Ende verdienten Niederlage weiterhin tief im Abstiegsstrudel und stagniert auf Rang 16.

Maljojokis Kopfball sorgt für Heimsieg

Der FV Illertissen verliert nach vier Ligauftritten ohne eine Niederlage am Ende in einem ausgeglichenen Spiel in Burghausen. Nach dem Landespokalsieg gegen Aubstadt (4:0) unter der Woche nahmen die Gäste zwar zunächst das Heft in die Hand und waren die spielbestimmende Mannschaft, doch zwingende Tormöglichkeiten blieben aus. Dagegen waren es auf der anderen Seite mit zunehmenden Spielverlauf die Burghausener, welche sich der Führung annäherten. Doch zunächst wurde ein Kopfball-Abschluss noch auf der Linie geklärt, und ein Schuss von Bazdrigiannis ging nur ans Außennetz. In dieser Drangphase schlugen dann auf einmal die Gäste aus Illertissen zu. Glessing setzte sich auf der linken Seite durch und traf mit einem strammen Schuss aus spitzem Winkel zur Führung (34.). Doch zehn Minuten später belohnte sich Wacker für den Aufwand mit dem Ausgleich. Eine Malinowski-Vorlage verwertete Bosnjak eiskalt (44.). Dass der Treffer zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt fiel, zeigte sich kurz nach Wiederbeginn. Nur zwei Minuten brauchte Wacker für die erstmalige Führung. Im Anschluss an einen hohen Ball in den Strafraum der Gäste kam das Leder über Umwege zu Bosnjak, der erneut richtig stand und seinen Doppelpack erzielte (47.). Doch auch Illertissen hatte einen Doppelpacker in seinen Reihen. Mannhardt flanke, Glessings Kopfball war für Schöller im Anschluss nicht zu halten (69.). Doch Wacker hatte den längeren Atem. Denn Maljojokis Kopfball in der 79. Spielminute bescherte den Hausherren am Ende noch drei wichtige Zähler in einem ausgeglichenen Spiel. 

Sané erledigt Augsburg II

Der Tabellenführer aus Würzburg bleibt weiterhin ungeschlagen, überzeugte aber gegen den FC Augsburg II erst in der zweiten Spielhälfte. Überragender Akteur auf dem Platz war Saliou Sané, der gleich dreifach erfolgreich war. Die Kickers nahmen von Beginn an das Zepter in die Hand und hatten zunächst Pech. Ein Schuss von Zaiser klatschte nur an den Querbalken. Die Augsburger versteckten sich aber auch nicht und hatten durch Kömür und Hausmann zwei gute Abschlussgelegenheiten, doch die Führung erzielte dennoch der Favorit. Eine Franjic-Flanke legte Karamani für Meisel ab, und der traf zum 1:0 (18.). Doch die Gäste antworteten prompt gegen die beste Defensive der Liga. Kömür traf nur drei Spielminuten später zum Ausgleich (21.). Dass sich beide Mannschaften in der Folge zu viele Abspielfehler und Ballverluste leisteten, tat dem Spiel nicht gut, es verflachte zunehmend. Einen Traumstart erwischten die Kickers kurz nach der Pause. Erneut war es Karimani, der vorbereitete. Diesmal schloss Kapitän Kurzweg ab und erzielte die erneute Führung (46.). Mit dem Rückenwind legten die Würzburger nur vier Zeigerumdrehungen später nach. Sané zog von der Seite in den Strafraum, ließ mehrere Gegenspieler stehen und schoss aus elf Metern zum dritten Treffer ein. Den Deckel auf die Partie machte wiederum nur kurze Zeit später erneut Sané (58.). Die Vorlage kam auch diesmal von Karamani. Doch der Torjäger hatte noch nicht genug. Zehn Spielminuten später ließ er mit dem vierten Treffer der Würzburger in Hälfte zwei seinen Hattrick folgen (68.). Die Gäste verkürzten zwar durch Taseki noch (70.), am Ausgang der Partie sollte das nichts mehr ändern. Den Schlusspunkt setzte dann wieder der Spitzenreiter. Moll bereitete für den eingewechselten Wessig vor, der gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber aus drei Metern den Endstand erzielen konnte (81.).

Frühe Unterzahl zu viel für Schalding

Die Schnüdel aus Schweinfurt konnten gegen den Aufsteiger Schalding-Heining den dritten Heimsieg in Serie feiern, profitierten dabei aber von einer langen Überzahl. Nach elf Minuten waren die Gäste nämlich ein Mann weniger. Stingl sah nach einem groben Foulspiel im Mittelfeld die Rote Karte. Die numerische Überlegenheit zahlte sich in der 22. Minute aus. Nach Zuspiel in den Strafraum tauchte Bozesan in halbrechter Position auf und schloss flach ins linke Toreck zur Führung der Schnüdel ab. Doch der Aufsteiger antwortete in Unterzahl und nutzte dabei eine Standardsituation. Rossdorfer erzielte aus dem Gewühl im Anschluss an einen Freistoß den Ausgleichstreffer (30.). In der Folge taten sich die Schweinfurter trotz der Überzahl gegen defensiv stabil stehende Schaldinger sehr schwer, wurden erst im zweiten Durchgang zwingender. Zunächst scheiterte Böhnlein mit seinem Kopfball noch an Böhnke, aber nur kurz darauf traf er nach einem schönen Zuspiel mit einem Heber zur Führung (52.). Doch diesmal fanden die Gäste in Unterzahl keine Antwort auf die Schweinfurter Führung. Statt dessen mussten sie einen Sturmlauf der Schnüdel über sich ergehen lassen. Bozesan scheiterte noch bei einer guten Möglichkeit, doch ein sehenswerter Sololauf von Sturm, der aus 13 Metern ins rechte obere Eck abschloss, brachte dann die Entscheidung zu Gunsten der Hausherren (80.). Schalding wartet nun bereits seit acht Partien auf eine volle Punkteausbeute und muss weiter den Blick nach unten richten. 

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Effiziente Viktoria schlägt Buchbach

Die schwächste Offensive der Liga aus Buchbach zeigte sich auch im Heimspiel gegen Aschaffenburg offensiv zu uninspiriert. Nun weißt der Abstand auf das rettende Ufer bereits elf Punkte aus. Über weite Strecken der ersten Halbzeit war es ein chancenarmes Duell zweier defensiv geprägter Teams, die sich zwischen den Strafräumen neutralisierten. Erst nach einer halben Stunde wurden die Aschaffenburger zwingender. Erst wurde ein Cheron-Abschluss noch kurz vor der Linie geklärt, kurze Zeit später aber nickte Boutakhrit eine Ecke zur Gäste-Führung ein (38.). Vom Tabellenschlusslicht Buchbach war in der Offensive kaum etwas zu sehen. Das änderte sich nach Wiederbeginn. Orth und Staf näherten sich für die Hausherren an, doch das Abschlussglück fehlte. Unbeeindruckt zeigten sich die Aschaffenburger. Kapitän Cheron wurde über die linke Bahn freigespielt und fand im Zentrum den einlaufenden Sitter, der eiskalt vollstrecken konnte (54.). Doch die Hausherren blieben im Spiel. Zunächst scheiterte Ammari aus kurzer Distanz noch an Grün im Kasten der Gäste. Der Abpraller fiel Sztaf vor die Füße, welcher zum Anschlusstreffer einschob (55.). Die Buchbacher witterten ihre Chance und gestalteten die Partie offen, doch die Gäste schlugen erneut eiskalt zu. Eine Klärungskation der Hausherren blockte ein Angreifer der Viktoria. Die Kugel gelangte zu Klement, der ins lange Eck zur Entscheidung einschob (73.). Buchbach warf zwar nochmals alles nach vorne, doch bis auf ein paar Halbchancen bei Standards sollte nichts mehr herausspringen.

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Die Trainer in der Regionalliga Bayern