3. Liga

Trotz Pandemie: Erträge und Personalausgaben in der 3. Liga steigen

Lücke zwischen Ausgaben und Einnahmen reduziert

Trotz Pandemie: Erträge und Personalausgaben in der 3. Liga steigen

Der DFB hat den Saisonreport für die 3. Liga in der Saison 2020/21 vorgelegt.

Der DFB hat den Saisonreport für die 3. Liga in der Saison 2020/21 vorgelegt. imago images/Picture Point

Die Corona-Pandemie hatte erwartungsgemäß große Auswirkungen auf die Klubs in der 3. Liga. "Eine dramatische Schieflage hat dies auf die gesamte Liga bezogen nicht ausgelöst - trotz des Insolvenzfalls des KFC Uerdingen im erfassten Zeitraum", teilte der DFB, unter dessen Dach die 3. Liga ausgetragen wird, mit. Vielmehr sei es den Drittliga-Klubs gelungen, die Erträge zu steigern. 215,8 Millionen Euro bedeuten sogar ein Rekord bei den Gesamterträgen, im Schnitt konnte damit jeder Klub 11,358 Millionen Euro einnehmen.

"Zurückzuführen ist dies auf eine deutliche Steigerung der Sonstigen Erträge, unter die auch öffentliche Zuschüsse wie Corona-Hilfen und Überbrückungsgelder fallen", heißt es seitens des DFB. Deutlich weniger fallen die Spieleträge ins Gewicht. Angesichts von zahlreichen Geisterspielen und Partien mit Zuschauerbeschränken machen nur diese nur drei Prozent der Erträge aus.

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Parallel zu den steigenden Erträgen sind auch die Personalausgaben auf einen Höchstwert gestiegen, für Mannschaft und Trainerteam gaben die Klubs im Schnitt 4,9 Millionen Euro aus, was einen Anteil der Personalaufwendungen im Spielbetrieb von 42 Prozent an den Gesamtausgaben ausmacht.

Die Gesamtausgaben aller Klubs liegen bei 11,8 Millionen Euro, die Lücke zwischen Erträgen und durchschnittlichen Aufwendungen verringerte sich im Schnitt auf 600.000 Euro, was im Vergleich zu den vorangegangenen Spielzeiten eine deutliche Reduzierung ist.

Sechs Klubs mit Überschuss, 13 mit Fehlbetrag

Nach DFB-Angaben verzeichneten sechs Drittligisten einen Saisonüberschuss, 13 hingegen beendeten die Spielzeit mit einem Fehlbetrag. "Ein positives Eigenkapital wiesen neun Klubs auf, bei zehn war das Eigenkapital negativ. Im ligaweiten Durchschnitt fiel das Eigenkapital zum zweiten Mal in der Geschichte der 3. Liga positiv aus", teilt der Verband mit.

Unbestritten ist, dass der Insolvenzantrag des KFC Uerdingen, der mittlerweile in der Regionalliga West vor dem Abstieg in die Oberliga steht, sowie der komplette Rückzug Türkgücü Münchens in der aktuellen Saison "sicher nicht zuträglich" ist, wie der Vizepräsident für Spielbetrieb und Fußballentwicklung, Peter Frymuth, erklärt. "Gleichzeitig verdeutlicht es, wie wichtig solides Wirtschaften und wie wichtig ein verbindliches Regelwerk in Form des Zulassungsverfahrens ist. Die Erkenntnis ist nicht neu, aber man kann sie nicht oft genug wiederholen: Beim natürlichen Streben nach größtmöglichem sportlichem Erfolg muss jeder Klub die ganzheitliche, nachhaltige Entwicklung seiner Strukturen im Blick behalten. Verantwortungsvolles Handeln ist dabei unerlässlich, es ist die Basis dauerhaften Erfolges."

Task Force erarbeitet Vorschläge für neue Rahmenbedingungen

Der DFB unterstreicht in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung der Arbeit der Task Force "Wirtschaftliche Stabilität 3. Liga", deren Vorschläge für neue Rahmenbedingungen dem DFB-Präsidium vorgelegt werden. Sie sollen "angemessenes Wirtschaften künftig noch stärker" fördern.

Erste Maßnahmen greifen mit Beginn der Saison 2022/23, weitere "wie die Verschärfung der Eigenkapitalauflage und die Verankerung des Financial Fairplay im Zulassungsverfahren" sind ab 2023/24 verbindlich.

pau