Nordost

Schmidt zählt seine Hertha-U-23 "nicht zum Favoritenkreis"

"Es ist eine schöne Momentaufnahme"

Trotz eines Rekords: Schmidt zählt seine Hertha-U-23 "nicht zum Favoritenkreis"

Gelungener Start bei Hertha: Neu-Coach Stephan Schmidt feierte mit der U 23 vier Siege zum Start.

Gelungener Start bei Hertha: Neu-Coach Stephan Schmidt feierte mit der U 23 vier Siege zum Start. IMAGO/Jan Huebner

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3:0 gegen Chemie Leipzig, 4:3 gegen den FSV Zwickau, 6:2 gegen die VSG Altglienicke und zuletzt 1:0 gegen den Berliner AK: Als einzige Mannschaft in der Regionalliga Nordost ist Hertha BSC II nach dem 4. Spieltag noch verlustpunktfrei und stellte somit einen neuen Vereinsrekord seit Gründung der Regionalliga Nordost zur Saison 2012/13 auf. Denn noch nie in den elf Spielzeiten vorher begannen die "Hertha-Bubis" mit vier Siegen in die Serie. "Wir sind sehr, sehr gut gestartet. Man spürt einfach, dass die Jungs hungrig sind und mehr wollen. Es ist eine schöne Momentaufnahme", so Hertha-Coach Stephan Schmidt.

Der 47-Jährige übernahm das Amt vor der laufenden Spielzeit von Ante Covic (47) und kehrte zu jener Mannschaft zurück, in der der gebürtige Berliner als Aktiver selbst schon von 2003 bis 2005 spielte. Nun leitet er den Erfolg von der Seitenlinie ein. Nach dem die Berliner in den ersten drei Saisonspielen vor allem mit Spektakel und 13 Treffern aufwarteten, tat sich die Zweitliga-Reserve im Stadtduell gegen den BAK am Mittwochabend schwer. "Wir hatten nicht so die Ruhe im Ballbesitz und die Ballsicherheit, die uns die ersten drei Spiele ausgezeichnet hat. Wir sind mit der Favoritenrolle nicht so zurechtgekommen. Es war ein glücklicher Sieg", bilanzierte Schmidt, der seine Mannschaft in dieser Saison im bewährten 4-3-3-System auf das Feld schickt.

Doch sowohl der Umbruch im Kader im Sommer sowie das ständig wechselnde Personal tat der aktuellen Siegesserie keinen Abbruch. "Vor allem die Geschlossenheit ist ein Schlüssel. Auch die Spieler, die von oben kommen, geben Vollgas", so Schmidt. Mit den bereits 14 geschossenen Treffern (3,5 Tore pro Partie) ist das Team aus dem Berliner Westend die derzeit treffsicherste Mannschaft der Liga. "Wir haben vor allem unsere stärken im fußballerischen Bereich", so der Coach. Doch im letzten Meisterschaftsspiel im Poststadion gegen den Tabellenvorletzten musste eine Standardsituation herhalten, um zum Torerfolg zu kommen.

Für das Tagesgeschäft sind die Siege wunderbar, ist aber nicht das Entscheidende.

Stephan Schmidt

Nachholspiel

Denn nach dem die ersten 13 Treffer der Serie 2023/24 aus dem Spiel heraus entstanden, traf der Tabellenführer gegen den BAK per Ecke in der 89. Spielminute zum Lucky Punch - eine Hereingabe von Nader El-Jinadoui wurde in der Mitte per Kopf verlängert und Abwehrakteur Joel da Silva Kiala (19) verwertete den "goldenen Standard", so Schmidt. Die aktuelle Marke von 14 erzielten Treffern bedeutet für Hertha II den zweitbesten Wert seit der Saison 2012/13. Nur in der Spielzeit 2019/20 erzielten die Berliner mehr Tore und hatten bereits 17 Treffer zum gleichen Zeitpunkt auf dem Konto.

Trotz der makellosen Startbilanz zählt Schmidt sein Team "nicht zum Favoritenkreis" um die Meisterschaft. Das ist auch gar nicht das primäre Ziel. "Wir wollen die Spieler entwickeln und auf die nächste Stufe bringen", so der Trainer. "Für das Tagesgeschäft sind die Siege wunderbar, ist aber nicht das Entscheidende." Im Optimalfall kommt dennoch Seriensieg Nummer fünf am Sonntag im Heimspiel gegen den Tabellenzwölften ZFC Meuselwitz dazu.

Matthias Schütt

Die Trainer in der Regionalliga Nordost