Europa League

Eintracht Frankfurt: Kevin Trapp erklärt Elfmeter-Taktik

"Vielleicht gibt es sowas wie Karma"

Trapp erklärt Elfmeter-Taktik: "Wusste ich durch die Vorbereitung"

Blick auf die Trinkflasche: Kevin Trapp vor dem Elfmeterschießen in Sevilla.

Blick auf die Trinkflasche: Kevin Trapp vor dem Elfmeterschießen in Sevilla. IMAGO/Jan Huebner

Das Elfmeterschießen war noch gar nicht Realität, da wurde Kevin Trapp schon mit ihm konfrontiert. "Zimbo (Torwarttrainer Jan Zimmermann, Anm. d. Red.) kam vor der Verlängerung schon zu mir und wollte darüber sprechen", berichtete der SGE-Keeper auf der Pressekonferenz nach dem Finalsieg über die Glasgow Rangers. "Ich habe gesagt: 'Lass das erst machen, wenn es so weit ist.'"

Tatsächlich wäre es wohl gar nicht bis zum finalen Showdown gekommen, hätte Trapp nicht kurz vor Ablauf der Verlängerung den Frankfurter Knockout durch eine überragende Parade gegen Ryan Kent verhindert. "Es wäre das Schlimmste gewesen, wenn du in der letzten Minute das 1:2 bekommst", schilderte der Keeper die Szene. "Dafür bin ich ja da - um der Mannschaft zu helfen, wenn ich gebraucht werde. Ich habe versucht, mich so groß wie möglich zu machen. Mehr machst du in so einer Situation auch nicht und - so ehrlich muss man sein - man braucht auch Glück. Es kam ja auch noch der Nachschuss."

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Gerade durch die vereitelte Großchance sei er anschließend mit einem guten Gefühl ins Elfmeterschießen gegangen. "Wenn du so eine Situation hast und sie überstehst, dann hast du das Gefühl, du bist heute an der Reihe", so Trapp weiter. "Und das Gefühl hatte ich, als er abgepfiffen hat. Wir als Spieler dachten, es muss heute so sein, dass wir das heute gewinnen. Vor drei Jahren sind wir gegen Chelsea im Elfmeterschießen rausgeflogen, jetzt haben wir so viel Arbeit reingelegt, das musste am Ende belohnt werden. Vielleicht gibt es auch sowas wie Karma, das uns heute den Titel gebracht hat."

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In erster Linie aber waren es Trapps Füße, die die SGE am Ende zum Europa-League-Sieger machten. Erst gegen Kent mit rechts - und im Elfmeterschießen gegen Aaron Ramsey dann mit links. Auf die Vorlieben der Schützen hatte sich Trapp zuvor eingestellt, auf seiner Trinkflasche klebten zudem Informationen - allerdings mit zunächst bedingtem Erfolg. "Ich hatte die Schützen, aber bei den ersten beiden hat es nicht so viel Glück gebracht", erklärte Trapp seine Taktik. "Dann habe ich mich beim dritten aufs Gefühl verlassen. Das hat besser geholfen. (...) Natürlich bereitet man sich darauf vor, aber das wissen die Spieler ja auch."

Und doch hatte sich das Vorab-Studium gelohnt. "Ich wusste durch die Vorbereitung", sagte Trapp, "dass Ramsey lange wartet, bevor er sich entscheidet, wo er hinschießt. Lob an unseren Torwarttrainer!"

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