Am Wochenende kamen Tottenham und Chelsea im FA Cup jeweils eine Runde weiter, für die Spurs ist die Reise im League Cup nun aber vorbei. Die Blues, die anders als sonst zunächst mit einer Viererkette agierten, waren von Beginn an die reifere Mannschaft und spielten deutlich präziser nach vorne. Nach einer kurzen Drangphase der Spurs in den ersten Minuten gehörte die erste große Chance der Partie den Gästen von den Stamford Bridge: Lukaku setzt sich robust gegen Davies durch, scheiterte aus zehn Metern aber an Gollini (11.).
Der Lloris-Vertreter stand sieben Minuten später erneut im Mittelpunkt, als er nach einer Ecke von Mount einen Tick zu spät dran war und dadurch Rüdiger an den Ball kam. Der deutsche Nationalverteidiger drehte sich mit dem Rücken zur Kugel und verlängerte diese dadurch an die Unterkannte der Latte, von dort sprang der Ball ins Tor - das kuriose 1:0 für die Blues.
Rüdiger grätscht rechtzeitig
Tottenham, das nun drei Tore für ein mögliches Elfmeterschießen brauchte (Hinspiel 2:0), musste sich vom Rückstand 15 Minuten lang erholen, wurde dann aber durch Höjbjerg und Kane gefährlich. Ein Schuss des ehemaligen Münchners ging knapp rechts vorbei, die nachfolgende Ecke verpasste Kane am langen Pfosten um Haaresbreite.
Chelsea hatte dennoch alles im Griff, war sich gegen Ende der ersten Hälfte aber etwas zu sicher. Nach einer Grätsche von Rüdiger gegen Höjbjerg gab Schiedsrichter Andre Marriner zunächst Elfmeter, verlegte den Tatort nach Rücksprache mit dem VAR dann aber vor den Strafraum. So wurde die Nachlässigkeit der Blues nicht bestraft, es ging mit dem 1:0 in die Kabinen.
Referee Marriner im Fokus
Bis zur 57. Minute verzichteten die Spurs auf eine Offensivaktion, waren dann aber zehn Minuten lang dominant - in den Fokus rückte jedoch nur Referee Marriner. Erst gab der Unparteiische erneut Elfmeter für Tottenham, nahm diesen nach Betrachten der Video-Bilder aber schnell wieder zurück. Kepa war bei einer Rettungsaktion deutlich vor Lucas Moura am Ball. Acht Minuten später schoss Kane nach einem Ballverlust von Jorginho ins lange Eck ein, doch sein Treffer zählte nicht, da er im Moment des Zuspiels von Lucas Moura hinter Kepa stand und nur noch Rüdiger vor ihm war.
Thomas Tuchel reagierte auf die Schwächephase seiner Mannschaft, wechselte nach 66 Minuten dreifach und stellte dadurch wieder auf Dreierkette um. Die Blues bekamen das Spiel in der Folge wieder beruhigt, auf eine ernstzunehmende Schlussoffensive ließ sich Tottenham nicht mehr ein.
Notfall auf der Tribüne
Kurz vor Ende wurde die Partie wegen eines medizinischen Notfalls auf der Tribüne für sechs Minuten unterbrochen, in der üppigen Nachspielzeit passierte dann aber nichts mehr. So blieb es beim 1:0 für Chelsea, was Tuchel nun - nach der Champions League und dem UEFA-Supercup - die Chance auf seinen dritten Titel als CFC-Trainer ermöglicht. Der Finalgegner im League Cup heißt entweder FC Liverpool oder Arsenal.
In der Liga kommt es am Samstag (13.30 Uhr) zum absoluten Topspiel, die Blues als Zweiter müssen bei Tabellenführer Manchester City ran. Tottenham absolviert tags darauf (17.30 Uhr) das Nordlondon-Derby gegen Arsenal.