Erst ein wuchtiger Linksschuss aus vollem Lauf, dann ein Abstauber, nachdem er einen verheißungsvollen Gladbacher Angriff selbst eingefädelt hatte: Marcus Thuram wurde mit seiner Wucht zum Schrecken der Abwehr von Real Madrid.
Ganz nebenbei überflügelte "Ticus" mit seinen beiden Treffern seinen prominenten Vater Lilian Thuram, der insgesamt 67 Spiele in der Champions League absolvierte und dabei ein Tor erzielte. Nun ja, Vater Thuram, Weltmeister von 1998, war schließlich Verteidiger. "Ich wusste bis jetzt gar nicht, dass er überhaupt in der Champions League getroffen hat", meinte Marcus hinterher schmunzelnd.
Wir haben gegen ein exzellente Mannschaft gespielt. Jeder weiß, dass so ein Gegner niemals aufhört zu spielen, bis zum Ende
Marcus Thuram
Während der Vorbereitung galt der Offensivmann noch als Wackelkandidat, weil er nach seiner Sprunggelenk-Operation natürlich Zeit brauchte, um wieder in die Gänge zu kommen. In der neuen Saison aber zeigt er sich schon in alter Stärke, brandgefährlich, wuchtig, schwer zu stoppen. Und auffälligster Mann gegen Real. "Insgesamt war es ein gutes Spiel von uns", findet der 23-Jährige. "Aber wir haben gegen ein exzellente Mannschaft gespielt. Jeder weiß, dass so ein Gegner niemals aufhört zu spielen, bis zum Ende." Er geht davon aus, "dass wir daraus lernen und es im nächsten Spiel besser machen".
Thurams Ankündigung: "Wir werden hart an uns arbeiten"
Nach seinem zweiten Treffer übrigens hatte der Gladbacher Angreifer zunächst nur ganz verhalten gejubelt, weil er dachte, dass er womöglich knapp abseits gestanden habe. "Ich wollte mich nicht zu früh freuen. Aber es war dann alles in Ordnung, dann konnte ich mich auch freuen", erzählt Thuram.
Ganz offen erscheint die Gruppe B nach dem zweiten Spieltag. Am Dienstag tritt Borussia in Kiew gegen Donezk an, derzeit Gruppenerster mit vier Punkten, es folgen Gladbach, Mailand (je 2), dann Real mit nur einem Punkt. "Wir werden versuchen, auch in den nächsten Spielen unseren Fußball auf dem Platz zu bringen", kündigte der Mann des Tages an. "Wir werden hart an uns arbeiten. Und nach den sechs Gruppenspielen werden wir dann sehen, wo wir stehen, und ob es gereicht hat, um in Europa zu überwintern."
