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Teuerster Verteidiger der Welt: ManCity holt Gvardiol aus Leipzig

Auch der Kroate verlässt RB

Teuerster Verteidiger der Welt: ManCity holt Gvardiol aus Leipzig

Künftig Teamkollegen: Josko Gvardiol (re.) und Erling Haaland.

Künftig Teamkollegen: Josko Gvardiol (re.) und Erling Haaland. IMAGO/MIS

Zwei Jahre nach der Verpflichtung von Jack Grealish hat Manchester City erneut die 100-Millionen-Euro-Schallmauer durchbrochen. Wie am Samstag offiziell bestätigt wurde, wechselt Josko Gvardiol nach kicker-Informationen für eine Sockelablöse in Höhe von über 90 Millionen Euro von RB Leipzig zum amtierenden Meister, FA-Cup- und Champions-League-Sieger. Die Summe kann allerdings noch anwachsen. Der 21-jährige Innenverteidiger, nun gleichzeitig teuerster Leipzig-Abgang und als Nachfolger von Harry Maguire teuerster Verteidiger der Welt, erhält einen Vertrag bis Juni 2028.

Während ManCity seine Abwehr weiter für die Zukunft rüstet, erlebt Leipzig nicht weniger als den größten Ausverkauf der 14-jährigen Klubgeschichte. Gvardiol ist nach Christopher Nkunku (Chelsea), Dominik Szoboszlai (Liverpool) und Konrad Laimer (FC Bayern) bereits der vierte Leistungsträger, den RB in diesem Sommer verliert, und der zweite Abwehrmann nach Linksverteidiger Marcel Halstenberg (Hannover 96).

"Aufgrund seines Wechselwunsches und dem finanziellen Gesamtpaket, was ihn zum teuersten Abwehrspieler der Geschichte macht, haben wir uns unter der Berücksichtigung aller Parameter entschieden, dem vorzeitigen Wechsel zuzustimmen", erklärte Leipzigs Sportdirektor  Max Eberl am Samstag in einer Vereinsmitteilung.

Zwar kam bereits mit dem 18-jährigen Talent El Chadaille Bitshiabu (Paris St. Germain) bereits ein neuer Innenverteidiger, nach Gvardiols Abgang ist aber mit Castello Lukeba (Olympique Lyon) noch eine weitere Defensivverstärkung vorgesehen.

Gvardiol will sein Spiel "unter dem besten Trainer der Welt" weiterentwicklen

"Ich habe immer davon geträumt, eines Tages in England zu spielen, und es ist eine große Ehre für mich, dies jetzt mit Manchester City zu tun", wird Gvardiol auf der ManCity-Website zitiert. "Der Wechsel zu City ist für mich und meine Familie etwas ganz Besonderes. Auch die Chance, mit Pep Guardiola zusammenzuarbeiten, ist fantastisch. Ich weiß, dass ich noch nicht so weit bin, aber ich bin sicher, dass sich mein Spiel unter dem besten Trainer im Fußball weiterentwickeln wird."

"Josko besitzt so viele Qualitäten - alles, was man sich von einem Innenverteidiger wünscht", lobte ManCitys Sportdirektor Txiki Begiristain den Neuzugang. "Er ist schnell, wettbewerbsfähig, zweikampfstark, stark in der Luft, beeindruckend im Ballbesitz, mit starkem Selbstvertrauen und einem guten Charakter. Außerdem ist er Linksfüßer, was uns in der Abwehr gute Möglichkeiten bietet."

Gegen ManCity traf Gvardiol schon - Verdrängt er Laporte?

Leipzig hatte Gvardiol 2020 für 18 Millionen Euro von Dinamo Zagreb verpflichtet, zunächst aber noch für ein weiteres Jahr in Kroatiens Hauptstadt verliehen. Als Dayot Upamecano 2021 dann zum FC Bayern wechselte, erhielt Gvardiol seinen Platz und setzte sich in beeindruckender Manier durch. Schon bald wurden die Topklubs auf den körperlich robusten und technisch beschlagenen Abwehrmann aufmerksam, erst recht nach seiner starken WM 2022, bei der er mit Kroatien Dritter und in die Elf des Turniers gewählt wurde. In den Champions-League-Achtelfinalduellen mit ManCity zu Beginn des Jahres traf er im Hinspiel (1:1), ging im Rückspiel aber mit unter (0:7, kicker-Note 5,5).

Jetzt verlässt der 21-malige Nationalspieler Leipzig nach 89 Pflichtspielen (fünf Tore, drei Vorlagen) vier Jahre vor Ablauf seines Vertrags, um in Pep Guardiolas Starensemble durchzustarten. Dort könnte er als Linksfüßer Aymeric Laporte verdrängen, der 2017 für 65 Millionen Euro gekommen war, zuletzt aber nur wenig Einsatzzeit erhielt und den Klub noch verlassen könnte.

jpe, jer

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