Champions League

Terzic und die Notwendigkeit des "kompletten Fußballs"

Dortmund winkt im Achtelfinale gegen die PSV ein satter Bonus

Terzic und die Notwendigkeit des "kompletten Fußballs"

Will mit dem BVB weiterkommen: Edin Terzic.

Will mit dem BVB weiterkommen: Edin Terzic. IMAGO/Christian Schroedter

Der wirtschaftliche Aspekt der Spiele in der Champions League ist bekanntermaßen immer ein Stück weit wichtiger als in den nationalen Klub-Wettbewerben - schließlich ist der Prämientopf in der Königsklasse deutlich praller gefüllt. So bedeutet ein Weiterkommen von Borussia Dortmund gegen die PSV Eindhoven rund 10 Millionen Euro Bonus von der UEFA - sehr wahrscheinlich sogar noch deutlich mehr. Denn das Erreichen des Viertelfinals wäre gleichzeitig im Duell mit RB Leipzig sehr wahrscheinlich auch die Teilnahme an der neugeschaffenen Klub-WM im kommenden Jahr und damit möglichweise Einnahmen im mittleren zweistelligen Millionen-Bereich.

EINDHOVEN, NETHERLANDS - FEBRUARY 19: coach Peter Bosz of PSV during the   Press Conference PSV at the Philips Stadium on February 19, 2024 in Eindhoven Netherlands (Photo by Photo Prestige/Soccrates/Getty Images)

Wiedersehen mit dem BVB: Bosz freut sich vor allem auf einen Spieler

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Davor steht aber im Hinspiel am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) eine sportliche Aufgabe, die auf dem Platz deutlich schwerer sein könnte als auf dem Papier. Das aggressive und hohe Anlaufen der Gastgeber, der auch in Dortmund und bei Leverkusen bekannten "Bosz-Ball", ist eine Gangart beim Gegner, die dem BVB in den letzten Jahren im Spielaufbau häufig zu schaffen machte. Dennoch ist Terzic "grundsätzlich optimistisch, vor allem dann, wenn wir den Ball haben". Sein Team brauche gegen die unkonventionelle Spielart sowohl längere Passagen mit Ball als auch schnellen Konterfußball: "Wir gehören in Deutschland zu den Topteams beim Thema Ballbesitz. Wir sind auch aber gleichzeitig die beste Mannschaft in Bezug auf die Kontertore. Wir brauchen kompletten Fußball."

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PSV dominiert die Eredivisie

Denn wo viele Spieler hoch anlaufen sind oft auch Lücken dahinter, wenn die erste Reihe überspielt wurde. "Hinten haben sie Probleme", hat Terzic erkannt und rechnet vor: "In der Champions League haben sie schon so viele Tore kassiert wie in der ganzen Liga-Saison. Das müssen wir nutzen." Andersherum sei die PSV aber auch ohne ihr hohes Pressing gefährlich: "Luuk de Jong ist ihr Zielspieler im Zentrum, die Außen sind sehr dribbelstark, spielen mit Rechtsfuß über links und andersherum."

In Gruppe B hatte sich Eindhoven hinter dem FC Arsenal gegen RC Lens und den FC Sevilla durchgesetzt - trotz einer am Ende mit zwei Treffern negativen Tordifferenz. Entsprechend "groß" sei der Respekt vor dem Gegner: "Sie machen es herausragend gut, sind schnell und dribbelstark. Sie haben gute Ideen, gute Spieler und viel Selbstvertrauen." PSV dominiert die niederländische Liga mit 20 Siegen aus 22 Spielen und ist bei einer Tordifferenz von 70:10 noch ungeschlagen. Dennoch, so der BVB-Trainer: "Wir sind nicht hier, um dieses Achtelfinale zu genießen, wir wollen weiterkommen."

Bei Malen sieht es gut aus

Ob der am Wochenende angeschlagene Donyell Malen gegen seinen Ex-Klub auflaufen wird, ist allerdings noch offen. Der 25-Jährige saß zwar im Bus, der sich am späten Vormittag auf den Weg über die niederländische Grenze machte, ob seine Knieprobleme einen längeren Einsatz zulassen wird sich abschließend erst am Spieltag zeigen, die Vorzeichen haben sich aber deutlich verbessert. "Er hat sich gestern und heute schon sehr viel besser gefühlt", berichtete Terzic: "Er steht beim Abschlusstraining mit uns auf dem Platz wird und auch morgen Vormittag bei der leichten Einheit teilnehmen." Er sei "sehr optimistisch".

Ramy Bensebaini ist nach seiner Erkältung ebenfalls Teil des Trosses, überraschend auch Youngster Julien Duranville, der seit seinem Wechsel nach Dortmund vor etwas mehr als einem Jahr aufgrund anhaltender Muskelprobleme bislang selten im Kader stand. Auch die U-19-Akteure Kjell Wätjen und Samuel Bamba sind dabei, Karim Adeyemi (muskuläre Probleme) fehlt dagegen. Für Wätjen hatte Terzic lobende Worte parat. Der zentrale Mittelfeldspieler habe sehr gut trainiert und sich seinen Kaderplatz für Eindhoven erspielt: "Die Champions League ist eine gute Plattform, uns besser kennenzulernen. Das haben wir mit Hendry Blank ähnlich gemacht. Kjell hat es sich durch tolle Leistungen verdient."

Patrick Kleinmann

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