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DFB-Frauen zu Olympia? "Taktisch nicht großartig was ändern"

Hrubesch schließt weitere Zukunft beim DFB aus

"Taktisch nicht großartig was ändern": Beginnt die gleiche DFB-Elf?

Auch ihre Führungsstärke ist am Mittwoch gefragt: Alexandra Popp.

Auch ihre Führungsstärke ist am Mittwoch gefragt: Alexandra Popp. IMAGO/Beautiful Sports

Vom besonderen Druck war Alexandra Popp am Dienstag nichts anzumerken, denn: "Doof gesagt sind wir das ja schon gewohnt." Auf gewisse Weise hat die 32-Jährige damit recht, schließlich hatten die DFB-Frauen in den vergangenen Monaten regelmäßig Spiele mit großer Bedeutung vor der Brust. Mit wechselhaftem Ausgang.

Zuletzt setzte es mal wieder eine Niederlage, 1:2 gegen Frankreich hieß es im Nations-League-Halbfinale. Bundestrainer Horst Hrubesch will das nicht zu hoch hängen: "Eins muss man auch mal klar sagen: Wir reden hier von den vier besten Mannschaften in Europa", sagte er. "Wenn ich gegen Frankreich spiele, spiele ich nicht gegen irgendjemanden."

Nach der besseren zweiten Hälfte am Freitagabend gaben sich Popp und Hrubesch nun optimistisch, am Mittwoch gegen die Niederlande (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) daran anknüpfen zu können. "Taktisch werden wir nicht großartig was ändern", sagte Hrubesch und ließ damit erahnen, dass es womöglich wieder eine Doppelspitze aus Popp und Lea Schüller geben könnte. Alternativ wäre Sydney Lohmann wie nach Wiederanpfiff gegen Frankreich eine Kandidatin.

Popp steht Privatduell mit Janssen bevor

Alle Spielerinnen seien fit, zwei, drei kleine Blessuren bereiten keine Sorgen. Der 72-Jährige erklärte aber gleichzeitig, dass er nicht viel von Zahlenspielen und Systembezeichnungen halte: "Ob ich 4-4-2, 4-3-3 oder sonstiges spiele: Wir haben einen klaren Matchplan, den werden wir durchziehen."

Nations League, Final Four

Wie dieser aussehen soll, liegt auf der Hand: mit aktivem, aggressivem, selbstbestimmtem Angriffsspiel. Aber auch die Stärken der Niederländerinnen hat das DFB-Team im Blick. "Wir wissen um die Schnelligkeit der Stürmerinnen", sagte Popp. "Aber sie agieren natürlich nicht nur mit langen Bällen, sondern können den Ball auch sehr gut durchs Zentrum laufen lassen." Damit klangen ihre Aussagen fast identisch zu denen, die Marina Hegering am Sonntag getroffen hatte.

Popp selbst wird am Mittwoch ins Privatduell mit ihrer Vereinskollegin Dominique Janssen vom VfL Wolfsburg gehen müssen. Kontakt habe es zwischen den beiden zuletzt keinen gegeben, so die Stürmerin: "Jeder hat den Fokus voll auf seinen Teams. Wir wissen gegenseitig, wie wir spielen. Dome ist beidfüßig, von daher ist es generell schwierig, sie auf eine Seite zu lenken - weil sie mit beiden Füßen einen guten Spielaufbau hat. Klar ist: Morgen sind wir Feind, und wenn das Spiel vorbei ist, sind wir wieder Freund."

Hrubesch will so oder so zu Olympia reisen

Sollte es nach 120 Minuten noch keine Entscheidung über Platz drei der Nations League und damit das letzte Olympia-Ticket geben, droht der große Nervenkrimi. "Ich glaube, dass wir genug Elfmeterschützen haben", sagte Hrubesch ruhig.

Im Training laufe es in dieser Disziplin gut, auch wenn man die Situation nicht vollends nachstellen könne. "Aber ich habe eigentlich nicht vor, ins Elfmeterschießen zu gehen", sagte Hrubesch und lächelte.

Zwei Dinge stellte er zudem klar: Die Olympischen Spiele in Paris stünden ohnehin auf seinem Reiseplan in diesem Jahr - "aber ich würde es ganz gerne mit den Mädels machen". Und auch über seine Zukunft nach dem Amt des Bundestrainers ist er sich im Klaren: "Ich werde auf jeden Fall nicht weiter beim DFB arbeiten danach, nein."

Paul Bartmuß