Nach dem Rausch kam der Kater. Mit dem 1:2 bei Viktoria Köln, nur eine Woche nach dem verrückten 6:3 gegen Jahn Regensburg, folgte der SV Sandhausen einem alten Muster: stark gegen die Starken, enttäuschend gegen die vermeintlich Schwächeren. Und während der SVS das Spiel gegen Regensburg nach einem 0:3-Rückstand noch drehte, gab er in Köln binnen zwei Minuten eine 1:0-Führung aus der Hand.
"Wir haben heute nicht die Energie auf den Platz gebracht, die wir letzte Woche an den Tag gelegt hatten", kritisierte auch Trainer Jens Keller und konkretisierte: "Nach der Führung haben wir erneut nicht konsequent weitergespielt und Räume für den Gegner offengelassen. Wir waren nach unserem Tor nicht mehr so aggressiv in den Zweikämpfen, diesen Schalter konnten wir nicht mehr umlegen. Das war zu wenig."
Alle anderen Mannschaften spielen für uns - nur wir nicht.
SVS-Sportdirektor Matthias Imhof
Noch deutlicher wurde Sportdirektor Matthias Imhof: "Nach unserer Führung war Köln durch die englische Woche stehend k. o. Warum wir den Gegner dann wieder aufbauen und keine Ordnung mehr im Spiel haben, ist für mich unverständlich. Alle anderen Mannschaften spielen für uns - nur wir nicht. So dumm wie wir kann man sich nicht anstellen."
Er meinte damit Dresden (2.) und Ulm (3.), die jeweils nur Unentschieden gespielt haben. Der Rückstand auf Dynamo beträgt nun acht statt fünf Punkte, der auf den SSV sechs statt drei Zähler.
Entsprechend kündigte Imhof auf der Vereins-Homepage Konsequenzen an. "Das müssen wir besprechen und können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. In dieser Liga wird einem nichts geschenkt, deshalb müssen wir bei jedem Spiel ans Limit gehen."
Hennings als Lichtblick
Ein Lichtblick: Gegen Freiburg II sind die in Köln gelbgesperrten Max Geschwill und Yassin Ben Balla wieder dabei. Auch das Comeback von Angreifer Rouwen Hennings, der Ende November einen Muskelfaserriss erlitt und seitdem nicht mehr zum Einsatz kam, ist nicht ausgeschlossen.
"Es geht darum, jetzt eine Reaktion zu zeigen", sagte Tim Knipping vor dem badischen Duell. Vorsicht ist geboten: Freiburg II zählt als Tabellenletzter klar zu den vermeintlich Schwächeren - hat mit einem 1:0 gegen den SV Waldhof Mannheim zuletzt aber sein zweites Spiel in Serie gewonnen.