Int. Fußball

VfB Stuttgarts Woo-Yeong Jeong führt Südkorea ins Finale

Asienspiele: Befreit sich Jeong vom Militärdienst?

Stuttgarts Jeong führt Südkorea ins Finale - und warum der VfB ganz fest die Daumen drückt

Doppelpack im Halbfinale: Woo-Yeong Jeong.

Doppelpack im Halbfinale: Woo-Yeong Jeong. Getty Images

Derzeit laufen die Asienspiele (ASIAD) im chinesischen Hangzhou - dort sorgen die südkoreanischen Fußballer für Furore. Im "Huanglong Sports Centre Stadium" setzten sich die Koreaner mit 2:1 gegen Usbekistan durch und haben nun die Chance, nach 2014 im heimischen Incheon und 2018 in Jakarta (Indonesien) zum dritten Mal nacheinander die Goldmedaille bei den Asienspielen zu gewinnen. Dafür brauchte es am Samstag aber noch einen Sieg über Japan.

Großen Anteil am Sieg gegen Usbekistan hatte Woo-Yeong Jeong vom VfB Stuttgart, der im laufenden Turnier groß aufspielt und bereits sieben Tore erzielt hat - zwei davon erzielte der 24-Jährige am Mittwoch in der fünften und in der 38. Minute - und führte sein Team damit quasi im Alleingang ins Endspiel. Das erste Tor resultierte aus einem Freistoßtrick, der zweite aus einem leichten Ballverlust der Usbeken, den zwischenzeitlichen Treffer zum 1:1-Ausgleich hatte Jasurbek Jaloliddinov per direkt verwandeltem Freistoß markiert.

Spielerisch waren die Südkoreaner überlegen, allerdings hatten sie es mit der teils sehr ruppigen Gangart der Usbeken gewiss nicht leicht - Abdurauf Buriev sah in der 74. Minute auch Gelb-Rot. 

Neben der Medaille winkt auch die Militärdienst -Befreiung

Den sportlichen Erfolg und das damit einhergehende Selbstvertrauen würden die Schwaben Jeong gewiss gönnen, jedoch könnte sich neben der Medaille ein Turniersieg der Südkoreaner in China für Jeong und den VfB in doppelter Hinsicht lohnen: In diesem Fall würde der Mittelfeldspieler vom 20-monatigen Militärdienst in seiner Heimat befreit werden - dann hätten Spieler und Klub eine Sorge weniger. Auch Dynamo Dresdens Kyu-Hyun Park steht in Südkoreas Aufgebot.

Sollte Südkorea den Japanern unterliegen, dann gäbe es noch eine weitere Chance, eine Befreiung vom Militärdienst zu erringen. Dafür würde bereits irgendeine Medaille bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris ausreichen. Jeong kann von Glück reden, dass er überhaupt die Chance hat, eine Medaille zu gewinnen und sich damit vom Militärdienst zu befreien - immerhin ist er bereits 24 Jahre alt und nimmt als einer von drei Spielern, die älter als 23 sind, am Turnier teil.

Jeong wechselte 2018/19 aus Südkorea in die Bundesliga, zunächst zum FC Bayern. Dort blieb ihm der Durchbruch verwehrt, in Freiburg klappte es dann aber. 2020/21 kam er in den Breisgau und etablierte sich dort rasch. Nach 99 Spielen und elf Toren für den Sport-Club zog er in diesem Sommer weiter zum VfB Stuttgart, für den er bislang viermal zum Einsatz kam.

drm