DEL

Startdebütant Stettmer will "Doppel-Meister" werden

21-jähriger Goalie feiert Sieg in Spiel drei

Startdebütant Stettmer will "Doppel-Meister" werden

Hatte nach dem Sieg in Spiel drei mit Ingolstadt in München gut lachen: Keeper Jonas Stettmer.

Hatte nach dem Sieg in Spiel drei mit Ingolstadt in München gut lachen: Keeper Jonas Stettmer. IMAGO/Eibner

"Ich bin erstmal so alle. Ich brauche erstmal ein, zwei Tage, um das zu realisieren", meinte Stettmer nach dem 4:3-Erfolg seiner Schanzer in München bei "MagentaSport". Denn das, was ihm widerfahren war, erlebt man auch als Eishockey-Torhüter nicht alle Tage. 

Die ungewöhnliche Geschichte des Jonas Stettmer begann derweil schon am 24. März, dem Tag des fünften Spiels der Ingolstädter Viertelfinalserie gegen die Düsseldorfer EG, die die Oberbayern mit einem 7:6 nach Overtime für sich entschieden. Die Emotionen kochten anschließend hoch, ein Wort gab das andere - und Ingolstadts etatmäßige Nummer eins Michael Garteig (31), zuletzt einer der besten DEL-Keeper, wurde von DEG-Spieler Alec McCrea mit einem Rempler an der Bande zu Boden befördert. 

Binnen 42 Sekunden: Stachowiak und McGinn lassen Panther jubeln

alle Videos in der Übersicht

Nach Garteig muss auch Reich passen

Dem Verteidiger der Rheinländer brachte die unnötige Aktion drei Spiele Sperre für die kommende Saison ein - den Ingolstädtern aber ein Torhüterproblem. Denn Garteig verletzte sich so schwer, dass er seitdem nicht mehr im Aufgebot seines Teams stehen konnte. Über die genaue Art der Blessur schweigt sich der Klub bis dato aus - nicht ungewöhnlich in den Play-offs im Eishockey.

Ab Spiel eins der Halbfinalserie gegen die Adler Mannheim rückte die etatmäßige Nummer zwei Kevin Reich (27) zwischen die Pfosten. Dieser machte seine Sache sehr gut, schaffte mit Ingolstadt den Einzug ins Finale und stand dort natürlich zunächst weiterhin im Tor. Doch schon am Tag von Spiel zwei am vergangenen Sonntag ging es Reich nicht gut, er hatte offenbar sogar Fieber und wurde nach ein paar Gegentoren schließlich recht früh vom Eis genommen. Es schlug die Stunde von Stettmer, der beim 1:7 noch drei Gegentore hinnahm. 

"Die Brust wurde immer größer"

Da Reich aufgrund einer Mittelohrentzündung auch am Dienstag noch nicht einsatzbereit war, hieß es für Stettmer, der in den Saisons 2020/21 und 2021/22 für Ingolstadt jeweils nur in einem Spiel - und zusammengenommen gerade einmal eine knappe halbe Stunde - auf dem Eis gestanden hatte: Ein Finalspiel um die deutsche Meisterschaft würde für ihn sein erstes volles DEL-Spiel werden.

"Das erste Drittel war nicht optimal von mir. Da war die Nervosität noch etwas da. Das zweite Drittel lief dann viel besser. Das dritte Drittel war auch gut. Die Jungs haben ein super Spiel für mich gemacht. Ich bin einfach nur glücklich, dass wir den ersten Sieg in der Serie geholt haben", beschrieb Stettmer sein Debüt. "Das Selbstbewusstsein stieg von Mal zu Mal immer mehr. Die Brust wurde immer größer. Dann klappt alles", fügte er glücklich an. 

Stettmer hofft sogar auf zwei Titel

Und nun? Da das Finale bis zum Freitag (19.30 Uhr), wenn die Serie in Ingolstadt mit Spiel vier ihre Fortsetzung findet, Pause macht, scheint gut möglich, dass Reich wieder ins Tor zurückkehrt. Stettmer würde wieder ins zweite Glied zurückrücken.

Dabei hat der gebürtige Straubinger sogar noch ein zweites Finaleisen im Feuer. Denn für DEL2-Finalist Ravensburg Towerstars bestritt er in der laufenden Saison - anders als in Ingolstadt - per Förderlizenz bereits 15 Partien, inklusive zweier in den Play-offs. Und so ist Stettmers Zielsetzung für die kommenden Tage klar: "Ich hoffe, ich werde Doppel-Meister. Mit Ravensburg auch noch." 

jom