3. Liga

Standorte ungeeignet: Rückschlag für Mannheimer Stadionpläne

Stadt schlägt Sanierung des Carl-Benz-Stadions vor

Standorte ungeeignet: Rückschlag für Mannheimer Stadionpläne

Das Carl-Benz-Stadion fasst aktuell 24.302 Zuschauer.

Das Carl-Benz-Stadion fasst aktuell 24.302 Zuschauer. imago images/foto2press

Seit knapp zwei Jahren wird in Mannheim nun schon über ein neues Waldhof-Stadion diskutiert, insbesondere Präsident Bernd Beetz ist ein großer Verfechter einer neuen Arena. "Wenn Mannheim Profifußball will, brauchen wir ein neues Stadion. Bleibt das Carl-Benz-Stadion, sind nur untere Ligen möglich", sagte der Mäzen des SVW Anfang März im "Mannheimer Morgen".

Vor allem die nicht vorhandenen Logen im 1994 eröffneten Carl-Benz-Stadion und die damit geringeren Einnahmen für den Verein sind Beetz ein Dorn im Auge. "Man kann es simpel sagen: Jede Mannschaft der 3. Liga, die keine Logen hat, hat ein strukturelles Defizit von zwei Millionen Euro. Das können sie nicht ausgleichen."

Beetz brachte deshalb ein neues Stadion für 15.000 Zuschauer ins Spiel. Doch nun hat die Stadt die zwei Alternativ-Standorte als ungeeignet erklärt. Das anvisierte Areal auf dem Gelände der alten Spiegelfabrik wird demnach für Wohnungsbau benötigt. Beim Bau eines Stadions könnte laut der Beschlussvorlage auf den verbliebenen Flächen aus Lärmschutzgründen kein zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden.

Modernisierung statt Neubau?

Auch ein neues Stadion auf dem Großparkplatz "P20" im Osten der Stadt wird von der Stadt abgelehnt. Grund ist die Nähe zum Flughafen und Sicherheitsbedenken des Bundesaufsichtsamts für Flugsicherung und des Regierungspräsidiums.

Statt eines Stadionneubaus schlägt die Stadtverwaltung eine Modernisierung des Carl-Benz-Stadions vor. So soll eine Machbarkeitsstudie die Kosten ermitteln, die bei einem Umbau anfallen würden. Teil der Maßnahmen könnten demnach der Bau eines neuen Flachdaches oder die Schließung des teils offenen Stadions sein, um den Lärmschutz zu verbessern.

Aktuell dürfen im Carl-Benz-Stadion wegen der Lärmbelästigung nach 22 Uhr keine Ligaspiele ausgetragen werden, was Abendspiele unmöglich macht. Auch sollen die Kosten für die Schaffung der von Beetz geforderten VIP-Plätze geprüft werden.

Es drohen Kosten in Millionenhöhe

Ein Gutachten im vergangenen Jahr hatte bereits ergeben, dass allein 22 Millionen Euro nötig wären, um langfristig den Spielbetrieb in der 3. Liga im Carl-Benz-Stadion zu sichern. Bei einem Aufstieg in die 2. Liga würden sich die Kosten demnach gar auf 49 Millionen Euro erhöhen, um die Anforderungen der DFL zu erfüllen.

Aktuell rangiert Waldhof Mannheim auf dem siebten Platz, allerdings mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Viertplatzierten aus Saarbrücken. Da der SC Freiburg II (Platz drei) nicht aufsteigen darf, würde der vierte Platz zur Teilnahme an der Relegation berechtigen.

pja

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