Fußball-Vereine Freundschaftsspiele

Kapino verhindert Werder-Klatsche

Überforderte Bremer verlieren auf St. Pauli

Kapino verhindert Werder-Klatsche

Hielt, was zu halten war: Bremens Schlussmann Stefanos Kapino.

Hielt, was zu halten war: Bremens Schlussmann Stefanos Kapino. imago images

Im Vordergrund stand Spielpraxis, insbesondere für die Langzeitverletzten Philipp Bargfrede und Sebastian Langkamp, die erstmals wieder zur Anfangsformation gehörten. Mit Bittencourt, Gebre Selassie und Groß hatte Bremens Coach Florian Kohfeldt derweil nur drei Profis aufgeboten, die in der laufenden Saison bislang Stammspieler-Status besitzen. Dazu die Rückkehrer Langkamp und Bargfrede, eine Reihe von Youngstern - und einen überragenden Ersatzkeeper Stefanos Kapino.

Einmal mehr bestätigte sich die Erkenntnis: Sollte Stammkraft Jiri Pavlenka einmal ausfallen, bekäme Werder nach menschlichem Ermessen auch in der Bundesliga kein Torwartproblem. Schon nach fünf Minuten rettete Kapino bei St. Paulis erster Doppelchance gegen Tashchy und Benatelli. In der Folgezeit entschärfte der Grieche weitere 100-prozentige Möglichkeiten von Buchtmann (25.), Tashchy (33.) sowie Veerman (41.).

Das Bremer Spiel war unterdessen, angesichts der Besetzung nachvollziehbar, von Ungenauigkeiten und Missverständnissen geprägt, sowohl im Aufbau als auch in der defensiven Abstimmung. Die Grün-Weißen konnten nur punktuell Akzente setzen. Auffällig dabei allerdings Mittelfeld-Youngster Ilia Gruev. Der 19-Jährige sorgte mit seinen Aktionen immer wieder für Struktur. Sein resoluter Ballgewinn leitete schließlich auch die einzige echte Bremer Chance vor der Pause ein: Leo Bittencourt scheiterte aus kurzer Distanz am glänzend reagierenden St.-Pauli-Schlussmann Robin Himmelmann.

St. Pauli schnürt Werder ein

Auch im zweiten Abschnitt blieben die Hamburger am Drücker. So schob der eingewechselte Christian Conteh nach 50 Minuten frei am langen Eck vorbei. Wenig später war dann auch Kapino machtlos: Diarra, an der Strafraumkante nicht konsequent attackiert, donnerte die Kugel sehenswert zum 1:0 in den Winkel (53.). Danach wurde Werder sogar regelrecht eingeschnürt, verlor die Bälle bei den schwachen Aufbauversuchen regelmäßig schon Mitte der eigenen Spielhälfte. In der 59. Minute war das 2:0 eigentlich fällig, doch Benatelli traf nur die Unterkante der Latte.

Kurz danach nahm Kohfeldt auch noch das Trio Gebre Selassie, Bargfrede und Bittencourt vom Platz, brachte weitere Nachwuchskräfte. Parallel dazu schienen freilich auch die Hausherren einen Gang zurückzuschalten. In der 74. Minute parierte Kapino erneut gut gegen Conteh, nachdem dieser Langkamp ausgetanzt hatte. Mit dem Endstand waren die Gäste folglich gut bedient.

Thiemo Müller