Personal: St. Gallen mit exakt der gleichen Aufstellung wie beim 1:0-Sieg in Freiburg. Volker Finke stellte sein Team gegenüber dem 2:2 in Gladbach um. Kruse (im UEFA-Cup nicht spielberechtigt) stand ebenso nicht in der Startelf wie Hermel. Dafür waren die genesenen Zeyer (nach Magen-Darm- Grippe) und Zkitischwili (Muskelprobleme) wieder dabei.
Taktik: Marcel Koller setzte auf sein bewährtes 4-4-2-System und wollte aus einer sicheren Deckung heraus über Konter zum Erfolg kommen. Mokoena agierte als zweite Spitze aus leicht zurückhängender Position. Freiburg versuchte es mit einer Art Doppellibero (Zeyer, Kehl) vor zwei Manndeckern. Während Willi die rechte Bahn hielt, tauschten auf links Kobiaschwili und Zkitischwili des öfteren die Position.
Analyse: Von Beginn an entwickelte sich ein höchst unterhaltsames und kampfbetontes Spiel zweier aggressiver Teams. Haarsträubende Fehler und sehenswerte Kombinationen wechselten sich auf beiden Seiten ständig ab. Das Führungstor warf die bis dahin sicheren Freiburger zunächst aus der Bahn. Die Gastgeber, die sich weit zurückzogen, waren dafür umso entschlossener und über Konter stets gefährlich. Vor allem die schnellen und laufstarken Spitzen Mokoena und Gane kreuzten oft und brachten den teilweise unsicheren Golz mehrfach in Verlegenheit. Durch unnötige Ballverluste im Mittelfeld entstanden immer wieder Löcher. Die Finke-Elf raffte sich Mitte der ersten Halbzeit auf, kombinierte sehr gefällig, und kam meist über die Außen gefährlich vors Tor.
Ein spiegelverkehrter Spielverlauf in der zweiten Halbzeit, die qualitativ abfiel. Der SC zog sich weit zurück und traute sich kaum noch nach vorne. St. Gallen setzte auf totale Offensive und wurde bestraft, weil Freiburg die wenigen Angriffe optimal fuhr.
Fazit: Gegen einen starken und über weite Strecken gefährlichen Gegner verdiente sich der Tabellenzehnte der Bundesliga den Sieg durch eine couragierte Leistung und eine überragende Effektivität in der Offensive.
Von Uwe Marx und Thomas Roth