St. Etiennes Coach Ghislain Printant nahm nach dem 1:0-Auswärtssieg in Nimes drei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Moukoudi, Cabaye und Bouanga (alle Bank) wurden von Saliba, Youssouf und Beric vertreten.
VfL-Trainer Oliver Glasner war nach dem 1:0-Erfolg beim 1. FSV Mainz 05 gezwungen, seinen international erfahrensten Spieler Mehmedi (42 Europapokal-Spiele) zu ersetzen - Adduktorenprobleme. Für den Schweizer begann vorne rechts Klaus.
Forsch beginnende Wölfe setzten den französischen Rekordmeister zeitig unter Druck und sich selbst in der Hälfte von ASSE fest. Gefährlich wurde der VfL speziell über Rechtsaußen Klaus, der gleich zweimal durchbrechen und einmal eigentlich aussichtsreich abschließen konnte - er entschied sich in Minute drei jedoch für einen unbrauchbaren Querpass.
Williams schnelle Antwort
Schier aus dem Nichts, im Anschluss an eine Flanke von Debuchy, gerieten die Gäste plötzlich ins Hintertreffen: Schlussmann Pervan kam aus seinem Kasten und klärte die Kugel fahrig vor die Füße von Kolodziejczak, der ins beinahe verwaiste Gehäuse einschießen konnte (13.). Doch Wolfsburg blieb auf Betriebstemperatur - und antwortete bereits zwei Zeigerumdrehungen später: Bei einer Halbfeldflanke von Arnold verlor die ASSE-Defensive - speziell Torschütze Kolodziejczak - den aufgerückten William aus den Augen, der am Fünfer platziert einköpfte - 1:1 (15.).
Auch in der Folge ließ die Glasner-Elf die Kugel laufen, St. Etienne wurde nach gut 20 Minuten spürbar spielstärker. Beide Mannschaften mühten sich, sorgten jedoch für nahezu keine Torraumszenen. Wenn überhaupt der VfL: Brekalo schoss aus der zweiten Reihe drüber (25.), Roussillons Volley verpasste das kurze Eck (34.), Williams Steilpass war für Weghorst unerreichbar (45.+1).
Unmittelbar nach Wiederbeginn spitzelte Weghorst Kolodziejczak die Kugel vom Fuß und legte rechts im Sechzehner ab zu Klaus, der etwas hastig verzog (46.). Auf der Gegenseite scheiterte Khazri per direktem Freistoß (51.) - ansonsten nutzten sich beide Teams zwar weiterhin ab, das aber fast ausschließlich zwischen den Strafräumen.
Tisserand wild - St. Etienne dem Siegtreffer näher
Hamouma wollte in Minute 58 recht plump einen Elfmeter schinden, dieser wurde ihm zurecht verwehrt. Kurz darauf nahm Glasner den glücklosen Weghorst runter und brachte U-21-Nationalspieler Nmecha. Doch die Gäste wurden in der letzten halben Stunde schludriger und anfälliger, St. Etienne witterte Morgenluft. Um ein Haar hätte Tisserand mitgeholfen, als er nach einer Ecke für ASSE beinahe seinen eigenen Schlussmann überwand - Pervan reagierte gut (75.).
Der VfL-Sechzehner wurde in den Schlussminuten fast minütlich belagert, doch auch die Wolfsburger kamen noch einmal zu Chancen: Arnolds Freistoß, ein waschechter Flatterball, machte Keeper Moulin große Probleme (87.), Nmecha brach beinahe durch, erhielt für seine Schwalbe dann keinen Strafstoß (89.). Mit dem Punkt durfte der Bundesliga-Siebte am Ende aber doch zufrieden sein, da Nordin und der eingewechselte Abi (je 90.+4) für die Hausherren nochmals gefährlich abschlossen.
Der VfL trifft am Sonntag um 15.30 Uhr auf Union Berlin. Später am Sonntag steht für St. Etienne das nächste Topspiel an: Um 21 Uhr empfängt ASSE Olympique Lyon zum Derby.