Südwest

SSV Ulm 1846: Eine "Ergebnisdelle" mit Folgen

Viel Druck vor der Freiberg-Partie

SSV Ulm 1846: Eine "Ergebnisdelle" mit Folgen

Vorsprung geschmolzen: Kapitän Johannes Reichert und sein SSV Ulm 1846 spüren im Aufstiegsrennen wieder den heißen Atem der Verfolger.

Vorsprung geschmolzen: Kapitän Johannes Reichert und sein SSV Ulm 1846 spüren im Aufstiegsrennen wieder den heißen Atem der Verfolger. IMAGO/Eibner

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"Im Moment prasselt viel auf uns ein", sagt Christian Ortag. Der Torhüter des SSV Ulm 1846 hat im Spitzenspiel gegen den FC Homburg mit seiner Mannschaft einen wichtigen Teilerfolg gefeiert. Das 0:0, das der über 70 Minuten in Unterzahl spielende Tabellenführer über die Zeit gebracht hatte, sei ein "gefühlter Sieg". So bezeichnete Trainer Thomas Wörle den Ausgang der Partie, die von einer Szene bestimmt wurde: Offensivspieler Dennis Chessa sah eine strittige Rote Karte und wurde des Feldes verwiesen (22.). Eine harte Entscheidung, aus der der Gegner letztlich aber kein Kapital zu schlagen wusste.

"Das Einzige, was wir uns ankreiden müssen, ist, dass wir den Ball nicht über die Linie gebracht haben", sagte FCH-Trainer Timo Wenzel: "Wir sind natürlich enttäuscht." Die Homburger verpassten die große Chance im Aufstiegskampf, noch näher an die Tabellenspitze heranzurücken. Vier Punkte sind es auf die Ulmer, die an diesem Dienstag ihr Nachholspiel gegen den SGV Freiberg bestreiten.

Man war sehr verwöhnt bis hierhin, weil wir sehr stabil gespielt haben.

Thomas Wörle, Trainer SSV Ulm 1846

Auf einen Sieg wartet das Wörle-Team aber nun schon seit vier Spielen. Durchwachsen ist der Ligaprimus ins Jahr 2023 gestartet. Bei lediglich neun Punkten aus sieben Spielen, also 21 möglichen Zählern, ließen die Ulmer viel liegen - der einst komfortable Vorsprung hat sich stetig verringert. Auffällig ist auch eine andere Zahl: Lediglich vier Tore zeugen von dem, was den meist spielerisch klar überlegenen Ulmern in diesem Kalenderjahr fehlt: die offensive Durchschlagskraft. Für den Trainer ist es eine "Ergebnisdelle" in einer schwierigen Phase. Dass die ausgerechnet im Saisonendspurt einsetzt, sorgt für Kritik. "Man war sehr verwöhnt bis hierhin, weil wir sehr stabil gespielt haben", sagt der Fußballlehrer. Seit Wochen ist der ehemalige Frauen-Erfolgstrainer des FC Bayern München bemüht, die durch die bisherige Dominanz ausgelösten hohen Erwartungen in Ulm zurechtzurücken. Mit 54 Punkten aus 27 Spielen rangiert der SSV immerhin weiter an der Tabellenspitze der Regionalliga Südwest, hat noch alles selbst in der Hand.

Das nächste Spiel

Es sei gerade nicht einfach, sagt Stürmer Tobias Rühle: "Wir spielen ja nicht schlecht. Wir wollen es auch nicht zu gut reden, aber wir bleiben dran. Irgendwann werden wir den Bock auch umstoßen."

Im besten Fall schon am Dienstag. Ein Sieg gegen Freiberg würde Druck nehmen, und die derzeit größten Verfolger TSV Steinbach Haiger (53 Punkte/28 Spiele) und die TSG Hoffenheim II (51 Punkte/27 Spiele) auf Distanz halten. Fehlen werden Andreas Ludwig, der seine fünfte Gelbe Karte beim torlosen Remis gegen Homburg sah, und Dennis Chessa. Erfreulich auf Ulmer Seite ist, dass David Grözinger und Dennis de Sousa Oelsner nach monatelanger Verletzungspause fürs Saisonfinale wieder zum Kader zählen.

Nadine Vogt

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