Nord

Spelle-Venhaus: "Wussten, worauf wir uns eingelassen haben"

Hannover II findet beim Schlusslicht wieder in die Spur

Spelle nach dem Abstieg: "Alle wussten, worauf wir uns eingelassen haben"

Viele Erinnerungen, wenig Ertrag: Der SC Spelle-Venhaus muss die Regionalliga nach einem Jahr wieder verlassen.

Viele Erinnerungen, wenig Ertrag: Der SC Spelle-Venhaus muss die Regionalliga nach einem Jahr wieder verlassen. IMAGO/Werner Scholz

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"Es ist sehr eng. Wir haben trotzdem alles in der Hand. Solange wir gewinnen, können die anderen spielen wie sie wollen", fasste Trainer Daniel Stendel die Situation an der Tabellenspitze zusammen. Mit dem hochverdienten 3:0 beim SC Spelle-Venhaus, der nach nur einem Jahr in der Regionalliga Nord wieder in der Oberliga antreten muss, hat Spitzenreiter Hannover 96 II die gute Ausgangsbasis im Titelrennen drei Spieltage vor Saisonende gefestigt.

"Für uns war es ein Pflichtsieg", erklärte Stendel nach zuvor nur einem Punkt aus zwei Spielen. In seinem Team habe der eine oder andere das vielleicht doch im Hinterkopf gehabt, so "dass wir nicht ganz so befreit waren". Am Ende verwies der Tabellenführer die Verfolger SV Meppen und Phönix Lübeck, der noch ein Nachholspiel hat, wieder in die Schranken.

Hannover II zu "übermächtig"

96 gab in Spelle von Beginn an Vollgas, hatte drei Schusschancen in den ersten vier Minuten. SCSV-Coach Hanjo Vocks, dessen Team beim 2:9 in Hannover die höchste Saisonniederlage kassiert hatte, sah einen "übermächtigen Gegner". Spelle habe in der ersten Halbzeit ein, zwei Situationen gehabt, "wo mit ein bisschen Glück sogar das 1:1 oder das 1:2 fallen kann", bekannte Stendel. Der Gastgeber, der im Rahmen seiner Möglichkeiten entschlossen gegenhielt, tauchte erst in der 23. Minute vor dem Gäste-Tor auf. Doch Jip Kemna und Adrian Lenz verpassten. Im Gegenzug schloss Antonio Foti einen Konter zum 2:0 ab.

Nach 90 Minuten war der Speller Abstieg besiegelt. Weil der Aufsteiger schon seit Monaten in der Tabelle weit hinten dranhängt, war das nach der Niederlage gegen Hannover kein großes Thema. Er wartet seit 22 Spielen auf einen Sieg, hat nur zwei Partien gewonnen, die wenigsten Tore geschossen, die meisten Gegentore kassiert.

Über bislang nur zwölf Zähler ärgert sich auch Vocks. Das tut weh, da war mehr möglich. Doch den Klassenerhalt verpassen die Emsländer deutlich. Alle Spieler arbeiten oder studieren. Der Unterschied zu Profi- oder Halbprofi-Teams ist riesengroß.

Highlights gegen Meppen

"Es war ein schöne Reise", sagt der Sportliche Leiter Markus Schütte dennoch über die Saison in der Regionalliga, in dem Verein und Spieler viel gelernt hätten. Zufrieden zeigt er sich mit dem Feedback und der positiven Resonanz. Im Schnitt kamen rund 800 Zuschauer zu den Heimspielen, gegen Meppen war das Getränke Hoffmann Stadion erstmals bei einem Punktspiel ausverkauft (3746). Ein Highlight war das Derby beim SVM. Die Fans feierten die Schwarz-Weißen nach dem 0:3, als ob sie gewonnen hätten.

"Alle wussten, worauf wir uns eingelassen haben", erklärt Schütte. Die Ergebnisse und die Spielweise gefielen den Zuschauern nicht immer, aber sie standen trotzdem hinter der Mannschaft. Stolz ist der 45-Jährige, "dass wir unseren Prinzipien treu geblieben sind. Es gab keine Trainerdiskussion. Wir haben in der Winterpause keine verrückten Sachen gemacht."

Die Planung für die neue Oberliga-Saison unter dem neuen Trainer Tobias Harink (U 19 Preußen Münster) ist fortgeschritten. Mindestens 16 Spieler bleiben.

Uli Mentrup

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