Bayern

Ein Spektakel hält SpVgg Unterhaching an der Spitze

Regionalliga Bayern, 19. Spieltag

Ein Spektakel hält Haching an der Spitze - FCB II und FCN II auswärts stark

Erleichterung pur: Matthias Fetsch und seine Kollegen der SpVgg Unterhaching behielten gegen Schweinfurt in einem sehenswerten Spiel die Oberhand.

Erleichterung pur: Matthias Fetsch und seine Kollegen der SpVgg Unterhaching behielten gegen Schweinfurt in einem sehenswerten Spiel die Oberhand. IMAGO/foto2press

Samstags ging der Großteil des Spieltags über die Bühne: Tabellenführer SpVgg Unterhaching hatte den 1. FC Schweinfurt 05 zu Gast. Eine anspruchsvolle Aufgabe, wie sich schnell herausstellen sollte, denn bereits in der 2. Minute lief McLemore bei einem Konter frei auf Vollath zu und vollstreckte eiskalt. Die Spielvereinigung antwortete aber schnell, in der 6. Minute köpfte Hobsch, der vor dem Spiel die "Torjägerkanone® für alle" überreicht bekam, wuchtig zum Ausgleich ein. Komplett gedreht war die Partie bereits in der 12. Minute: Fetsch verlängerte einen Eckball zu Pisot, der aus kurzer Distanz traf. Nach dieser schwungvollen Anfangsphase traten beide Teams kurz aufs Bremspedal, ehe in der 32. Minute Anspach einen langen Ball gut annahm und freistehend auf 3:1 erhöhte. Mit einem Kopfballtreffer brachte Aigner in der 39. Minute die Schweinfurter wieder heran.

Die zweite Halbzeit war keine 120 Sekunden alt, da führten die Gäste einen Einwurf schnell aus, und am Ende des Angriffs traf Kraus zum 3:3. Nach einigen Minuten des Verarbeitens erhöhte die Mannschaft von Sandro Wagner wieder den Druck, Fetsch köpfte in der 64. Minute knapp vorbei, beim nächsten Angriff parierte Gästetorwart Stephan einen Anspach-Schuss und erneut nur wenige Minuten später strich ein Kopfball von Hobsch nur knapp drüber. Den letztendlich entscheidenden Treffer des Tages erzielte Krattenmacher in der 81. Minute aus der Distanz. Sekunden vor dem Abpfiff kochten die Emotionen noch mal hoch, weil Wagners Co-Trainer Thomas Kasparetti einen zweiten Ball ins laufende Spiel rollte. Rot war die Folge, doch kurz darauf war der Sieg in einem spektakulären Spiel unter Dach und Fach.

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Der schärfste Verfolger Würzburger Kickers hingegen bekam es mit dem Tabellenvorletzten TSV Rain/Lech zu tun - der allerdings am vergangenen Wochenende für die Hachinger zum Stolperstein wurde. Am Samstag überließ der schwäbische Underdog den Würzburgern gleich mal den Ball und versuchte tief zu stehen. Mit einem Schuss von der Strafraumgrenze zum 1:0 durchkreuzte Franjic in der 12. Minute diese Pläne. Dass es Rain auch offensiv drauf hat, zeigte sich in der 15. Minute mit viel unterfränkischer Mithilfe: Torwart Richter kam weit aus seinem Tor, spielte einen Mitspieler kurz an, doch Johannes Müller luchste diesem den Ball ab und traf aus über 40 Metern zum Ausgleich ins leere Tor. In der 35. Minute wäre beinahe die TSV-Führung gefallen, doch Richter lenkte einen Kopfball von Gutia an den Pfosten. Zur Pause führten jedoch wieder die Kickers, Sané köpfte in der Nachspielzeit des ersten Spielabschnitts eine Freistoßflanke ein. In der zweiten Halbzeit verwaltete Würzburg weitgehend die Führung, die Rainer Angriffe waren zu harmlos, um doch noch eine Überraschung herbeizuführen und so blieb es beim 2:1.

Hinter dem Spitzenduo klafft in der Tabelle ein großes Loch. Stört die U 23 des 1. FC Nürnberg aber wohl eher weniger, da die Club-Talente zumindest in den Vorjahren nie Ambitionen in Richtung 3. Liga gehegt hatten. Im Duell der beiden mittelfränkischen Nachbarstädte triumphierten die Nürnberger am Samstag klar mit 5:1 bei der SpVgg Greuther Fürth II. Im ersten Spielabschnitt war nach kurzer Fürther Anfangsoffensive Katsianas-Sanchez der rot-schwarze Hauptdarsteller. In der 14. Minute erzielte er mit einem Flachschuss die Führung. Wieder legte das Kleeblatt danach den Vorwärtsgang ein, ohne den verdienten Lohn einzufahren. Also machte Katsianas-Sanchez mit dem Toreschießen weiter: In der 39. Minute schob er nach einer Nischalke-Vorlage ein. In der 44. Minute folgte der dritte Streich, diesmal auf Zuspiel von Vonic. Der zweite Durchgang gehörte dann Nürnbergs Routinier Menig. Zuerst in der 49. Minute, als er eine Freistoßhereingabe aus gut fünf Metern über die Linie köpfte. Der FCN blieb am Drücker, Grimbs konnte für die Fürther in der 64. Minute zumindest etwas Ergebnisverschönerung betreiben, ehe Menig kurz vor Schluss erneut ein Kopfballtor erzielte.

Wacker Burghausen fuhr zum VfB Eichstätt, der mit drei Siegen im Rücken in das Duell mit dem früheren Zweitligisten ging. Am Samstag fuhren die Nord-Oberbayern ihren nächsten Dreier ein. Schon in der ersten Halbzeit sah man, dass Eichstätts Brust in letzter Zeit breiter geworden ist, denn die Schützlinge von Markus Mattes drückten den SV Wacker tief in dessen eigene Hälfte. In der 49. Minute stimmte dann auch die Chancenverwertung. Einen Fehler im gegnerischen Aufbauspiel nutzte Haubner mit einem platzierten Abschluss. Drei Zeigerumdrehungen darauf legte Haubner nach schöner Kombination mit einem Flachschuss das 2:0 nach. Die Gäste haderten, dass Lamprecht in der 60. Minute einen Winklbauer-Heber für seinen schon geschlagenen Torwart Junghan von der Linie kratzte. Winklbauer blieb Wackers gefährlichster Spieler, gleichzeitig fehlte ihm weiterhin das Glück, wie beim Latten-Kopfball in der 90. Minute. Die Nachspielzeit hatte es nochmal in sich: Erst sah Burghausens Sommerauer Gelb-Rot, weil er nach einem Foulpfiff gegen ihn den Ball an den Körper von Gegenspieler Graßl kickte, dann verwertete Eberle einen Haubner-Freistoß zum 3:0-Endstand.

Viktoria Aschaffenburg konnte gegen Abstiegskandidat TSV Buchbach relativ entspannt ins Spiel gehen, denn die Unterfranken rangieren im gesicherten Mittelfeld. Noch ein großes Stück heller wurden die Mienen der Aschaffenburger in der 22. Minute, da traf Pieper aus 18 Metern ins lange Eck. Buchbach war an diesem Tag offensiv eingestellt und glich in der 44. Minute verdient aus. Bahar zog aus gut 20 Metern ab, der Ball fand abgefälscht seinen Weg ins Netz. In der 51. Minute vergab die Viktoria zunächst eine Großchance, im Gegenzug überwand Mattera im Eins-gegen-Eins Ex-Bundesliga-Torwart Grün zur Gästeführung. Die Oberbayern waren dem Sieg nahe, doch eine Unaufmerksamkeit bestrafte Cheron in der 82. Minute mit dem 2:2-Endstand.

Pipinsried-Torwart verschießt Elfmeter

Der FC Bayern München II zeigte sich beim FC Pipinsried wieder von seiner Schokoladen-Seite. In den letzten Tagen ploppten Gerüchte auf, ob Martin Demichelis nicht den Lockrufen des argentinischen Topklubs River Plate folgen könnte. Am Samstag saß Demichelis aber unabhängig aller Spekulationen in im Vergleich zu Buenos Aires eher beschaulichen Pipinsried auf der Bayern-Bank und fand sicherlich Gefallen daran, was seine Mannschaft ihm zeigte. Das Spiel begann aber denkbar schlecht für den FCB-Nachwuchs: In der 4. Minute gab es Elfmeter für Pipinsried. Torwart Thiel schnappte sich die Kugel, schoss aber weit drüber. Dann kam die Reserve des Rekordmeisters jedoch immer mehr auf Touren: In der 8. Minute schlug Jelisic über eine eher harmlose Bayern-Flanke, woraufhin Zvonarek geistesgegenwärtig zum Ball ging und diesen ins Tor drückte. Wesentlich anspruchsvoller war das 2:0: Ranos setzte in der 16. Minute von der Mittellinie einen Sololauf an, umspielte am Ende noch Thiel und schob ein. Zehn Minuten später schoss Ranos an die Latte, den Abpraller verwertete Lee. Nach längerer Kontroll- und Ruhephase zogen die kleinen Bayern in der Schlussphase nochmal das Tempo an, Lee besorgte per Kopf in der 86. Minute den 4:0-Endstand.

Für die SpVgg Ansbach und den SV Heimstetten ging es im direkten Aufeinandertreffen darum, drei wertvolle Punkte im Abstiegskampf zu sammeln. Das gelang nach fünf sieglosen Spielen den Ansbachern. Die Führung erzielte Landshuter in der 12. Minute, der im Strafraumzentrum an den Ball kam, noch einen Heimstettener aussteigen ließ und dann flach einschoss. Awata glich jedoch schon zwei Zeigerumdrehungen später aus. In die Pause gingen die Gastgeber mit einer 2:1-Führung, nachdem Schelhorn in der 34. Minute erneut aus dem Zentrum traf. Diesmal dauerte es bis zur 62. Minute, ehe wieder Awata zur Stelle war und aus zwölf Metern auf 2:2 stellte. Die Spielvereinigung hatte vorher einige Großchancen vergeben. Nach dem 2:2 ließ auch der SVH gute Möglichkeiten ungenutzt, wobei Zander (Latte) und Riglewski (Pfosten) auch viel Pech hatten. In der 76. Minute wurde Herzner halbrechts im Strafraum in Szene gesetzt und der Eingewechselte versenkte das Leder im langen Eck. In der Nachspielzeit legte Herzner aus dem Gewühl das 4:2 nach.

Die Punkte teilten die DJK Vilzing und der FV Illertissen. Die Gäste rauften sich in der 45. Minute die Haare, weil DJK-Keeper Putz mit einem herausragenden Reflex gegen den freistehenden Pöschl rettete. Doch die anschließende Ecke kam am kurzen Eck erneut zu Pöschl, der per Kopf jetzt traf. Dieser Vorsprung hielt in eine von vielen Mittelfeldszenen bestimmten Partie bis zur 61. Minute, als Schröder mit einem tollen Distanzschuss aus 30 Metern ausglich. Fast hätte Vilzing noch alle Zähler eingeheimst, doch Stowasser scheiterte in der 74. Minute am Querbalken.

Mit der SpVgg Hankofen-Hailing und dem TSV Aubstadt duellierten sich zwei Teams aus dem Tabellenmittelfeld. In einem recht ereignisarmen Match auf Augenhöhe ereignete sich in der 49. Minute der erste richtige Aufreger: Richter wurde im Aubstädter Strafraum gelegt, den fälligen Elfmeter drosch Lermer allerdings an die Latte. Mit Beginn der Schlussviertelstunde schlug das Pendel zu Gunsten der Gäste aus. Bieber legte im Strafraum auf Schebak zurück, der per Flachschuss die Führung markierte. Hankofen betrieb danach mehr Aufwand, fing sich in der Nachspielzeit aber noch das 0:2. Torwart Maier ging mit nach vorne, Heinze fand somit bei einem Konter ein leeres Tor vor und ließ sich nicht zweimal bitten.

Augsburg II weiter in Topform

Zum Auftakt des 19. Spieltages in der Regionalliga Bayern kreuzten am Freitagabend der FC Augsburg II (12.) und Türkgücü München (5.) die Klingen. Mit vier Siegen und nur einer Niederlage aus den vergangenen fünf Spielen konnte die U 23 des FCA getrost als eine Mannschaft der Stunde bezeichnet werden. Mit diesem Zwischenhoch gelang dem Team von Trainer Tobias Strobl auch der Sprung aus dem Tabellenkeller auf Platz 12. Diese Leistung galt es nun zu bestätigen - mit Erfolg. 

Von Beginn an war es ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich Augsburg und Türkgücü nichts schenkten. Nur vor dem Tor sollte es in den ersten 45 Minuten nicht so wirklich klappen, was aber weniger auf den Offensivdrang sondern viel mehr auf die sehr aufmerksam agierenden Defensivreihen beider Teams zurückzuführen war. Vor 380 Zuschauern im Rosenaustadion änderte sich zunächst auch nach dem Seitenwechsel wenig an der Spielweise beider Teams. Ein Augsburger Vierfachwechsel brachte dann aber mehr Schwung in die Partie: Nach einer Flanke von links reagierte Katic am schnellsten und nickte ein zur FCA-Führung (76.). Der Gegentreffer lockte folglich auch die Gäste aus der Deckung - die Partie nun deutlich umkämpfter. Kurz vor Schluss dann aber der K.o.-Schlag für Türkgücü. Ivanovic wurde im Strafraum von den Beinen geholt, trat selbst an und verwandelte zum 2:0. Mit dem fünften Sieg aus den letzten sechs Partien hat sich Augsburg weiter aus dem Keller befreit und sich bis ins Tabellenmittelfeld vorgekämpft.

jam, stw, luk

Die Trainer in der Regionalliga Bayern