Verkauft (Lukaku), verliehen (Alexis Sanchez), verletzt (Martial): Über 150 Millionen Euro hat Manchester United auf dem Sommer-Transfermarkt ausgegeben, und trotzdem waren am Samstagmittag in Southampton Rashford und der 17-jährige Greenwood die einzigen Alternativen für das Sturmzentrum.
Da traf es sich für Ole Gunnar Solskjaer nach dem ernüchternden 1:2 gegen Crystal Palace in der Vorwoche gut, einen weiter unbekümmerten Waliser in seinen Reihen zu haben, der im Winter eigentlich schon bei Leeds United unterschrieben hatte. Nach einer etwas ängstlichen Anfangsphase nutzte ManUnited die erste Chance zur überraschenden Führung: Neuzugang James nahm sich von der linken Strafraumseite ein Herz, zog in den Winkel ab und traf mit seinem dritten Premier-League-Torschuss zum dritten Mal (10.) - genauso oft wie Alexis Sanchez in anderthalb Jahren für den Rekordmeister.
Von Southampton, das noch sehr druckvoll begonnen hatte, kam danach gar nichts mehr. Dem Team von Trainer Ralph Hasenhüttl fiel nach vorne nichts ein, es haperte zumeist schon am vor- und drittletzten Pass.
Nach der Pause brauchte es nur eine mittelschwere Drangphase, um United gleich ins Wanken zu bringen. Eine Ecke konnte der Rekordmeister nicht klären, der Ex-Augsburger Danso schnappte sich den Ball, flankte ihn butterweich in den Fünfmeterraum und dort setzte sich der Ex-Gladbacher Vestergaard sehr zur Freude des Ex-Leipzigers Hasenhüttl gegen Lindelöf durch - das 1:1 (58.).
Das Spiel kippte gerade komplett in die Richtung der Saints, da leistete sich Danso ein unnötiges Foul und sah für eine taktische Grätsche gegen McTominay seine zweite Gelbe Karte (73.). Natürlich gehörte die Schlussphase deshalb den personell überlegenen Gästen, bei denen Greenwood sogar noch ins Spiel kam, nur gefährlich wurden sie bis auf zwei Distanzschüsse von Greenwood und Young nicht.
So ließ ManUnited zum dritten Mal in Folge Punkte liegen, während Southampton im vierten Spiel den vierten Zähler holte.