Benficas Trainer Bruno Lage fehlten Rechtsverteidiger André Almeida (Muskelverletzung) und Offensivmann Rafa Silva (Adduktorenverletzung). Das Tor hütete wie gewohnt der Deutsch-Grieche Vlachodimos, im Sturm erhielten Chiquinho und Carlos Vinicius den Vorzug vor dem Ex-Frankfurter Seferovic.
Zenit-Coach Sergey Semak brachte von Beginn an sein torgefährliches Sturmduo, bestehend aus Dzyuba und Azmoun. In der Defensive tauchte mit Douglas Santos ein ehemaliger Bundesligaprofi (Hamburger SV) auf. Mit Malcom fehlte den Russen ein wichtiger Offensivspieler wegen einer Hüftverletzung. Mittelfeldmann Kuzyaev musste gelbgesperrt zusehen.
Pizzi, Chiquinho und viel Leerlauf
Beide Teams benötigten im halbleeren Estadio da Luz einige Zeit, um auf Touren zu kommen. Zenit war vor allem darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Dementsprechend bieder gestaltete sich das Offensivspiel des russischen Meisters. Auch die Standards brachten trotz des hochaufgeschossenen Dzyuba (1,96 m) keine Gefahr.
Etwas engagierter ging es Benfica Lissabon an. Die Gastgeber, bereits vor dem Anpfiff aus dem Wettbewerb ausgeschieden, spielten immerhin noch um den Einzug in die Europa League - benötigten dafür aber einen Sieg. Doch auch bei den Portugiesen fehlte das Tempo. Dazu gesellten sich etliche leichte Ballverluste. Stimmung kam im ersten Abschnitt unter den Zuschauern lediglich in der 16. Minute auf: Zunächst scheiterte Pizzi vom Strafraum an Kerzhakov und wenige Sekunden später verzog Chiquinho aus aussichtsreicher Position.
Benfica dreht auf - Ivanovics Luftloch
Der zweite Abschnitt begann direkt mit einem Paukenschlag: Benfica kam schwungvoll aus der Kabine zurück und profitierte von Ivanovics Patzer, der am eigenen Strafraum an der Kugel vorbeischlug. Nutznießer waren Pizzi und Cervi: Letzterer musste aus wenigen Metern nur noch zum 1:0 einschieben (47.). Die Gastgeber blieben nun auf dem Gaspedal und schnürten Zenit um deren Sechzehner ein.
Das 2:0 für Benfica überraschte demnach nicht: Pizzi verwandelte einen Elfmeter souverän, den Douglas Santos mit einem Handspiel verursacht hatte (56.). Für den Brasilianer war der Arbeitstag im Anschluss beendet - Referee Mateu Lahoz schickte ihn mit der zweiten Gelben Karte vom Platz. Das dezimierte St. Petersburg war in der Folge nicht mehr in der Lage zurückzuschlagen. Im Gegenteil: Azmoun, der nur wenige Sekunden zuvor die beste Chance der Russen vergeben hatte, bugsierte die Kugel nach einer Ecke unglücklich mit der Hacke ins eigene Tor (79.) - 3:0. In der Schlussphase verwaltete Benfica das Ergebnis geschickt und durfte sich am Ende verdientermaßen über das Überwintern im europäischen Geschäft freuen.
Benficas Blicke gehen nach Nyon
Benfica, das den direkten Vergleich mit St. Petersburg für sich entschied und in der Europa League überwintert, spielt am Sonntag (16 Uhr) gegen den FC Famalicao. Für Zenit, das durch Lyons 2:2 gegen Leipzig der große Verlierer in Gruppe G ist, hat nun erst einmal Winterpause. Weiter geht es am 1. März mit dem Heimspiel gegen den Höwedes-Klub Lokomotive Moskau. Wie es für Benfica in der Europa League weitergeht, entscheidet sich am kommenden Montag (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Nyon.