Bei Benfica, das in der Liga gerade durch ein 1:2 im Spitzenspiel gegen den FC Porto die Tabellenführung einbüßte, hatte Coach Rui Carlos Pinho Vitoria bis auf Kapitän Luisao (Armbruch) alle Mann an Bord. Trotzdem wechselte er auf drei Positionen. Lisandro Lopes, Fejsa und Guedes mussten für Lindelöf, Samaris und Mitroglou weichen.
Zenits Trainer André Villas-Boas, der mit seinem Team noch in der Winterpause ist und erst Anfang März wieder in den Ligabetrieb startet, konnte die russischen Nationalspieler Zhirkov und Kokorin als Neuzugänge begrüßen. Im Vergleich zur 2:1-Niederlage in Gent wechselte er ebenfalls auf drei Positionen: Neto, Ryazantsev und Yusupov wurden durch Witsel, Hulk und Shatov ersetzt.
In den Anfangsminuten waren beide Teams darauf bedacht, Fehler zu vermeiden und die Kugel in den eigenen Reihen zu halten. Die Gäste aus Russland, die ihr letztes Pflichtspiel vor zwei Monaten hatten, versuchten, ihr Offensivduo Dzyuba und Hulk über Konter in Szene zu setzen. In der Rückwärtsbewegung lösten Benfica-Spieler ihre 4-2-3-1-Formation auf und bildeten eine defensive Fünferkette.
Hulk macht den Anfang, Pizzi zieht nach
Die ersten Annäherungsversuche in Richtung Tor konnten die Gäste aufweisen: Hulk per Freistoß (3.) und Dzyuba (7.) fanden aber beide Male ihren Meister im ehemaligen Selecao-Keeper Julio Cesar. Bei den Hausherren war es Pizzi, der die ersten Torschüsse fabrizieren konnte (13./19.). In der 29. Minute wäre Zenit-Keeper Lodygin beinahe überwunden worden, aber ein abgefälschter Jonas-Schuss aus 22 Metern verfehlte das Tor denkbar knapp.
Das Achtelfinale
Benfica macht Druck
Nach Wiederanpfiff boten beide Mannschaften mehr Unterhaltung. Beim portugiesischen Meister fehlte es Renato Sanches mit seinem Abschluss aus 25 Metern an Genauigkeit (49.), Mitroglou vertendelte an der Strafraumgrenze (53.) und Gaitan verfehlte das Gehäuse ebenfalls (57.). Zenit lief in dieser Phase der Partie meist hinterher und konnte in der Offensive nur durch einen Distanzschuss von Witsel (52.) für Gefahr sorgen.
Mit zunehmender Spieldauer wurde die Dominanz der Hausherren immer deutlicher, aber dem Team von Coach Vitoria fehlte weiterhin die Präzision im Abschluss: Gaitan scheiterte aus sechs Metern an Lodygin (69.) und Jardel setzte das Leder aus selber Entfernung ins Toraus (72.). Die Gäste, die scheinbar mit dem Remis zufrieden waren, fanden so gut wie gar nicht mehr statt.
Jonas (mi.) schießt Benfica durch sein Last-Minute-Tor zum Sieg - seine Mitspieler jubeln mit ihm. picture alliance
Criscito fliegt, Jonas trifft
In der 90. Minute attackierte Criscito André Almeida und sah, bereits verwarnt, die Ampelkarte. Den folgenden Freistoß brachte Gaitan von halbrechter Position in den Strafraum, wo sich Jonas am Elfmeterpunkt in die Luft schraubte und per Kopfball zur verdienten 1:0-Führung vollendete (90.). Fast wäre den Portugiesen nach einem Samaris-Distanzschuss noch der zweite Treffer geglückt, aber der starke Lodygin konnte klären (90.+4).
Benfica tritt in der Liga NOS am 20. Februar am Samstagabend (19.30 Uhr) bei FC Pacos de Ferreira an. Zenits nächster Termin ist das Pokalviertelfinalspiel gegen Kuban Krasnodar am 28. Februar. Das Rückspiel in St. Petersburg findet am 9. März (20.45 Uhr) statt. Dort werden André Almeida, Jardel, Javi Garcia und Criscito gesperrt fehlen.