Die Hausherren, im Vergleich zum 2:2 bei Vitoria Guimaraes von Roger Schmidt auf zwei Positionen verändert, wurden ihrer Favoritenrolle von Beginn an gerecht, auch wenn sich das besonders zu Beginn vor allem in der Ballbesitz-Statistik spiegelte. Arthur Cabral, neben Carreras einer der neuen in der Startelf, war im Sturm selten ideengebend und strahlte wenig Torgefahr aus.
Aber auch die Kollegen taten sich lange schwer, vorne nennenswerte Chancen zu verzeichnen. Gegen auf drei Positionen erneuerte Gäste aus Toulouse, Pol Garcia brachte nach dem 1:2 gegen Nantes Costa, Diarra und Spierings, wirkte Benfica phasenweise gelangweilt, es schien wenig funktionieren zu wollen.
Kaum Chancen im ersten Durchgang
Vor dem Pausenpfiff hatten einzig Rafa und Joao Mario zwei gute Möglichkeiten. Ersterer schlenzte die Kugel wunderbar ans rechte Lattenkreuz (37.), Letzterer setzte nach einer Drehung die Kugel haarscharf am linken Pfosten vorbei ins Aus. Die Gäste aus Frankreich waren ihrerseits ebenfalls kaum in Erscheinung getreten, aufs Tor schossen sie kein einziges Mal.
Nach dem Seitenwechsel musste ein Strafstoß als Dosenöffner herhalten. Im Luftduell gegen Aursnes berührte Toulouses Costa die Kugel klar mit dem Arm. Nach längerem Austausch mit dem VAR und Ansicht der Bilder zeigte Schiedsrichter Donatas Rumsas auf den Punkt. Di Maria nahm sich der Sache an, verlud den starken Restes im Kasten der Gäste und traf mittig zum 1:0 (68.).
Beide Teams schienen sich mit dem Ergebnis mehr oder weniger abgefunden zu haben. Allerdings wurde es in der Schlussphase noch einmal spannend. Erst aber rettete Restes mit einem starken Reflex gegen den sonst blassen Arthur Cabral (74.). Fast im Gegenzug fiel dann das 1:1. Eine Bogenlampe von Aursnes leitete Dallinga etwas glücklich auf Desler, der trocken abzog (75.).
Di Maria zeigt spät keine Nerven
Die Gäste waren wieder drin im Spiel und retteten das 1:1 bis tief in die Nachspielzeit, wo der eingewechselte Mawissa Elebi allerdings rabenschwarze Minuten erwischte. Sein zweites Foul und die zweite Gelbe Karte innerhalb von vier Minuten führten zum Platzverweis des Jokers und zum zweiten Strafstoß des Abends. Gegen Marco Leonardo hielt der Toulouse-Verteidiger den Fuß drauf und durfte sich über die Strafe nicht beschweren. Auch in der 90.+8 trat di Maria an und verwandelte. Diesmal unten rechts, Restes blieb lange stehen und hatte so keine Chance mehr auf den Ball.
So wurde Benfica seiner Favoritenrolle auch ergebnistechnisch spät gerecht. Toulouse dagegen muss sich ärgern, ein gutes Ergebnis für das Rückspiel verspielt zu haben. Bevor es kommenden Donnerstag in Frankreich die Entscheidung in Sachen Achtelfinale gibt, empfängt am Sonntag (19 Uhr) Benfica den FC Vizela, Toulouse ist bereits um 15 Uhr in Moncao gefordert.