Nordost

BFC Dynamo heiß auf das Topspiel in Cottbus

Regionalliga Nordost, 15. Spieltag - Vorschau

"Sinne schärfen" und "in allen Bereichen zulegen": BFC Dynamo heiß auf das Topspiel in Cottbus

Voller Einsatz wie hier von Rufat Dadashov wird am Samstag auch gegen Cottbus nötig sein.

Voller Einsatz wie hier von Rufat Dadashov wird am Samstag auch gegen Cottbus nötig sein. Sascha Fromm

15. Spieltag

Einen von möglichen zwei Titeln hat der BFC Dynamo in dieser Saison schon verspielt. Nach dem überraschenden Aus im Achtelfinale des Landespokals beim Ligakonkurrenten Berliner AK (1:2) gilt der Fokus nun der Meisterschaft in der Regionalliga Nordost - gleichzeitig in dieser Spielzeit verbunden mit dem direkten Aufstieg in die 3. Liga.

Doch der Ex-DDR-Rekordmeister kämpft vor dem richtungsweisenden Spitzenspiel gegen Energie Cottbus mit einer Form- und Ergebniskrise. "Wir müssen wieder unsere Stärken einbringen", sagt BFC-Coach Dirk Kunert vor dem Match der beiden Meister aus den vergangenen zwei Serien. "Wir müssen wieder mehr in die Zweikämpfe kommen, die Körperlichkeit zeigen und das Tempo in allen Bereichen zulegen. Es gilt die Sinne zu schärfen." Denn zuzüglich neben dem Cup-Aus wartet der Tabellenvierte, der nach Klubangaben in der Lausitz mit rund 2000 eigenen Anhängern rechnet, seit nun schon drei Ligaspielen auf einen Sieg und konnte seit dem 2:1-Erfolg gegen Hertha BSC II am 20. Oktober nicht mehr gewinnen - das war vor über einem Monat.

Seitdem gab es zwei Remis (0:0 gegen Hansa Rostock II und 3:3 gegen Viktoria Berlin) sowie eine 1:3-Niederlage gegen Rot-Weiß Erfurt. Nun treffen die Berliner auf einen "Topgegner", so Kunert, "der sich Stück für Stück eingespielt hat." Dabei geht der 55 Jahre alte BFC-Coach, der seine Mannschaft zumeist im 4-4-2-System starten lässt, von "einem speziellen Spiel aus. Auch was die Fanseite betrifft". Doch trotz der Brisanz auf und neben dem Spielfeld weiß auch Kunert, dass "in diesem Spiel nicht die Meisterschaft entschieden wird. Aber wir werden alles reinhauen müssen, um zu gewinnen". Denn sonst könnte auch das zweite große Ziel in dieser Saison für die Mannschaft aus dem Berliner Osten schnell in Gefahr geraten. "Die Liga ist sehr, sehr eng. Wir wollen den Anschluss nach oben halten", sagt der BFC-Trainer.

Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen und das Duell der Top-Torjäger

Das Regionalliga-Topspiel zwischen Energie Cottbus und dem BFC Dynamo findet am Samstag (16 Uhr) unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt - neben und auf dem Platz. Die Polizei wird die Begegnung mit einem Großaufgebot begleiten, die Rivalitäten zwischen Teilen beider Fanlager hatten zuletzt im Mai im Stadion der Freundschaft für Ausschreitungen im Gästeblock gesorgt.

Auf dem Rasen gilt besonders für die Abwehrreihen beider Teams erhöhte Wachsamkeit: Mit BFC-Torjäger Rufat Dadashow (12 Treffer) und FCE-Profi Tim Heike (10) treffen die beiden besten Schützen der Liga aufeinander. Der BFC steckt dabei unter dem neuen Trainer Dirk Kunert in der Krise, Energie hingegen ist nach zuletzt nur einer Niederlage in 15 Regionalliga-Spielen auf Kurs Titelverteidigung. Nach zwei Wochen Spielpause und dem ersten freien Wochenende seit Mitte Juni geht der FCE zudem ausgeruht in dieses Topspiel. Allerdings: Zuletzt nach dem 2:2 bei Lok Leipzig haderten die Cottbuser mit ihrem Auftritt. Speziell in der ersten Halbzeit waren die Lausitzer in ihren Aktionen nicht zwingend genug und ließen zudem hinten zu viele Lücken. Der BFC Dynamo und Rufat Dadashov sind in der Lage, dass noch konsequenter auszunutzen als zuletzt die Leipziger.

Die weiteren Partien

Bevor es am Samstag zum Gipfeltreffen zwischen Cottbus und dem BFC Dynamo kommt, heißt es am Freitag zunächst erst einmal Abstiegskampf pur. Schlusslicht Berliner AK hat nach dem Überraschungscoup gegen den BFC Dynamo aus der Vorwoche Rückenwind und mit dem SV Babelsberg zugleich den nächsten Brocken vor der Brust. Nicht weniger anspruchsvoll wird die Aufgabe für den ebenfalls stark abstiegsbedrohten FSV Zwickau, der nach zuletzt sieben sieglosen Ligaspielen in Folge, gegen Greifswald den Bock umzustoßen versucht. Mit dem FC Eilenburg ist am Samstag dann schließlich auch noch das letzte Kellerkind im Einsatz. Der Aufsteiger ist zu Gast beim ZFC Meuselwitz.

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Am Samstag stehen neben dem Topspiel zwei weitere Partien auf dem Tagesplan. Der zuletzt etwas kriselnde FC Rot-Weiß Erfurt will gegen die Zweitliga-Reserve von Hertha BSC Berlin die Trendwende erzwingen. Der Chemnitzer FC hat mit Viktoria Berlin ebenfalls ein Team aus der Hauptstadt zu Gast.

Am Sonntag wird der Spieltag schließlich mit zwei Partien abgerundet. Dabei richten sich natürlich alle Blicke nach Leipzig, wo das Stadtderby zwischen Chemie und Lok ansteht. Parallel dazu kreuzen die VSG Altglienicke und Carl Zeiss Jena die Klingen. Das Duell zwischen Hansa Rostock II und dem FSV Luckenwalde (Endstand 1:0) wurde bereits am 14. Oktober ausgetragen.

Jan Lehmann, Matthias Schütt

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