Nations League

Leverkusens Sinkgraven winkt Debüt in der niederländischen Nationalelf

Leverkusens Linksverteidiger ins erweiterte Aufgebot berufen

Sinkgraven winkt Elftal-Debüt

Von Frank de Boer berufen: Daley Sinkgraven.

Von Frank de Boer berufen: Daley Sinkgraven. imago images

34 Spieler hat Bondscoach Frank de Boer in sein vorläufiges Aufgebot für die Länderspielphase im November berufen. Und Daley Sinkgraven gehört erstmals dem auserwählten Kreis an, den der ehemalige niederländische Nationalspieler (112 Einsätze/zwölf Treffer) und Profi des FC Barcelona am 6. November noch reduzieren wird.

Zählt Sinkgraven dann zum endgültigen Aufgebot der niederländischen Nationalmannschaft, so winkt ihm auch sogleich das Debüt für Oranje. Denn der Europameister von 1988 bestreitet im November gleich drei Partien innerhalb von acht Tagen. Spanien am 11., Bosnien-Herzegowina am 15. und Polen am 18. November lauten die Gegner.

Aufgrund der Termindichte stünden dann die Chancen nicht schlecht, dass Sinkgraven im Fall der Fälle auch zu ein paar Einsatzminuten kommt. Auch wenn die Niederlande in den Partien der Nations League gegen Bosnien-Herzegowina und in Polen als Tabellendritter mit fünf Punkten hinter Polen (7) und Italien (6) besonders im Duell mit Bosnien-Herzegowina (2) unter Zugzwang stehen. Bei einem Abstieg droht eine schwierige Gruppe in der WM-Qualifikation. Und auch im Prestige-Duell gegen Spanien dürfte de Boer mit seiner stärksten Elf beginnen.

Doch die Linksverteidigerposition zählt nicht zu den Sahnestücken der Elftal: Auf dieser setzte de Boer zuletzt im 3-5-2 bzw. 5-3-2 auf Routinier Daley Blind (30), der bei Ajax allerdings in der Innenverteidigung aufläuft. Mit Nathan Aké (25, ManCity) ist ein weiterer Konkurrent auch in erster Linie fürs Abwehrzentrum eingeplant. Bleiben als Spezialisten nur Patrick van Aanholt (30, Crystal Palace) und der 20-jährige Owen Wijndal von AZ Alkmaar, der jüngst als Ersatz gegen Italien im Aufgebot stand, aber nicht zum Einsatz kam.

Für Sinkgraven wäre es der nächste Schritt zurück zu alter Stärke

Ein solcher winkt nun womöglich bald Sinkgraven. Für den Techniker, der 2019 für fünf Millionen Euro Ablöse von Ajax Amsterdam nach Leverkusen kam, wäre es der nächste Schritt zurück zu alter Stärke. Nachdem der von Leverkusens Trainer Peter Bosz zu Amsterdamer Zeiten vom offensiven Mittelfeldspieler zum Linksverteidiger umgeschulte Linksfuß zu Bayer 04 gewechselt war, erlebte er nämlich ein wechselhaftes erstes Jahr in der Bundesliga.

Nach einer auskurierten schweren Knieverletzung bei Ajax wurde der 25-Jährige in Leverkusen immer wieder von muskulären Blessuren zurückgeworfen und pendelte so zwischen Startelf und Ersatzbank. Schließlich standen für ihn am Saisonende nur 13 Bundesligaeinsätze zu Buche.

In der aktuellen Spielzeit hat sich das Bild aber bislang zumindest deutlich geändert. Sinkgraven hat sich physisch stabilisiert und durfte in allen vier Meisterschaftsspielen sowie in der Erstrundenpartie im DFB-Pokal gegen Eintracht Norderstedt (7:0), bei der er zwei Treffer vorbereitete, links hinten beginnen. Einzig zuletzt beim 6:2-Sieg der Werkself in der Europa League gegen OGC Nizza am Donnerstag hatte ihn Bosz für den Brasilianer Wendell aus der Startelf herausrotiert.

Stephan von Nocks