DFB-Pokal Analyse
DFB-Pokal

Verdientes Weiterkommen des Regionalligisten

Die Analyse: Sportfreunde Siegen - KFC Uerdingen 1:0 (0:0)

Verdientes Weiterkommen des Regionalligisten

Sportfreunde Siegen: Kellermann (2,5) - Wolf (2), Kuci (2), Schönberger (2) - Klein (3,5), Krämer (2,5), Germann (2,5), Nauroth (1,5) - Saric (1,5), Cirba (2) - Tonello (2) KFC Uerdingen: Hollerieth (2,5) - Grauer (3) - Tomcic (4), Vossen (4,5) - Nikolic (4,5), von Ahlen (5), Civa (3,5) - Müller (4,5), Spizak (5) - van der Haar (4,5), van der Ven (5,5) Eingewechselt: 83. Hyza (-) für Tonello, 89. Ziga (-) für Saric - 38. Scherbe (4,5) für Spizak, 65. Kaul (-) für Nikolic, 83. Smejkal (-) für Müller. Tor: 1:0 Cirba (75.) Schiedsrichter: Schößling (Leipzig), Note 3 Zuschauer: 8000 Gelb-Rote Karte: Vossen (77.) Gelbe Karten: Tonello - Civa, Scherbe, Kaul


Siegen: Klassepartie von Nauroth

Die Sportfreunde rückten noch enger zusammen, Siegen lag sich in den Armen. Der Trainerstab führte auf der Aschenbahn Freudentänze auf, die Spieler wälzten sich vor Freude auf dem grünen Rasen. Nach Mainz und Freiburg schaffte der Regionalligist nun auch Uerdingen, die letzte im Wettbewerb verbliebene Amateurmannschaft trifft in vier Wochen im Viertelfinale nun auf den VfL Wolfsburg.

"Es war ein Erfolg der gesamten Mannschaft, die mit viel Herz und Verstand gespielt hat. So kann es ruhig weitergehen", resümierte Trainer Ingo Peter. Mit stehenden Ovationen feierten die Fans noch vor dem Abpfiff eine Mannschaft, die in der Tat mit viel Leidenschaft und dazu auch enormer Cleverneß spielte. Phasenweise entstand der Eindruck, daß Siegen die Profimannschaft sei und nicht die zu schematisch auftretenden Krefelder.

"Jetzt können wir auch die Wolfsburger packen. Die Chancen stehen 50:50", blickte Andreas Nauroth schon vier Wochen voraus. Der laufstarke und technisch hoch begabte 22jährige Siegener Mittelfeldspieler lieferte eine Klasse-Partie ab, spielte vor allem in den ersten 45 Minuten fast schon sensationell. Bereits unmittelbar nach dem Schlußpfiff gingen erste Kartenbestellungen für das Viertelfinalspiel ein.

Uerdingen: Henk ten Cate bleibt sieglos

Den Beweis, eine Mannschaft zu sein, die nicht ans Tabellenende der Zweiten Liga gehört, wollte der KFC Uerdingen antreten. Und die Krefelder blieben alles schuldig. "Hier stand nur eine Mannschaft auf dem Platz, die gewinnen wollte. Das war Siegen. Mit solchen Vorstellungen können wir unser angeknackstes Selbstvertrauen nicht stärken," erklärte Trainer Henk ten Cate, der Anfang Oktober Jürgen Gelsdorf abgelöst hatte - und noch immer ohne Sieg mit seinem neuen Team ist.

Völlig frustriert auch Torhüter Achim Hollerieth, der während der 90 Minuten gegenüber seinem Kontrahenten Ralf Kellermann fast schon Vollbeschäftigung nachweisen konnte. Der Keeper: "Wir haben hier eine große Chance verpaßt. Wenn man aber wie wir im 13. Pflichtspiel schon zum achten Mal eine Gelb-Rote Karte präsentiert bekommt, dann darf man sich über Niederlagen einfach nicht wundern. Mein Glückwunsch gilt den Siegern und dem Publikum, das Weltklasse ist."

Ausgesprochen sauer reagierte auch Wolfgang Levin: "Ich habe kein Bemühen gesehen, kein Aufbäumen, um die Niederlage abzuwenden. So darf sich kein Zweitligist präsentieren." Damit traf der Manager den Nagel auf den Kopf.

Es berichtet Hartmut Kreutz