Europameisterschaft

Ungarn ringt Serbien nieder

Hauptrundeneinzug gesichert

Ungarn ringt Serbien nieder

Ungarn hat hart für den Sieg kämpfen müssen.

Ungarn hat hart für den Sieg kämpfen müssen. Ingrid Anderson-Jensen

Aus München berichtet Sebastian Mühlenhof

Beide Teams starteten etwas nervös in ihr zweites EM-Match. Nach einem Ballverlust von Mate Lekai verstolperte Mijajlo Marsenic fast den Tempogegenstoß. Auf dem Boden liegend bediente er allerdings Vukasin Vorkapic, der mit einer schönen Drehung das erste Tor des Spiels erzielte. Ungarn musste erst noch auf sein erstes Tor warten, denn Mate Lekai scheiterte mit seinem Siebenmeter-Versuch an Dejan Milosavljev. 

So war es Adrian Sipos, der das erste ungarische Tor in der vierten Minute erzielte. Nun lief es bei beiden Offensivreihen, auch weil beide Defensiven durch frühe Zeitstrafen dezimiert waren. Unter lautem Jubel der zahlreichen ungarischen Fans brachte Zoltan Szita seine Mannschaft in der siebten Minute mit 4:3 erstmals in Front.

Doch die Serben konterten in Person von Uros Borzas und Vorkapic und führte somit wieder mit 5:4. Borzas drehte nun auf und stellte mit einem Doppelschlag gar auf 7:5. In Überzahl - Marsenic hatte für ein Halten eine Zeitstrafe bekommen - glich Ungarn wieder aus und Miklos Rosta ließ vom Kreis das 8:7 folgen. Durch die erste Parade von Kristof Palasics konnte Ungarn nach einem Treffer von Bence Bahindi nochmal erhöhen.

Lazar Kukic durchbrach in der 19. Minute die rund achtminütige Torlosserie und brachte sein Team wieder etwas Sicherheit. Trotz den nächsten Zeitstrafen auf beiden Seite ging der offensive Fluss weiter, da die Angriffsreihen immer wieder Lücken fanden. Toni Gerona nahm in der 26. Minute beim Stand von 10:12 für sein Team schließlich die erste Auszeit.

Doch statt den nächsten Treffer seines Teams zu bejubeln, traf Banhidi zum vierten Mal ins serbische Gehäuse. Erst Borzas setzte mit einem schönen Hüftwurf wieder einen Treffer. Eine Minute vor der Pause konnte Dragan Pchmalbec dann auf 13:14 verkürzen, sodass Chema Rodriguez den Timeout-Buzzer betätigte. Zsolt Krakovszki scheiterte jedoch mit seinem Wurf, sodass es beim 14:13-Halbzeitstand für sein Team blieb.

Ungarn kann sich dank Banhidi absetzen

Nach Wiederanpfiff glich Serbien durch Kukic direkt wieder aus, allerdings kassierte Milos Orbovic in der Abwehr eine Zeitstrafe. Dominik Mathe verwandelte den fälligen Strafwurf und Sipos hätte fast den nächsten Treffer folgen lassen, allerdings war der zur zweiten Hälfte eingewechselte Vladimir Cupara zur Stelle. So konnte Predrag Veijn auf 15:15 stellen.

Allerdings gelang es den Serben nicht, die Führung zu übernehmen. Sipos, Mathe und Banhidi warfen ihr Team nach dem Ausgleich immer wieder in Front, sodass es in der 40. Minuten 19:18 für Ungarn stand. In erneuter Unterzahl verhinderte Cupara mit seiner vierten Parade zunächst noch den Zwei-Tore-Rückstand, doch nach einem Fehlwurf von Orbovic war der Keeper schließlich gegen den gut aufgelegten Banhidi machtlos.

Bendeguz Boka hatte in eigener Unterzahl - Zoran Ilic saß für zwei Minuten draußen - eine große Chance auf das 21:18, doch er traf komplett alleine vor Cupara nur den rechten Außenpfosten. Da Serbien nun aber am eingewechselten Laszlo Bartucz verzweifelte, konnte Boka von Linksaußen doch noch erhöhen - eine Auszeit von Gerona in der 45. Minute war die Konsequenz.

Doch mit Wiederanpfiff überwand auch Marko Milosavljevic den ungarischen Keeper nicht, sodass Szita erhöhte. Die ungarischen Fans jubelten nun sogar schon lautstark, doch Petar Djordic brachte sie mit seinem Hammer in die kurze Ecke zumindest zeitweise zum Verstummen. Er durchbrach damit aber auch die knapp neunminütige Durststrecke seiner Mannschaft.

Mathe eröffnete mit seinem Treffer zum 24:20 die letzten zehn Minuten der Partie. Doch Serbien unterliefen nun wieder einige Fehler im Angriff, sodass der starke Banhidi, später zum Player of the match gekürt, mit seinem achten Tor die ungarische Führung auf fünf Treffer ausbauen konnte. Vorkapic verkürzte nach einem Ballgewinn wieder.

Nach einer Auszeit von Rodriguez konnten Marsenic und Pechmalbec auf 23:25 verkürzen und die Partie rund vier Minuten vor Schluss nochmal spannend machen. Banhidi stellte wieder auf drei Tore Vorsprung, ehe Nemanja Ilic per Siebenmeter wieder verkürzte. Marsenic konterte zwar einen Lekai-Treffer, doch Banhidi war weiter nicht aufzuhalten. Anderthalb Minuten vor Schluss netzte er zum zehnten Mal, sodass Gerona beim Stand von 25:28 eine Auszeit nahm. Vorkapic und Vanja Ilic verkürzten den Abstand zwar nochmal, doch am Ende reichte es nicht mehr zum Sieg.

Serbien - Ungarn 27:28 (13:14)

Serbien: Milosavljev (4 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Cupara (4 Paraden) - N. Ilic 5, Vorkapic 5, Borzas 4, Pechmalbec 3, Kukic 2, Djordjic 2, Orbovic 2, Marsenic 2, Vejin 1, V. Ilic 1, Abutovic, Milosavljevic, Radivojevic, Pusica

Ungarn: Palasics (6 Paraden), Bartucz (4 Paraden) - Banhidi 9, Mathe 5, Lekai 3, Rosta 2, Szita 2, Sipos 2, Boka 1, Z. Krakovszki 1, Ancsin 1, Bodo 1, Ligetvari, Fazekas, Ilic, Hanusz

Zuschauer: 12.128 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Lars Jorum/Havard Kleven (Norwegen)
Strafminuten: 12 / 6