DFB-Pokal

Seguins "gruseliger" Bruder-Besuch in Braunschweig

Schalke feiert biederen Arbeitssieg "mit Luft nach oben"

Seguins "gruseliger" Bruder-Besuch in Braunschweig

Spiel gedreht: Paul Seguin jubelt nach seinem Tor zum 2:1.

Spiel gedreht: Paul Seguin jubelt nach seinem Tor zum 2:1. IMAGO/Jan Huebner

Es war fußballerisch wahrlich schwere Kost, die am Freitagabend in Braunschweig serviert wurde. Beim Zweitliga-Konkurrenten setzte sich der FC Schalke 04 letztlich aber mit 3:1 durch und buchte damit die zweite Runde des DFB-Pokal. Zum Matchwinner avancierte Neuzugang Paul Seguin, der den Ausgleich zum 1:1 einleitete und kurz vor der Pause den zweiten Schalker Treffer beisteuerte. Nach Abpfiff rückte der Mittelfeldstratege am ZDF-Mikrofon allerdings die Mannschaftsleistung in den Vordergrund: "Wir haben sehr erwachsen gespielt und den Pokalfight angenommen." 

Schalke zeigt die notwendigen Tugenden

Was genau er damit meinte? "Wir waren eklig, haben die Zweikämpfe angenommen und auch mal einen langen Ball gespielt." Laut Seguin Tugenden, "die es in der 2. Liga und dem DFB-Pokal auch mal braucht". Dass dabei erneut die spielerische Komponente auf der Strecke blieb, verhehlte der 28-Jährige nicht: "Natürlich haben wir noch Luft nach oben." Allerdings sei der ehemalige Unioner "guter Dinge, dass wir das auch noch hinkriegen".

Guter Dinge war Seguin auch ob seines durchaus sehenswerten Treffers zum zwischenzeitlichen 2:1: "Danke an Cedric (Brunner, d. Red.)", verwies er auf den Vorlagengeber und befand trocken: "Den hab ich dann mal reingeschossen." Hilfe bekam er dabei auch von der Familie, wie er angesprochen auf seine Jubelgeste Richtung Tribüne verriet: "Mein Bruder steht oben. Jedes Mal, wenn er im Stadion ist, mache ich ein Tor. Es ist schon gruselig, er sollte öfter kommen."

Wäre es nicht so, würde ich sagen, bin ich nicht der richtige Mann.

Thomas Reis

Laut Trainer Thomas Reis hätten auch die Schalker öfter kommen sollen - über die Flügel: "Wenn man sieht, wie das zweite Tor vorbereitet wurde, war das genau der Plan, den wir vorbereitet haben. Das hätte ich mir viel häufiger gewünscht." Ein Manko, aus dem der Coach noch deutlicher als Seguin auf ungenutztes Potenzial schloss: "Das Gute ist, dass wir noch Luft nach oben haben. Wäre es nicht so, würde ich sagen, bin ich nicht der richtige Mann."

Zufrieden mit der Art und Weise des Erfolgs war Reis somit eindeutig nicht, fand aber Gründe für die abermals ausbaufähige Leistung: "Wir sind früh in der Saison. Es ist so, dass einige Spieler in Anführungszeichen zu spät zu uns in die Vorbereitung gestoßen sind." Man könne sehen, "dass der ein oder andere noch nicht bei 100 Prozent ist". Vor diesem Hintergrund sei er froh, "dass sich die Mannschaft durch den Rückstand nicht aus dem Konzept hat bringen lassen", und eine sich früh abzeichnende Stärke zu bestätigen wusste: "Wir waren sehr effektiv. Das nehmen wir sehr gerne mit."

Basierend darauf wolle der 45-Jährige nun eine Entwicklung fortführen, deren zeitnahe Folgen sich in wenigen Tagen am perfekten Referenzwert messen lassen wird. Schließlich gastieren die Schalker am Sonntag, den 20. August, erneut in Braunschweig. Ab 13.30 Uhr (LIVE! bei kicker) begehen beide Teams den dritten Spieltag der jungen Zweitligaspielzeit. Ob Seguins Bruder beim nächsten Gastspiel in Braunschweig mit dabei sein wird, ist nicht bekannt. Eine Überlegung wäre es sicherlich wert. 

mja

Bilder zur Partie Eintracht Braunschweig gegen FC Schalke 04