Nach ausgeglichenem Beginn übernahm die Türkei, bei der Düsseldorfs Ayhan von Beginn an randurfte, nach und nach das Kommando. Im letzten Drittel ließ die Mannschaft vom Bosporus jedoch die Zielstrebigkeit vermissen, sodass sie nicht wirklich gefährlich in Tornähe kam. Schweden, mit Bremens Augustinsson und Leverkusens Kiese Thelin in der Startelf, präsentierte sich wie gewohnt gut organisiert, beschränkte sich lange Zeit aber hauptsächlich auf die Defensive.
Das änderte sich nach einer halben Stunde. Erst scheiterte Berg alleine vor Bolat (29.), kurz darauf zappelte der Ball im Netz: Nach einer Vorlage von Augustinsson scheiterte Kiese Thelin zunächst am Pfosten, den Abpraller drückte der Angreifer aus kurzer Distanz zum 1:0 für Schweden über die Linie (34.). Bei etwas effizienterer Chancenverwertung hätte Blagult die Führung vor der Pause gegen weiter harmlose Türken sogar ausbauen können, Berg (43.) und Durmaz (45.+3) ließen jedoch gute Chancen liegen.
Claesson in den Winkel - Calhanoglu verkürzt prompt
Nach dem Seitenwechsel wurde es turbulent. Zunächst hatte Claesson bei einem Konter der Schweden viel Platz und traf aus rund 20 Metern zentraler Position zum 2:0 in den Winkel - Bolat blieb nur das Nachsehen (49.). Im direkten Gegenzug verkürzte die Türkei jedoch auf 1:2: Calhanoglu wurde im Strafraum nicht richtig angegriffen, zog nach innen und traf flach ins lange Eck. Nach diesem furiosen Auftakt gönnte sich die Begegnung eine kurze Verschnaufpause.
Die Türkei zeigte zwar mehr Zug zum Tor, blieb offensiv insgesamt aber weiter zu harmlos - mit einer Ausnahme: Cenk Tosun zwang Olsen mit einem wuchtigen Kopfball zu einer Glanzparade. Auch Schweden versteckte sich trotz der Führung keinesfalls und sorgte immer wieder für Gefahr: Ein Kopfball von Lustig geriet jedoch zu ungenau (73.), kurz darauf verzog Berg knapp (76.). So sah es kurz vor Schluss nach einem Sieg für Schweden aus - die ihre Rechnung jedoch ohne Akbaba gemacht hatten.
90.+2: Akbaba macht den Wahnsinn perfekt
Der eingewechselte Mittelfeldmann, der bei Galatasaray unter Vertrag steht, traf kurz vor Schluss nach einer Hackenvorlage von Cenk Tosun zunächst zum 2:2 (88.) und drehte die Partie in der Nachspielzeit schließlich komplett: Gürler hob den Ball in den Sechzehner, wo Akbaba die Kugel mit dem Kopf ins lange Eck verlängerte - 3:2 für die Türkei nach zwischenzeitlichem 0:2-Rückstand (90.+2)! Während die Mannschaft vom Bosporus damit den ersten Sieg in der Nations League feiern durfte, stand Schweden am Ende trotz guter Leistung mit leeren Händen da.