Nordost

Folgt Zschiesche? Schmidt droht bei Hertha BSC II das Aus

42-Jähriger trainiert derzeit den SV Babelsberg 03

Schmidt droht das Aus: Zschiesche soll bei Hertha II hoch im Kurs stehen

Blendet sämtliche Trennungs-Gerüchte aus: Stephan Schmidt, Trainer von Hertha BSC II

Blendet sämtliche Trennungs-Gerüchte aus: Stephan Schmidt, Trainer von Hertha BSC II IMAGO/Matthias Koch

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Mit vier Siegen startete Hertha BSC II eindrucksvoll in die Saison 2023/24 - war zwischenzeitlich sogar Spitzenreiter. Doch in der Folge gerieten die Hertha-"Bubis" in einen Abstiegsstrudel und stürzten auf Tabellenplatz 15 ab. Die 0:1-Niederlage gegen Tabellenführer Greifswalder FC am Freitagabend war bereits das siebte sieglose Spiel in Folge für die Hauptstädter. So schlecht wie derzeit nach 24 absolvierten Partien waren die Berliner seit Einführung der Regionalliga Nordost zur Saison 2012/13 noch nie. "Es ist eine super Prüfung für unsere jungen Spieler und sie werden auch daran wachsen", sagt Hertha-II-Coach Stephan Schmidt. "Es fehlt derzeit der Tick Leichtigkeit im letzten Drittel, um das Erfolgserlebnis auf unsere Seite zu holen."

Schmidt übernahm vor der aktuellen Spielzeit das Amt an der Seitenlinie von Ante Covic (48) und steht in der Kritik - es droht das Aus, spätestens wohl im Sommer. Nach kicker-Information wurde schon mindestens ein Gespräch mit einem potenziellen Nachfolger geführt. Dabei soll Markus Zschiesche (42), Trainer von Ligakonkurrent SV Babelsberg 03, hoch im Kurs der Hertha-Verantwortlichen stehen. Offiziell ist aber noch nichts. "Ich bin da ganz entspannt. Wir sprechen intern jeden Tag miteinander und nicht übereinander. Das ist für mich das Entscheidende", so der 47 Jahre alte Schmidt. "In den letzten Jahren habe ich ungefähr 400.000 Gerüchte gelesen. Das ist ein weiteres Gerücht und interessiert mich überhaupt nicht."

Ständig neue Aufstellungen

Doch die Negativserie der vergangenen Wochen, der letzte Sieg datiert vom 28. Januar gegen den Berliner AK (3:1), hat seine Gründe. Denn die Berliner, die mit bisher 46 eingesetzten Spielern die meisten Akteure auf das Feld schickten, sind nicht eingespielt. Es gibt auf dem Rasen keine Achse, da Schmidt mit ständig anderen Aufstellungen arbeiten muss. So liefen die Hauptstädter in der aktuellen Serie nicht einmal in zwei aufeinanderfolgenden Matches mit der identischen Startaufstellung auf - zwei Wechsel waren es mindestens. Vom vorletzten Match gegen Jena (1:3) zur Partie gegen Greifswald waren es gar sieben Veränderungen.

Dazu kommt die Defensivschwäche. Die bisher 48 Gegentore bedeuten - Stand Samstag - die schwächste Abwehr aller 18 Mannschaften der Staffel - zusammen mit Schlusslicht Hansa Rostock II. Dazu gibt es immer wieder individuelle Fehler der jüngsten Mannschaft der Liga (21,8 Jahre im Durchschnitt). "Unsere U 23 ist eine reine Ausbildungsmannschaft. Wir legen den Fokus auf die Entwicklung unserer Talente. Hier dürfen sie auch Fehler machen", sagt Akademie-Leiter Andreas "Zecke" Neuendorf (49) dem kicker. "Dass diese individuellen Fehler aktuell dafür sorgen, dass unsere Spielergebnisse nicht stimmen, ist uns nicht fremd und daran arbeiten unsere Trainer auch mit unseren Talenten."

25. SPIELTAG

Dabei war das Spiel der Herthaner gegen Greifswald das letzte Match in dieser Saison im Stadion auf dem Wurfplatz, auch bekannt als Amateurstadion. Aufgrund der anstehenden Europameisterschaft in Deutschland wird die Spielstätte modernisiert. Denn Österreich wird auf dem Gelände des Olympiaparks Berlin trainieren. Die Hertha-"Bubis" werden die restlichen Heimspiele dann im Jahnsportpark austragen. "Der Aufwand ist nicht so groß. Wir spielen in einem anderen Stadion, aber die Abläufe für die Mannschaft sind nahezu identisch", heißt es vom Verein aus dem Berliner Westend.

Matthias Schütt

Die Trainer in der Regionalliga Nordost