DFB-Pokal

Schlotterbecks unerwarteter Rückschlag - und wie Terzic Hummels erlebt

"Natürlich hat das mit der Verletzung von der Nationalelf zu tun"

Schlotterbecks unerwarteter Rückschlag - und wie Terzic Hummels erlebt

Wechsel in der BVB-Innenverteidigung: Nico Schlotterbecks Pech ist eine Chance für Mats Hummels (re.).

Wechsel in der BVB-Innenverteidigung: Nico Schlotterbecks Pech ist eine Chance für Mats Hummels (re.). imago images/Getty Images

Wenn eine Blessur schnell wieder aufbricht oder sich gar verschlimmert, stellen sich für den Betroffenen und dessen Klub stets unangenehme Fragen: Wurden Vorboten übersehen? War das Risiko zu hoch? Glaubt man Edin Terzic, trifft nichts davon auf Nico Schlotterbeck zu, der Borussia Dortmund mehrere Wochen fehlen wird: "Das hatte sich vor dem Spiel für uns nicht angedeutet."

Terzic hatte seinen Innenverteidiger am Samstag im Bundesliga-Topspiel beim FC Bayern (2:4) bereits kurz vor der Halbzeitpause vom Feld nehmen müssen und sagte drei Tage später: "Ja, natürlich hat das mit der Verletzung, die er bei der Nationalmannschaft erlitten hat, zu tun." Schlotterbeck war vor dem Testspiel gegen Belgien (2:3) aus dem DFB-Quartier abgereist, nachdem er gegen Peru (2:0) erst in der Schlussphase angeschlagen ausgewechselt worden war - obwohl er laut Terzic "schon in der ersten Halbzeit Probleme" hatte.

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Dennoch überraschte es Schlotterbeck und seinen Trainer, dass aus diesen muskulären Problemen nun ein Muskelfaserriss mit Sehnenbeteiligung wurde. "Er ist zu uns gekommen und hat sich behandeln lassen. Wir haben ihn aufgebaut", sagte Terzic am Tag vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale in Leipzig (Mittwoch, 20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) über die Tage nach Schlotterbecks Nationalelf-Rückkehr. "Nico konnte dann sein Training im Laufe der Woche steigern, hat am Donnerstag und Freitag komplett mittrainiert und hatte gar keine Probleme mehr. Sonst hätten wir es natürlich nicht in Erwägung gezogen, ihn starten zu lassen."

"Keine einfache Situation" - doch Hummels blieb "extrem positiv"

Doch nun muss Terzic auf einen seiner "torgefährlichsten Spieler", wie er sagt, verzichten. Sein Ziel lautet, so durch Schlotterbecks Ausfallzeit zu kommen, "dass es immer noch um alles geht, wenn er wieder da ist". Als Alternativen nennt der BVB-Trainer neben Emre Can, einer Systemumstellung und "ein paar junge Leute wie Soumaila Coulibaly" allen voran Mats Hummels, der im Innenverteidiger-Ranking zuletzt hinter Schlotterbeck und Niklas Süle zurückgefallen und darüber Terzic zufolge "nicht ganz glücklich war".

"Natürlich ist das keine einfache Situation für Mats, der es im letzten Jahrzehnt gewohnt war, nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der Nationalmannschaft immer auf dem Platz zu stehen", sagt Terzic, der den Routinier dennoch "extrem positiv" erlebt hat - dazu müsse man sich nur die Kamerabilder ansehen, wenn er über ein Dortmunder Tor jubelt: "Ich glaube, es gab noch nicht ein Mal, dass Mats nicht unmittelbar in unserer Nähe stand, weil er komplett mitfiebert."

Hummels, der in dieser Saison auf 22 Bundesliga-Spiele (sechs davon als Joker) und einen kicker-Notenschnitt von 3,29 kommt (Schlotterbeck: 3,40; Süle: 3,12), "steht den Jungs immer zur Seite und unterstützt sie. Er fordert die Jungs im Training heraus, an ihre Topleistung zu kommen. Und wir wissen, dass bei Mats nicht nur die Qualität immer noch da ist, sondern der Hunger und die Gier", betont Terzic. "Deswegen haben wir da null Komma null Sorge, dass er uns da in den nächsten Wochen extrem helfen wird."

jpe

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