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Wieder blamiert: Schalke verliert auch gegen KFC

Großkreutz trifft für Uerdingen

Wieder blamiert: Schalke verliert auch gegen KFC

Bejubelte einen Treffer im Test gegen Schalke: Ex-Borusse Kevin Großkreutz.

Bejubelte einen Treffer im Test gegen Schalke: Ex-Borusse Kevin Großkreutz. imago images

Der Test gegen den KFC Uerdingen begann so peinlich, wie der vorherige drei Tage zuvor gegen den SC Verl (4:5) nicht nur geendet, sondern ebenfalls begonnen hatte - mit zwei Toren für den Drittligisten. Und mit dem 0:2 zur Pause waren die Königsblauen, die mit namhaften Profis wie Uth, Rudy, Kabak, Stambouli und Serdar starteten, gegen agile Krefelder noch sehr gut bedient.

Keine vier Minuten waren gespielt, als Kolja Pusch die Krefelder mit 1:0 in Führung brachte. Ein simpler Pass in die Spitze genügte, um die Schalker Abwehr zu übertölpeln. Und die Fehler in der erschreckend lahmen Defensive blieben dieselben. Bei zwei sehr ähnlichen Szenen verhinderte Ralf Fährmann jeweils gegen Osayamen Osawe noch das 0:2 (16./22.). Nach Osawes kluger Vorlage kurz darauf vollstreckte Peter van Ooijen aber zum 2:0 für den Drittligisten (24.).

Bis zur Pause erarbeitete sich der KFC weitere Chancen nach identischem Strickmuster. Auffällig: Schalke verteidigte hoch und kam nach Ballverlusten dann nicht mehr hinterher. Lerneffekt bei David Wagners Team? Null. Bis auf ein, zwei Ausnahmen - etwa Can Bozdogans Freistoß-Pfostentreffer (34.) - blieb Schalke auch offensiv vieles schuldig.

Besondere Pointe: Auch Großkreutz trifft

Die größte Demütigung bewahrte sich Uerdingen für die zweite Hälfte auf. Ausgerechnet Ex-BVB-Profi Kevin Großkreutz, der beim KFC sportlich nur noch in Tests eine Rolle spielt, schritt bei einem Strafstoß mit breiter Brust zum Punkt, lief unter Pfiffen der rund 300 Besucher auf der Tribüne des Parkstadions lässig an und verlud Fährmann cool - 3:0 (73.). Eine S04-Blamage mit besonderer Pointe. Ahmed Kutucu gelang der "Anschlusstreffer" zum 1:3-Endstand (88.).

Testspielergebnisse soll man nicht überwerten? Grundsätzlich richtig. Aber die Symbolik, die von Schalkes Auftritten gegen die Drittligisten Verl und Uerdingen ausgeht, ist fatal. Diese königsblaue Mannschaft präsentiert sich aktuell als ideenlose, taktisch überforderte und teilweise lustlos wirkende Ansammlung von Einzelspielern. Defensiv chaotisch, offensiv viel zu harmlos. In dieser Verfassung wird es Wagners Team, das gegen Bayern, Bremen, Leipzig, Union und Dortmund in die Saison startet, schwer haben, im gesicherten Mittelfeld der Bundesliga zu rangieren.

Toni Lieto