Aus Schalkes Trainingslager in Österreich berichtet Toni Lieto
Nach zwei peinlichen Niederlagen gegen die Drittligisten SC Verl (4:5) und KFC Uerdingen (1:3) hat Schalke 04 am Freitag in Tirol den Test gegen den griechischen Erstligisten Aris Saloniki mit 1:0 gewonnen. Nabil Bentaleb stand in seinem ersten Spiel für Schalkes Profis seit dem 12. April 2019 beim 1:1 in der Liga gegen den 1. FC Nürnberg gleich in der Startelf, agierte eine Halbzeit lang im defensiven Mittelfeld an der Seite von Benjamin Stambouli.
Bentaleb deutete an, dass er vor allem als Passgeber sowie in der Ballbehauptung effektiv sein kann, zeigte aber auch Schwächen. Eine schlampige Aktion des Algeriers in der gegnerischen Hälfte bescherte den Griechen einen Konter. Daniel Mancinis erbärmlicher Abschluss und Ralf Fährmanns konzentrierte Abwehr bewahrten Schalke vor dem 0:1 (18.).
Bis dahin hatten die Königsblauen, bei denen Sebastian Rudy als rechter Außenverteidiger begann, gute Ansätze gezeigt. Sie wirkten ballsicher und aufeinander abgestimmt. An der Offensivkreativität haperte es mal wieder. Nach Mancinis Topchance erarbeiteten sich die Griechen, trainiert von Michael Oenning, Übergewicht. Fährmann verhinderte mit einem Reflex Salonikis Führung durch Lindsay Rose (45.).
Fährmann entschärft weitere Hochkaräter - Sorgen um Nastasic
Die Antwort gab Schalke in der ersten Minute der zweiten Hälfte. Ahmed Kutucu, zur Pause eingewechselt, besorgte mit einer astreinen Einzelleistung die Führung. In der Folge erwies sich Fährmann mehrfach als Retter in höchster Not. In der 53. Minute parierte er gegen Fetfazidis klasse per Fußabwehr aus kurzer Distanz, fünf Minuten später entschärfte er auch einen Kopfball des freistehenden Mancini aus sechs Metern. So blieb es beim 1:0-Sieg, den Nastasic ab der 68. Minute nicht mehr auf dem Platz erlebte. Der Serbe verletzte sich am Knöchel und musste für Thiaw ausgewechselt werden. Trainer Wagner geht erstmal nicht von einer schlimmeren Blessur aus.
Nach dem Test nahe Innsbruck trat Schalke direkt den Heimflug nach Deutschland an - außerplanmäßig. Ursprünglich wollte der Tross erst am Samstag ins Ruhrgebiet zurückkehren. Doch die Abreise am Freitag erwies sich letztlich als praktikabler.
Vier Spieler dürfen in Österreich trainieren
Vier Spieler, die zum engeren Kontaktkreis des Spielers zählten, der positiv auf das Coronavirus getestet worden ist - die Torhüter Markus Schubert und Michael Langer, sowie Guido Burgstaller und Benito Raman - werden bis Mitte nächster Woche in Österreich bleiben und trainieren. In Deutschland hätten sie aufgrund der Bestimmungen diese Möglichkeit nicht. Betreut werden sie in Längenfeld von Co-Trainer Christoph Bühler.
