3. Liga

Middendorp über Meppen-Wunder: "Mir fehlen die Argumente"

SVM hat acht Zähler Rückstand auf das rettende Ufer

Schafft Meppen das Wunder? Middendorp: "Mir fehlen die Argumente"

Optimismus sieht anders aus: Meppens Trainer Ernst Middendorp war nach dem 0:3 gegen den FC Ingolstadt bedient.

Optimismus sieht anders aus: Meppens Trainer Ernst Middendorp war nach dem 0:3 gegen den FC Ingolstadt bedient. IMAGO/Stefan Bösl

Beinahe überrascht schaute Meppens Trainer Ernst Middendorp auf der Pressekonferenz nach dem 0:3 gegen den FC Ingolstadt drein, nachdem die Handzeichen für individuelle Reporter-Nachfragen aus dem Plenum ausgeblieben waren. Dabei hatte sich der 64-Jährige die offensichtlichste Frage kurz zuvor bereits selbst gestellt - und beantwortet.

Die letzten drei Partien des SV Meppen

"Das war's oder das war's nicht? Eine klare persönliche Meinung stelle ich hier dann mal in den Raum. Mir fehlen so ein bisschen die Argumente", begann Middendorp sein Plädoyer zu möglichen Resthoffnungen des SVM auf einen Verbleib in der 3. Liga. "Wenn ich gefragt werde: 'Woher nimmst du die Zuversicht, dass man mit drei Punkten in den folgenden Spielen wieder herankommt?' Im Moment fehlen mir die Argumente", wiederholte der Coach der Emsländer gebetsmühlenartig.

Man müsse sehen, "was dabei herauskommt am Ende des Tages." Aktuell seien Leistungen und Ergebnisse jedoch "eine große Enttäuschung" für den Verein, aber auch für die gesamte Region. "Man hat immer gehofft und gehofft, aber im Moment muss man da realistisch sein. Ich denke, es wird sehr schwer, weitere Hoffnungsschimmer irgendwo zu erkennen - an welchem Horizont auch immer." Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt inzwischen bereits acht Zähler.

Zum zweiten Mal in Folge 0:3

Die Heimpleite gegen Ingolstadt war das zweite Spiel in Folge, bei dem Meppen mit 0:3 unter die Räder kam. Auch in der Vorwoche bei Aufsteiger Bayreuth setzte es drei Gegentore. In beiden Spielen blieb die Offensive des Tabellenschlusslichts zudem unter dem Strich zu harmlos. "Wir versuchen, wir organisieren uns. Aber am Ende des Tages haben wir uns über 95 Minuten wieder keine nennenswerte Einschussmöglichkeit erarbeitet", analysierte Middendorp nach dem Ingolstadt-Spiel.

Mit dem 0:2 weiß man, dass das Spiel durch ist in einer Situation, in der sich eine Mannschaft wie der SV Meppen im Moment befindet.

Ernst Middendorp

Gegen die Schanzer seien zudem ärgerliche Fehler in der Defensive hinzugekommen. Das 0:2 aus Sicht der Niedersachsen war nach einem Standard gefallen, bei dem die Zuordnung in der Meppener Hintermannschaft nicht stimmte. Jenes Kopfballtor von Moussa Doumbouya war es auch, das den Akteuren des SVM dann endgültig aufs Gemüt schlug, wie Middendorp befand: "Mit dem 0:2 weiß man, dass das Spiel durch ist in einer Situation, in der sich eine Mannschaft wie der SV Meppen im Moment befindet." Hoffnung auf eine Aufholjagd klingt anders.

3. Liga; SV Meppen - FC Ingolstadt 04; Tor Jubel Treffer 0:2 mit dem Kopf Moussa Doumbouya (27, FCI)

Doumbouya krönt Köllners Ingolstadt-Debüt beim Schlusslicht

alle Videos in der Übersicht

Kein Wunder - verheißt schließlich auch Meppens Restprogramm nichts Gutes. Mit Wiesbaden, Freiburg II, Dresden, Saarbrücken und Osnabrück warten in den verbleibenden sieben Spielen noch fünf Gegner aus der aktuellen Top-6 auf benommene Emsländer. Lediglich das Gastspiel bei Spitzenreiter Elversberg (2:2) hat der SVM schon hinter sich. Es war die erste Partie unter der Leitung von Ernst Middendorp. Damals entführte das Ligaschlusslicht völlig überraschend einen Punkt aus dem Saarland und schöpfte neue Hoffnung. Hoffnung, die sich inzwischen längst verflüchtigt hat.

ehl

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2023/24