Schachtar-Trainer Mircea Lucescu entschied sich im Vergleich zum 4:0-Erfolg im Viertelfinalrückspiel gegen Sporting Braga nur zu einem Wechsel. Rakytskyy übernahm in der Innenverteidigung für Ordets (Bank).
Sevillas Coach Unay Emery nahm im Vergleich zum 2:0-Erfolg im Derby gegen Betis Sevilla drei Änderungen vor: Im Tor übernahm in der Europa League wieder Soria für Sergio Rico. Zudem spielten die wieder genesenen Rami (Leiste) und Vitolo (Oberschenkel) statt Kolodziejczak (Bank) und Reyes (Blinddarm-OP).
Marlos und Stepanenko antworten Vitolo
Sevilla erwischte einen exzellenten Start, setzte Schachtar im Spielaufbau unter Druck und schaltete selbst blitzschnell um. Früh gelang den Andalusiern prompt die Führung: Gameiro leitete einen Pass von Banega direkt in den Lauf von Vitolo weiter, der im Strafraum noch Rakytskyy stehen ließ und Pyatov mit einem Flachschuss durch die Beine überwand (6.). Donzek war danach bemüht, ins Spiel zu finden, hatte jedoch zunächst weiter große Probleme mit den spätestens ab der Mittellinie clever störenden Spaniern.
Die Halbfinal-Spiele im Überblick
Nach einer guten Viertelstunde kam Donezk plötzlich spürbar besser ins Spiel und sorgte immer wieder mit Tempo über die Außenpositionen für Unruhe in der bis dahin so stabil wirkenden Sevilla-Abwehr. Nach einem Warnschuss von Marlos in der 19. Minute stand es nur wenig später 1:1. Rakytskyy fand mit einem klugen Zuspiel von der Mittellinie wieder Marlos und der quirlige Brasilianer nutzte den ihm gewährten Raum in zentraler Position dazu, ins linke Toreck einzuschieben (23.). Der Treffer verlieh Donezk zusätzliches Selbstvertrauen. Immer wieder Marlos und sein Landsmann Taison stifteten Verwirrung in der Deckung der Gäste.
So waren es auch die beiden Brasilianer, die durch einen kurz ausgeführten Eckball in der 35. Minute das 2:1 einleiteten. Marlos fungierte mit einer Flanke diesmal als Vorbereiter, Stepanenko köpfte aus kurzer Distanz wuchtig ein. Das Spiel war gedreht. Nur selten kam Sevilla nun noch zu Entlastungsangriffen, die zumeist ungefährlich blieben. Mit der - trotz des schwachen Starts - nicht mehr unverdienten Führung für Schachtar ging es in die Halbzeit.
Gameiro trifft vom Elfmeterpunkt
Taras Stepanenko (M.) köpft zum 2:1 für Schachtar ein. picture alliance
Nach Wiederbeginn kam erneut Sevilla besser ins Spiel. Es dauerte allerdings eine gute Viertelstunde, bis sich wieder Torchancen ergaben. Nzonzi zielte mit einem Kopfballaufsetzer für die Gäste nur knapp vorbei (60.). Wenig später zielte Marlos auf der Gegenseite mit einem Schlenzer nur knapp vorbei (64.). Einen bitteren Moment erlebte in der 70. Minute der erst kurz zuvor eingewechselte Krohn-Dehli, der sich im Mittelfeld in einer harmlos anmutenden Szene das Knie verdrehte und rund 13 Minuten nach einer Hereinnahme schon wieder gegen Coke ausgetauscht werden musste (72.).
Die Schlussphase brach an und diese gehörte eindeutig den Gästen. Schon in der 75. Minute war der Ball zum zweiten Mal im Tor der Hausherren, doch Gameiros Treffer wurde aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung die Anerkennung verweigert. Eine knifflige Entscheidung. Und es ging weiter in Richtung Tor von Pyatov: Gameiro zielte aus guter Position am Tor vorbei (77.), dann rettete Kucher kurz vor der Torlinie gerade noch vor dem einschussbereiten Gameiro (80.).
Für den verdienten Ausgleich benötigte Sevilla schließlich einen Strafstoß. Vitolo ging rechts im Strafraum nach bestenfalls leichtem Kontakt mit dem grätschenden Ferreyra spektakulär zu Boden. Gameiro ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte vom Elfmeterpunkt sicher (82.). Der Schlusspunkt.
Schachtar Donezk empfängt am Sonntag (18.30 Uhr) Dynamo Kiew. Sevilla spielt ebenfalls am Sonntag (16 Uhr) bei Espanyol Barcelona. Das Rückspiel findet am Donnerstag kommender Woche um 21.05 Uhr in Sevilla statt.