Personal: Verteidiger Ndiaye fehlte bei Schachtjor wegen einer Rotsperre, die er sich in der zweiten Qualifikationsrunde gegen Lugano eingehandelt hatte. Für ihn rutschte Floria in die Anfangsformation. Die Borussia startete mit vier Änderungen im Vergleich zum 2:0-Sieg in Berlin. Wörns, Amoroso, Reuter und Stevic wurden durch Metzelder, Reina, Oliseh und Dede ersetzt.
Taktik: Donezk spielte im 4-4-2-System. Okoronkwo gab den freien Mann in der Abwehrkette und half häufig Popow bei der Bewachung Kollers. Timoschtschuk räumte im defensiven Mittelfeld ab und hielt Aliuta den Rücken frei. Subow und Bacharew waren auf den Außenpositionen derart offensiv ausgerichtet, dass Schachtjor fast mit vier Stürmern agierte.
Dortmund praktizierte das bewährte System ohne Absicherung. Kohler und Metzelder hielten ihre Seiten und übernahmen die Angreifer. Dede und Evanilson interpretierten ihre Rollen defensiver als gewohnt.
Analyse: 25 Minuten wirbelten die schnellen und trickreichen Subow und Bacharew die Dortmunder Abwehr durcheinander. Dann erhielten Dede und Evanilson Unterstützung durch die gesamte Mannschaft, die sich kompakter in der eigenen Hälfte positionierte und so die Räume dicht machte. Besonders die Laufarbeit und Zweikampfstärke von Oliseh, der das Kombinationsspiel der Ukrainer zu unterbinden verstand, wirkte sich stabilisierend aus. Ebenso die Tatsache, dass Metzelder kontinuierlich zu mehr Sicherheit fand und auf Lehmann im Tor absolut Verlass war.
Im Spiel nach vorne blieb bei Dortmund vieles Stückwerk. Heinrich leistete sich mehrere Abspielfehler, Rosicky stellte nur selten seine Qualitäten als Regisseur unter Beweis. Koller mühte sich, blieb aber, besonders in der Schlussphase, in der eigenen Hälfte als kopfballstarke Aushilfskraft wertvoller. Beide Dortmunder Treffer resultierten aus Eckbällen.
Fazit: In brenzligen Situationen stand der Borussia das Glück zur Seite wie bei Worobejs Kopfball an die Latte (2) oder dessen Schuss an den Pfosten (37.). Dortmunds Plus war die Chancenverwertung.
Aus Donezk berichtet Jan Lustig