3. Liga

Sauer sucht nach Schmidts "Idee vom Fußball"

Würzburgs Trainer vertritt eine exklusive Meinung

Sauer sucht nach Schmidts "Idee vom Fußball"

Fragender Blick: Würzburgs Trainer Stephan Schmidt.

Fragender Blick: Würzburgs Trainer Stephan Schmidt. imago

Beim geduldigen Würzburger Anhang ist die Stimmung am vergangenen Samstag gekippt. Gegen die SpVgg Unterhaching waren trotz lauen Herbstwetters nur 4661 Zuschauer an den Dallenberg gekommen (Minuskulisse!), gegen Ende der Partie hallten "Trainer raus"-Rufe durch das Stadion. Nach Abpfiff der Partie musste sich die Mannschaft dann noch gegenüber den eigenen Fans rechtfertigen. "Wir haben uns gerade zurecht einiges anhören müssen", gab Kapitän Sebastian Neumann kurz nach dem Spiel zu.

Mit fünf Punkten aus den vergangenen drei Spielen schienen sich die Kickers nach einem dürftigen Start zuletzt gefangen zu haben. Doch der Schein trog, beim verdienten 0:2 gegen Aufsteiger Unterhaching legte die Würzburger Elf eine blutleere Vorstellung hin. "Wenn man mit Selbstvertrauen aus der englischen Woche kommt, weiß ich nicht, wie man gerade zuhause so ein Spiel abliefert", zweifelte Neumann und betrieb Ursachenforschung: "Da müssen wir uns alle hinterfragen, ob wir auf dem Platz alles geben. Klar, es klappt nicht jeden Tag alles, aber vor allen Dingen muss die Einstellung stimmen."

Würzburger Kickers - Vereinsdaten
Würzburger Kickers

Gründungsdatum

17.11.1907

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Schmidt

Schmidt Stephan

Neumann nimmt's auf seine Kappe

Neumann ging sogar noch einen Schritt weiter und nahm die Niederlage auf seine "Kappe". Er als Kapitän und Führungsspieler habe es nicht geschafft, "die Jungs zu pushen". Es stellt sich die Frage: Ist das nicht die Aufgabe des Trainers? Dieser war wiederum ganz anderer Meinung, sah ein "intensives Spiel" und legte sich darauf fest, dass "es keine Sache der Einstellung war".

Mit seiner Sichtweise stand der erst zu Beginn der Saison installierte Coach ziemlich alleine da. Denn auch der Vorstandsvorsitzende Daniel Sauer hielt knallhart fest: "Da gibt es keine zwei Meinungen. Wir müssen uns für das heutige Spiel entschuldigen. Da war heute gar nichts dabei, was wir uns als Würzburger Kickers vorstellen."

Was bringt die Länderspielpause mit sich?

Sauer hatte Schmidt immer wieder den Rücken gestärkt und beim Zweitliga-Absteiger um Geduld gebeten. Er sei fest davon überzeugt, mit diesem Trainer und dieser Mannschaft in die Erfolgsspur zu kommen. Inzwischen sind daran Zweifel aufgekommen, wie der Vorstandsvorsitzende erklärte: "Stephan Schmidt hat eine Idee vom Fußball, von der haben wir aber bisher noch nicht so viel gesehen - nur ansatzweise. Jetzt gilt es aufzuarbeiten, warum diese Idee nicht zum Tragen kommt." Die Länderspielpause (Neumann: "Da müssen wir uns sammeln") jedenfalls bietet reichlich Zeit, um Entscheidungen zu treffen.

mam