Trainer Stefan Kuntz nahm nach dem 2:4 gegen Brasilien drei Änderungen vor: Ache, Teuchert und Löwen begannen für Arnold (Gesperrt), Stach (Bank) und Richter (angeschlagen).
Die Deutschen bemühten sich von Beginn an um Spielkontrolle, doch zunächst zappelte der Ball im eigenen Netz: Al-Hamdan traf zum vermeintlichen 1:0, hatte die Kugel jedoch zuvor mit der Hand angenommen (6.). Somit war es Amiri, der sich auf der anderen Seite als Erster in die Torschützenliste eintrug: Nach einer schönen Kombination der Deutschen schob der Leverkusener ins lange Eck ein (11.).
Der Treffer gab der Kuntz-Elf zunächst Selbstbewusstsein, die sich bemühten, den Ball im Mittelfeld laufen zu lassen. Auch die Außenverteidiger, Henrichs und Raum, wurden immer wieder eingebunden, doch deren Flanken ließen noch die Präzision vermissen. Besser machte es dann Al-Najei auf der Gegenseite: Dieser nutzte einen Abpraller von Müller und staubte zum Ausgleich ab (30.).
Ache mit Traumtor
Kruse und Co. blieben bemüht, vor der Halbzeitpause war es dann Ache, der Deutschland erneut in Front brachte: Pieper brachte einen perfekten Pass auf den Frankfurter, der zunächst noch an Al-Rubaie scheiterte. Beim Abstauber zeigte sich der 22-Jährige jedoch treffsicher - 2:1 (43.).
Lange sollte die Führung jedoch nicht halten: Nach schneller Kombination schnürte Al-Najei den Doppelpack (50.). Deutschland bekam zunehmend Probleme: Die Saudis zeigten sich spritziger und wurden immer wieder gefährlich. Pieper hatte gegen Al-Dawsari keine andere Chance, als den Offensivmann mit unfairen Mitteln zu stoppen, da dieser sonst frei durch gewesen wäre. Der Unparteiische entschied nach Ansicht der Videobilder auf Rot - damit war Deutschland, wie schon im ersten Spiel, in Unterzahl.
Erneute Unterzahl in Schlussphase
Jeder erwartete 20 lange Minuten: Bei einer Niederlage wäre die Kuntz-Elf ausgeschieden. Der Coach setzte bei seinen Wechseln vor allem auf die Defensive und stellte auf eine Fünferkette um. Ein Standard brachte dann so etwas wie ein wenig Erlösung: Uduokhai erzielte nach einer Kruse-Ecke per Kopf die erneute Führung (75.).
Die Schlussviertelstunde mutierte zur Abwehrschlacht, in der Deutschland auf Konter und auf den schnellen Ache setzte. Saudi-Arabien warf noch einmal alles nach vorne, doch die Kuntz-Elf hatte immer noch einen Fuß oder Kopf dazwischen.
Dank des Sieges wahrt Deutschland (drei Punkte) die Chance auf das Viertelfinale. Im letzten Gruppenspiel geht es am Mittwoch (10 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen die Elfenbeinküste (vier Punkte).