Erst der Gruppensieg trotz der Niederlage im dritten Spiel gegen Südkorea, dann das furiose 6:1 im Achtelfinale gegen die Schweiz, all die Wellen, die Cristiano Ronaldos Reservistenrolle geschlagen hat - und schließlich das Scheitern an Außenseiter Marokko in der Runde der letzten Acht: Es war eine durchaus turbulente WM, auf die Portugal zurückblickt.
Ein paar Tage nach dem Aus ist nun offenbar klar: Die Tage von Fernando Santos sind gezählt. Laut eines Medienberichts ist der 68-Jährige, der die Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft vor gut sechs Jahren zum Titel geführt hat, nicht länger im Amt.
Rücktritt gehört nicht zu unserem Vokabular.
Fernandos Santos kurz nach Portugals WM-Aus
Nach der Niederlage gegen Marokko hatte Santos davon gesprochen, in Ruhe mit dem Verband über seine Zukunft sprechen zu wollen. Diese scheint nicht mehr bei der Seleçao zu liegen - stattdessen werden bereits vier potenzielle Nachfolger gehandelt: U-21-Trainer Rui Jorge, Wolverhamptons ehemaliger Coach Bruno Lage, Fenerbahçes Trainer Jorge Jesus - und José Mourinho, der derzeit bei der AS Roma unter Vertrag steht.
Wegen Cristiano Ronaldo immer wieder im Fokus
Dass all diese Spekulationen nun die Runde machen, hat in erster Linie mit dem enttäuschenden Abschneiden in Katar zu tun. Nach dem Viertelfinale war Santos in die Kritik geraten, weil es seine Mannschaft gegen Marokko nicht verstanden hatte, ihre deutliche Überlegenheit auf der Anzeigetafel abzubilden. Portugal enttäuschte, schied aus - und Cristiano Ronaldo legte einen tränenreichen Abgang hin.
Wegen seines Umgangs mit dem 37-Jährigen stand Santos immer wieder im Blickpunkt. Unmittelbar nach dem Ausscheiden sagte er dann zu seiner Zukunft: "Ich habe bereits mit dem Verbandspräsidenten gesprochen. Wenn wir nach Portugal zurückkehren, werden wir mit Ernsthaftigkeit und in aller Ruhe über meinen Vertrag reden. Rücktritt gehört nicht zu unserem Vokabular."
Nun aber muss Fernando Santos offenbar den Weg freimachen.