Meister Red Bull Salzburg hat die jüngsten Diskussionen um eine strauchelnde Offensive hinter sich gelassen. Die Salzburger feierten am Samstag im dritten Anlauf den ersten Ligasieg des Jahres 2024 - und was für einen. Der Tabellenführer überrollte das völlig überforderte Schlusslicht Austria Lustenau zu Hause mit 7:0 (4:0) und baute seinen Vorsprung auf den ersten Verfolger Sturm Graz vorerst auf fünf Punkte aus. Die Grazer gastieren am Sonntag bei der WSG Tirol.
Bundesliga - 20. Spieltag
Lustenau bleibt Lieblingsgegner der "Bullen". Es war der achte Zu-Null-Sieg in Serie gegen die Vorarlberger. Seit deren Wiederaufstieg gab es ein 6:0, zwei 4:0 und nun den höchsten Saisonsieg. Die Treffer vor 8.891 Zuschauern erzielten Fernando im Doppelpack (4., 32.), Kjaergaard (18.), Gloukh (54.) und Konate (72.). Dazu kamen Eigentore von Lins (13.) und Maak (88.). Für Fernando waren es die ersten Ligatore seit mehr als einem Jahr. Im Februar 2023 hatte der lange verletzte Brasilianer gegen die Lustenauer ebenfalls zweimal getroffen.
Fernando schnürt Doppelpack
Salzburg-Trainer Struber kehrte nach der jüngsten Durststrecke zum gewohnten 4-4-2-System mit Mittelfeld-Raute zurück. In den drei Pflichtspielen nach der Winterpause, darunter zwei 1:1 in der Liga, hatte er auf eine Dreierabwehr gesetzt. Gourna-Douath rückte im defensiven Mittelfeld statt Diambou ins Team. Links in der Abwehr gab Terzic sein Startelf-Comeback, rechts hinten half der gelernte Innenverteidiger Daniliuc aus.
Lustenaus Neo-Coach Heraf tauschte das gesamte Mittelfeld aus, ließ unter anderem Kapitän Grabher vorerst auf der Bank. Seine Einigel-Taktik ging aber überhaupt nicht auf. Schon nach drei Minuten brach Sucic durch und servierte Fernando den Ball, der im Fünfmeterraum abschloss. Einen Fernando-Kopfball parierte Lustenau-Goalie Schierl (9.), ein weiterer von seinem Sturmkollegen Ratkov klatschte an die rechte Stange (10.).
Die Salzburger kombinierten sich immer wieder ungehindert durch. So auch beim 2:0, als Lins einen Querpass von Terzic über die eigene Linie drückte. Der Defensivverbund der Vorarlberger wirkte völlig überfordert, zeigte kaum Gegenwehr. Kjaergaard traf nach einem Doppelpass mit Gloukh, wenig später scheiterte er an Schierl (25.). Vor dem zweiten Fernando-Tor lief der Ball über ein halbes Dutzend Stationen, letztlich servierte ihm Ratkov den Ball.
Lustenau erleidet nächsten Dämpfer
Gloukh ließ alleine vor Schierl noch die Großchance auf das 5:0 aus (39.). Nach Seitenwechsel machte es der Israeli besser und schlug nach Kopfball-Vorlage von Sucic zu. Salzburger Chancen gab es weiterhin fast im Minutentakt - etwa durch Fernando (46.) oder Terzic (48.). Auf der Gegenseite fand Leo Mikic die einzigen Torszenen vor, rollte den Ball aber am langen Eck vorbei (55.) bzw. schupfte ihn Salzburg-Torhüter Schlager in die Hände (60.).
Afrika-Cup-Sieger Konate traf nach Pass des ebenfalls eingewechselten Koita zwischen die Beine von Schierl. Für den Schlusspunkt sorgte Koita selbst, dessen Schuss Maak unhaltbar ins eigene Tor abfälschte. Salzburg bejubelte den höchsten Liga-Sieg seit 2019. Die höchsten Erfolge der Clubgeschichte in der Bundesliga bleiben zwei 8:0 im Jahr 2014 gegen Grödig und 2015 gegen die Admira. Lustenau kassierte die 15. Niederlage in den vergangenen 17 Ligaspielen, in der dritten Partie unter Heraf war es die höchste der Saison. Die Salzburger sind mittlerweile neun Ligapartien ungeschlagen. Nächsten Sonntag (17.00 Uhr) wartet ein weiteres Heimspiel gegen Austria Klagenfurt.