Zweimal tauschte indes Salzburgs Trainer Jesse Marsch nach dem 3:0-Pokalsieg in St. Pölten: Ramalho und Camara verdrängten Onguene und Okugawa auf die Bank.
Lokomotive Moskaus Coach Marko Nikolic konnte bei seinem persönlichen Trainerdebüt in der Königsklasse im Vergleich zum 1:0 gegen FK Ufa wieder auf seinen Kapitän Corluka bauen. Der Kroate spielte anstelle von Lystsov.
Moskauer Plan geht weitgehend auf
Lokomotive hatte sich einen Plan für RB zurechtgelegt - und der ging in Hälfte eins weitgehend auf, wie sich zeigen sollte. Bei eigenem Ballbesitz waren die Moskauer um Tempoverschleppung und einen ruhigen Spielaufbau bemüht. Auf diese Art und Weise waren sie in der Lage, den gefürchteten Salzburger Tempo-Fußball massiv zu drosseln. Gegen den Ball präsentierten sich die Gäste kompakt und diszipliniert.
Es kam daher auch nicht wirklich überraschend, dass Lokomotive in Führung ging. Bei einer Ecke verlängerte Zhemaletdinov zu Eder, der im Kopfballduell mit Junuzovic seine klaren Vorteile ausspielte und zum 1:0 einköpfte (19.).
RB war angeschlagen, bewies aber Nehmerqualitäten und rappelte sich wieder auf. Die Österreicher erhöhten den Druck und näherten sich über Daka (24.) und Camara (41.) dem Ausgleich an. Diesen markierte dann Szoboszlai noch vor der Halbzeit: Der Ungar war bei einer Ecke sträflich freigelassen worden und nutzte dies sofort, um per sehenswerten Schuss aus 16 Metern zu vollenden (45.).
Einmal nicht aufgepasst, und schon ist es passiert
Geballte Faust: Zlatko Junuzovic bejubelt sein soeben erzieltes 2:1. imago images
Die Russen hatten einmal nicht aufgepasst, die Strafe folgte auf den Fuß - und Salzburg bekam auf einmal Oberwasser. Das zeigte sich gleich nach Wiederanpfiff, als RB massiv Druck aufbaute und rasch durch Junuzovic nachlegte: Der Ex-Bremer hatte beim 2:1 zwar Glück, dass der Ball gleich zweimal und damit auch unhaltbar für Guilherme abgefälscht worden war, aber das dürfte dem 33-Jährigen egal gewesen sein - er hatte nämlich erstmals in seiner Karriere in der Champions League getroffen (50.). Koita hätte kurz darauf sogar schon die Vorentscheidung herbeiführen können, wäre er nicht am rechten Pfosten gescheitert (52.).
Nikolic beweist ein goldenes Händchen
So blieb es ein spannendes Duell, in dem die Salzburger weiterhin Vorteile hatten. RB zog sich aber etwas zurück, wollte den Gegner locken. Die Russen investierten dagegen mehr nach vorne und machten auf - Nikolic erhöhte sogar das Risiko, als er Stürmer Lisakovich für Mittelfeldmann Miranchuk brachte (69.). Und das zahlte sich aus, denn der 22-Jährige stand nach 75 Minuten goldrichtig und köpfte zum 2:2 ein.
RB stand auf einmal wieder unter Druck, ein Heim-Remis gegen den vermeintlich schwächsten Gegner in der Gruppe konnte und wollte sich die Marsch-Elf nicht leisten. Das Problem: Auf einmal hatten die Moskauer ihre defensive Stabilität zurückgefunden und erwehrten sich in der Schlussviertelstunde aller weiteren österreichischen Angriffe. Weil Guilherme in der Nachspielzeit dann auch noch im Eins-gegen-eins gegen Daka die Oberhand behielt (90.+3), blieb es beim Unentschieden, mit dem die Russen sicher besser leben können.
Das nächste Mal gefordert ist die Lokomotive am Samstag (18 Uhr) zu Hause gegen Rotor Wolgograd. Für die Salzburger geht es am Samstag (15 Uhr) bei Austria Wien weiter.