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Ex-Profi Salvatore Gambino übernimmt den TuS Wiescherhöfen

Der Ex-Profi übernimmt das Landesliga-Schlusslicht

Salvatore Gambino soll dem TuS Wiescherhöfen neues Leben einhauchen

Salvatore Gambino (links) übernimmt gemeinsam mit Co- Trainer Thomas Rickert den TuS Wiescherhöfen.

Salvatore Gambino (links) übernimmt gemeinsam mit Co- Trainer Thomas Rickert den TuS Wiescherhöfen. Verein

14 Spiele, ein Punkt, 11:59 Tore - die Bilanz des TuS Wiescherhöfen liest sich deprimierend. Der Verein aus dem nordöstlichen Ruhrgebiet steht einen Spieltag vor der Winterpause abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz der Landesliga Westfalen und wird in der kommenden Saison - sollte kein sportliches Wunder geschehen - in die achtklassige Bezirksliga absteigen.

Jamal Abbi ist sportlicher Leiter des TuS. Er selbst glaubt nun auch nicht mehr an ein Wunder, wohl aber daran, mit einem neuen Mann den Absturz seines Teams verhindern zu können - zumindest über die Saison hinaus. Salvatore Gambino heißt der Neue im Hammer Ortsteil Wiescherhöfen, der ehemalige Profi, der für Dortmund 45 Bundesliga-Spiele (fünf Tore) absolvierte, wird als Trainer beim ansässigen TuS übernehmen. Die erste hauptverantwortliche Trainerstation überhaupt für den 38-Jährigen, der zuvor bei Westfalia Rhynern und Rot-Weiß Ahlen Erfahrungen als Co-Trainer sammeln durfte.

Vor zwei Jahren sei er mit Gambino schon einmal zusammengesessen, erläutert Abbi, der Kontakt sei seitdem nie abgerissen: "Jetzt hat sich die Möglichkeit ergeben, und er hat sich bereiterklärt in dieser für uns so schwierigen Situation. Er will bei uns seine erste Station als Cheftrainer nutzen." Schon in dieser Woche wird der gebürtige Hagener mit italienischen Wurzeln auf dem Trainingsplatz und am kommenden Freitag beim letzten Punktspiel des Jahres gegen den VfL Senden an der Seitenlinie stehen. "Wir finden es gut, wenn die Spieler schon direkt mit ihm sprechen können und der Erstkontakt nicht übers Telefon läuft", so Abbi über den ungewöhnlichen Zeitpunkt des Trainerwechsels. Zudem habe man effektiv nur zwei Wochen Pause, bis es wieder mit der Vorbereitung auf die Restrunde losgehe.

Nur als Trainer

Spielen wird Gambino, der zuletzt eine Liga darunter beim Königsborner SV im Kader stand, vor nur wenigen Tage allerdings sein endgültiges Karriereende bekanntgegeben hat, definitiv nicht mehr: "Es geht gesundheitlich bei ihm nicht mehr", sagt Abbi. Gambinos volle Konzentration gilt nun der Arbeit als Trainer: So will er Anfang des kommenden Jahres die B-Lizenz in Angriff nehmen. Als ehemalige Profi braucht er die dafür eigentlich geforderte C-Lizenz nicht.

Dass bei einem Rückstand von 16 Punkten aufs rettende Ufer die Saison bereits gelaufen ist, darüber macht sich beim TuS Wiescherhöfen niemand Illusionen: "Für uns ist klar, worum es geht: Um den Neuaufbau für die nächste Saison. Wir wollen, dass Salvatore einen schlagfertigen Kader zur Verfügung hat", sagt Abbi. So soll der Neue sowohl Spieler überzeugen, dem TuS trotz schwieriger Situation auch künftig die Treue zu halten, und auch Erkenntnisse darüber sammeln, mit wem er künftig überhaupt zusammenarbeiten will. "Dass wir die Klasse nicht halten, ist klar. Das weiß er auch. Aber man läuft als Absteiger auch immer die Gefahr, durchgereicht zu werden", so der Sportliche Leiter über die Notwendigkeit des Handelns.

Warum es in dieser Spielzeit sportlich so hoffnungslos aussieht für das Team, das seit 2017 in der Landesliga kickt, kann der Funktionär nicht so recht nachvollziehen: Stellenweise habe man in den Ligaspielen mithalten können, habe hintenraus dann aber dennoch eine Packung kassiert. "Vielleicht war es die Einstellung, vielleicht hat der vorherige Trainer das Potenzial der Mannschaft nicht voll abrufen können." Vielleicht, so Abbi, sei aber auch der Kader einfach nicht gut genug gewesen.

Jan Mauer

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