3. Liga

Saarbrückens Ziehl: "... dann wäre es noch schlimmer"

FCS kommt trotz guter Chancen nicht vom Fleck

Saarbrückens Ziehl: "... dann wäre es noch schlimmer"

Wartet weiter auf den ersten Sieg 2024: Rüdiger Ziehl.

Wartet weiter auf den ersten Sieg 2024: Rüdiger Ziehl. IMAGO/Jan Huebner

Es ist eine fast absurde Ausbeute, die der 1. FC Saarbrücken in der bisherigen Rückrunde der 3. Liga vorzuweisen hat: Aus 67 Torschüssen machten die Saarländer genau einen Treffer. Den zum späten 1:1 bei Borussia Dortmunds zweiter Mannschaft, gegen die der FCS eine 82-minütige Überzahl ansonsten ungenutzt ließ.

Ertrag für FCS-Ansprüche zu wenig

Dabei waren die Chancen für das Team von Rüdiger Ziehl gegeben, der gegenüber "MagentaSport" zusammenfasste: "Wir haben nach der Roten Karte etwas gebraucht und zu kompliziert gespielt, aber schon vor der Pause gute Aktionen und insgesamt etliche Situationen gehabt, in denen wir ein Tor machen müssen." Dortmund habe zwar "alles reingeworfen", aber trotzdem "hatten wir genug Möglichkeiten, um als Sieger vom Platz zu gehen". Dass diese abermals ungenutzt blieben, nahm der Coach mit einer Prise Galgenhumor: "Wenn wir keine Torchancen hätten, wäre es noch schlimmer."

In dieselbe Kerbe wie sein Trainer schlug auch Marcel Gaus: "Der Aufwand, den wir betreiben, und die Zahl an klaren Torchancen, die wir haben, ist groß genug, um mehr als ein Tor zu machen." Dem Routinier reichte das Ergebnis daher nicht. "In einem Spiel, in dem du fast 90 Minuten in Überzahl bist, ist es mit dem Anspruch, den wir an uns selber haben sollten, zu wenig, wenn du 1:1 spielst."

Ziehl hadert mit verschenkten Punkten

Konnten die Saarländer zu Jahresbeginn noch vorsichtig nach oben gucken, scheinen etwaige Aufstiegsambitionen nach drei sieglosen Partien zum Start in 2024 der Vergangenheit anzugehören. "Das musst du realistisch sehen", meint Gaus, dessen Trainer in der schwächsten Drittligaspielzeit seit der Abstiegssaison 2013/14 speziell mit den Remis hadert, derer die Saarbrücker bereits elf einfuhren - Ligahöchstwert. "Wenn man diese elf Unentschieden durchgeht, waren mit Sicherheit vier oder fünf dabei, die wir gewinnen müssen. Das sind dann schon zehn Punkte." Zehn Punkte, mit denen der FCS zum Start des 24. Spieltags mitten im Aufstiegsrennen liegen würde. 

DFB-Pokal als Brustlöser?

Vielleicht kommt es den Saarbrückern da gerade recht, dass es in den nächsten Tagen erstmal nicht um das bisher eher enttäuschende Abschneiden in der 3. Liga, sondern den DFB-Pokal geht, in dem Gaus und Co. eine famose Spielzeit hinlegen. Im Viertelfinale wartet am Mittwochabend (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) Borussia Mönchengladbach auf die Saarländer. Laut Ziehl ein Spiel "mit völlig anderen Voraussetzungen", auf das Gaus sich bereits freut: "Jedes Pokalspiel bei uns im Ludwigspark hatte bisher eine besonders knisternde Atmosphäre. Da kann etwas Besonders passieren. Und das ist eine Sache, an die wir glauben."

mja

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