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SpVgg Greuther Fürth verliert Talentförderer Ruman

U-23-Trainer möchte in den Profibereich

Ruman lehnt Verlängerung ab: Fürth verliert seinen Talentförderer

Lange Jahre beim Kleeblatt: Petr Ruman war schon als Spieler Teil der SpVgg Greuther Fürth.

Lange Jahre beim Kleeblatt: Petr Ruman war schon als Spieler Teil der SpVgg Greuther Fürth. IMAGO/Ulrich Wagner

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Die SpVgg Greuther Fürth und Petr Ruman, eine Verbindung, die einfach passt - als Spieler wie als Trainer. Bereits als Aktiver war er von 1999 bis 2005 für das Kleeblatt am Ball und als schneller Stürmer mit 38 Toren in 168 Spielen bei den Abwehrreihen der 2. Bundesliga gefürchtet. 2018 kehrte Ruman als Trainer der U 23 in den Ronhof zurück, hielt sie drei Jahre in der Regionalliga und wählte im Januar 2022 erneut den Weg nach Fürth.

Jetzt hat er sich entschieden, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern und seine erfolgreiche Arbeit beim Kleeblatt zu beenden. "Ich suche eine neue Herausforderung", erklärt der 47-Jährige den für Außenstehende überraschenden Schritt, den es in den Profifußball zieht. Ein Step, den er bereits vor drei Jahren wagte, als er sich Türkgücü München anschloss, aber ein Opfer der katastrophalen Fehlplanung des damaligen Drittligisten wurde.

Klassenerhalt via Relegation

Die Zeit seit der Rückkehr Rumans nach Fürth vor gut zwei Jahren wurde dann zur Erfolgsstory. Damals übernahm der Tscheche das kleine Kleeblatt auf dem vorletzten Tabellenplatz, hat das Team am letzten Spieltag noch in die Relegation geführt und den kaum noch für möglich gehaltenen Klassenerhalt mit zwei Kantersiegen (6:0 und 4:0) gegen den SV Donaustauf noch realisiert.

In der Saison 2022/23 hat er den neu zusammengestellten Kader zu einer Einheit und in der Rückrunde zu einer Spitzenmannschaft geformt, was Rang 4 in der Rückrundentabelle deutlich dokumentiert. Auch aktuell stimmt die Entwicklung des Teams mit fünf Siegen aus den letzten sechs Partien. Ruman setzte dabei immer auf die Mischung aus jungen aufstrebenden Talenten und erfahrenen Leitwölfen wie Daniel Adlung, Fabian Baumgärtel (bis zum Winter) und Edgar Prib, ein wichtiger Erfolgsfaktor der Arbeit der U 23.

In Rumans Amtszeit fällt auch der Sprung von Maximilian Dietz zu den Profis, bei denen der 22-Jährige in der Abwehrkette nicht mehr wegzudenken ist. Eine weitere Erfolgsgeschichte ist die von Ricky Bornschein. Der bullige und gleichzeitig spielstarke Angreifer kam aus der Oberliga vom SV Blau-Weiß Zorbau und ist unter Ruman zum Torjäger und Leistungsträger avanciert. In dieser Saison stehen schon 14 Treffer für den Wandstürmer auf der Habenseite. Ruman ist von Bornscheins Fähigkeiten überzeugt, traut ihm den Sprung nach oben ebenfalls zu. Bisher steht der Sprung des 24-Jährigen, der von mehreren Drittligisten umworben wird, zu den Fürther Profis allerdings noch aus.

Im Sommer schließt sich nun das Kapitel SpVgg Greuther Fürth für Ruman. Stellt sich die Frage, wohin der Weg des Coaches, der als Übergangskoordinator auch Bindeglied zwischen dem Nachwuchsbereich und dem Zweitligakader ist, führt: "Ich möchte in den Profifußball, bin für Vieles offen im In- und Ausland und will den nächsten Schritt in meiner Entwicklung machen", erklärt Ruman, der aber auch klarstellt: "Es muss ein interessanter Bereich sein, und es muss natürlich passen." Die gute Arbeit der letzten Jahre ist möglichen Interessenten sicherlich nicht verborgen geblieben.

Martin Bauer

Die Trainer in der Regionalliga Bayern